Basketball:Ligen-Streit eskaliert

Der Basketball-Weltverband unterstützt die harten Sanktionen der Europäer. Die Fronten sind damit absolut verhärtet. Die Deutschen bleiben dabei - gemeinsam entscheiden sie: nichts. Und hoffen, dass sich die Sache von selbst klärt.

Von Ralf Tögel

Der Streit zwischen der Fiba Europe und der Euroleague um die Europapokal-Wettbewerbe eskaliert weiter. Beide Parteien zeigen sich unnachgiebig und haben bekanntlich jeweils Klage bei der Europäischen Kommission eingereicht. Nun hat sich der Basketball-Weltverband Fiba eingemischt und hinter seine europäische Unterabteilung gestellt. Zwar will die Fiba Europe den erstklassigen und gleichlautenden Euroleague-Wettbewerb unangetastet lassen, anstelle des bisher zweitklassigen Eurocups aber selbst eine sogenannte Champions League installieren.

Die Deutschen bleiben dabei - gemeinsam entscheiden sie: nichts

Mit der Ankündigung, jene Verbände für alle europäischen Wettbewerbe und damit auch für die restlichen Olympia-Qualifikationen zu sperren, deren Vereine für den Eurocup zugesagt haben, hat die Fiba die bisher größte Keule geschwungen. Der Bann traf zunächst acht Nationen, darunter Europameister Spanien, den WM-Zweiten Serbien, Russland - und Italien. Der italienische Verband hat nun reagiert und drei Vereine überzeugt, auf eine Eurocup-Teilnahme zu verzichten. Auch die Kroaten geben der Fiba nach. Was wiederum die deutschen Chancen mindert, trotz verpasster Qualifikation zu Olympia nachzurücken. Der litauische Basketball-Verband hat dagegen drastischere Maßnahmen ergriffen und Lietuvos Rytas für den Spielbetrieb der kommenden Saison ausgeschlossen, weil auch der Klub aus Vilnius für den Eurocup gemeldet hat. In Slowenien und Serbien reagierten die Verbände dagegen mit Unverständnis auf die Drohung der Fiba Europe und verzichteten zunächst auf Konsequenzen. Auf Initiative des Weltverbandes soll sich die Fiba Europe aber mit den betroffenen Verbänden treffen, um andere Lösungen zu erörtern. Auch mit Vertretern der Euroleague sollen Gespräche geführt werden.

Die Basketball-Bundesliga (BBL) will sich in diesem Machtkampf bisher noch nicht positionieren, Liga-Geschäftsführer Stefan Holz bestätigte aber, dass die Vereine nach wie vor eine gemeinsame Linie verfolgen. Würden sich die Klubs jedoch auf Seite der Euroleague schlagen, würden sie damit den deutschen Verband torpedieren, der sich als Olympia-Nachrücker bereits in Position gebracht hat.

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