Basketball:Lässig, cool, euphorisiert

Nihad DJEDOVIC 14 FCB setzt sich gegen Zygimantas JANAVACIUS 10 LIE und Kristof LAVRINOVIC

Als würde er fliegen: Bayerns Nihad Djedovic (MItte) setzt sich gegen gegen zwei Spieler von Panevezys durch.

(Foto: imago)

Der FC Bayern gewinnt seine Eurocup-Partie gegen Panevezys ungefährdet mit 82:65.

Von Matthias Schmid

Schon nach fünf Minuten hatte Aleksandar Djordjevic sichtlich Spaß an der Darbietung seiner Spieler. Als Reggie Redding einen Korbleger trotz Remplers seines Gegenspieles verwandelte, klatschte der Cheftrainer des FC Bayern in die Hände und nickte dazu noch anerkennend. Djordjevic, einst als Spieler Weltmeister, ist sonst nicht so schnell zufriedenzustellen. Er ist ein Perfektionist, der sehr hohe Ansprüche an sich und an seine Spieler hat. Am Mittwochabend allerdings, beim Eurocup-Aufritt gegen den BC Lietkabelis Panevezys aus Litauen, hatte der Serbe nicht viel zu mäkeln, das 82:65 (47:31) war bereits der dritte Sieg im dritten Spiel der Zwischenrunde, mit einem weiteren Erfolg aus den letzten drei Begegnungen dürften sich die Münchner die Zulassung am Viertelfinale bereits gesichert haben.

Nach dem viel beachteten 90:74-Erfolg zuletzt gegen die russische Spitzenmannschaft Khimki Moskau hatte Djordjevic vor dem Spiel gegen Panevezys angemahnt, dass seine Spieler die Partie gegen den Außenseiter "ernst und seriös angehen müssen". Der 49-Jährige spürt selbst noch, dass die neu formierte Mannschaft noch nicht die Stabilität aufweist, die sie vor Wind und Wetter schützt, sie ist noch anfällig für Kapriolen aller Art. Doch seine Spieler traten diesmal nicht nur mit dem nötigen Arbeitsethos, sondern auch noch raffiniert und spektakulär auf, sie eröffneten die Partie sogar gleich mit einem der schwierigsten Kombinationen im Basketball, mit einem sogenannten Alley-oop - Maximilian Kleber stopfte das Anspiel Reddings aus der Luft direkt in den Korb. Lässig irgendwie sah der Auftakt aus, die Zuschauer waren sofort euphorisiert. Manchmal sah es ganz einfach aus, etwa als Nihad Djedovic (Foto) gegen Zygimantas Janavacius (Nr. 10) und Kristof Lavrinovic einfach zum Korb zog. Und mit dieser kühlen Lockerheit spielten die Münchner weiter, sie trafen per Dunk, aus der Mitteldistanz oder jenseits der 6,75 Meter entfernten Dreierlinie. Schon nach sieben Minuten führten die Bayern mit dreizehn Punkten (20:7) gegen die Litauer, die zuletzt immerhin gegen die in der Bundesliga noch ungeschlagenen Ulmer gewonnen hatten.

Nihad Djedovic ebnet den Weg früh mit drei Dreipunktewürfen

Die Bayern-Profis scheinen langsam zu verinnerlichen, was Djordjevic von ihnen verlangt, wie sein Verständnis vom modernen Basketball aussieht. Das selbstlose, hingebungsvolle und engagierte Zusammenspiel in Offensive und Defensive ist dabei ein zentraler Baustein. Gegen Panevezys tat sich dabei besonders Nihad Djedovic hervor, der zuletzt außer Form spielende Deutsch-Bosnier ließ in der ersten Hälfte mit 13 Punkten, davon drei verwandelten Dreiern erahnen, dass er mal einer der prägendsten Bayern-Spieler war. Am Ende sammelte er 14 Zähler, Nick Johnson war mit 17 Punkten erfolgreichster Werfer. Sasa Djordjevic dürfte auch das gefallen haben.

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