Die Basketballer des FC Bayern München haben ihr zweites Spiel im Eurocup gewonnen. Nach dem 74:62 (26:34)-Sieg bei den hoch eingeschätzten Spaniern von Unicaja Malaga dürfte das Erreichen der nächsten Runde nur noch Formsache sein. Vor allem in der zweiten Halbzeit demontierten die nervös gestarteten Münchner den Gegner nach allen Regeln der Kunst und sendeten ein deutliches Signal an die Konkurrenz.
Die Partie war als Härtetest angekündigt worden, denn Unicaja Malaga galt bis zur Euroleague-Reform vor dieser Saison als eine Art Inventar der höchsten kontinentalen Klasse: In den vergangenen acht Spielzeiten hatten die Spanier stets die Top 16 erreicht. Malaga erachtet den Gewinn des Eurocups als wohl einfachste Möglichkeit zur Rückkehr in die Euroleague. Die Bayern suchen noch ein bisschen ihren Rhythmus, wofür der Eurocup-Auftritt vor Wochenfrist als Beleg gelten darf. Eine Halbzeit lang führte die Mannschaft von Trainer Sasa Djordjevic den Gegner UCAM Murcia vor (62:35), um den Vorsprung mit einer indiskutablen Leistung fast noch zu verspielen (92:84). Djordjevic fand deutliche Worte, die zu Beginn der Partie in Malaga indes noch nicht fruchteten.
Die FC-Bayern-Profis, deren internationaler Anspruch ähnlich exponiert ist wie der von Malaga, gingen nervös ins Spiel. Fehlwürfe, Ballverluste, Fouls - die Münchner benötigten zwei Minuten für ihre ersten Punkte durch Reggie Redding. Was aber nicht weiter ins Gewicht fiel, denn die Gastgeber trafen noch schlechter. Was auf beiden Seiten allerdings auch mit der hohen Intensität in der Defense zu tun hatte. Beide Teams ließen kaum freie Würfe zu, die Dreierquoten waren unterirdisch. Eine Minute vor Ende des ersten Viertels traf Carlos Suarez erstmals aus der Distanz, das Momentum kippte zu Malaga, das von 13:8 zur Sirene auf 22:10 wegzog.
Die Münchner aber kämpften, blieben konzentriert in der Abwehr und ließen sich nicht abschütteln. Fortan war es ein Spiel der kleinen Läufe, Malaga zog weg (25:16/ 15.), Gavel traf den ersten Dreier für sein Team. Zur Pause stand es 26:34 aus Sicht der Münchner. Die waren früh aus der Kabine zurück, offenbar ein Zeichen der Entschlossenheit: Die Abwehr verteidigte noch bissiger, das Angriffsspiel wurde besser. Alex Renfroe und Vladimir Lucic glichen mit Dreiern aus, Redding holte mit zwei Freiwürfen die erste Münchner Führung (48:46/29.). Der dritte Durchgang ging mit 24:14 Punkten an die Münchner, und die legten noch zu. Bis vier Minuten vor dem Ende ließen sie keine Punkte zu, trafen selbst immer besser und überrollten Malaga. Das dritte Viertel geriet zur Demonstration, angeführt von Lucic (18 Punkte), Devin Booker, Reggie Redding (je elf) und Bryce Taylor (zehn) sicherte sich der FCB den Sieg.