Der deutsche Basketballmeister Brose Bamberg muss derzeit auf einige verletzte Spieler verzichten: Kapitän Elias Harris, Bryce Taylor, Luka Mitrovic. Auf einen Profi verzichten die Franken nun eher leichteren Herzens - Malik Müller, 23. "Malik kam auf uns zu und bat, ihn von seinem Vertrag zu entbinden", teilte Geschäftsführer Rolf Beyer mit. Der nur selten eingesetzte Guard will mehr spielen, das darf er nun beim Ligarivalen BG Göttingen, der ihn bis zum Saisonende verpflichtete.
Den Bambergern fehlt Müller allenfalls dann, wenn in der Bundesliga das notwendige Kontingent an deutschen Spielern erfüllt werden muss. Solange der ohnehin verletzte Taylor nicht von den USA ausgebürgert worden ist und seinen beantragten deutschen Pass erhalten hat, muss der Meister wohl einen Teenager aus seinem Nachwuchsteam auf die Bank setzen.
Beim Bundesliga-Nachholspiel gegen die Eisbären Bremerhaven am Montagabend stand Müller jedenfalls schon nicht mehr im Kader, dafür Bambergs neuester Zugang, der aber nicht unter die Deutschen-Quote fällt. Der erst am Donnerstag engagierte Serbe Dejan Musli, 26, war sogar auffälligster Akteur beim 79:74 (37:39) über den Drittletzten der Tabelle. "Wir haben in der Verteidigung gegen Musli Probleme gehabt", zollte Gäste-Coach Sebastian Machowski dem 2,13-Meter-Center ein Lob. Mit 14 Punkten und elf Rebounds gelang Musli das erste Double-Double für seinen neuen Klub; am Samstag hatte er mit zwölf Zählern gegen Jena (80:71) debütiert.
Bei Bambergs nächster Partie, am Donnerstag (20 Uhr) gegen Olympiakos Piräus, muss Musli trotzdem zuschauen. In der Euroleague darf der von Unicaja Malaga abgeworbene Profi erst im Januar mitmachen, in der Rückrunde. Bis dahin soll er sich in der Bundesliga mit den neuen Kollegen einspielen; wegen des dichten Terminplans hat Musli noch nicht mit ihnen trainiert. Der erste Eindruck lässt die Teamverantwortlichen aber auf eine schnelle Integration hoffen. Trainer Andrea Trinchieri bescheinigte Musli jedenfalls, er habe "einen hervorragenden Job" gemacht.