Basketball:Ins Schaufenster gestellt

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Ausgezeichnet mit 18 Jahren: Breitengüßbachs Leon Kratzer mit der Trophäe als wertvollster NBBL-Spieler. (Foto: Zink/imago)

Beim Allstar-Day, der alljährlichen Spaßveranstaltung der BBL, präsentieren sich Bamberg und München gleichauf.

Von Joachim Mölter

Bevor irgendwelche Debatten aufkommen konnten, stellte Stefan Holz, der Geschäftsführer der Basketball-Bundesliga (BBL), klar: "Der Allstar-Day steht nicht zur Disposition. Wir können uns vom Euroleague-Kalender nicht unsere eigenen Events kaputt machen lassen." Es war ja auch in diesem Jahr wieder zu einer Terminkollision gekommen zwischen nationalem und internationalem Ligabetrieb: Die für die Euroleague-Top-16 qualifizierten Brose Baskets Bamberg hatten am Freitagabend gegen Zalgiris Kaunas antreten müssen (96:63), zum Glück in eigener Halle. Denn dort war für Samstag auch der sogenannte Allstar-Day anberaumt, bei dem sich die BBL zum Hinrundenabschluss mit allerlei Schauspielen selbst feiert: Dreier- und Dunking-Wettbewerbe, Auswahlpartien von Talenten und Profis. "Das ist ein Schaufenster für uns und für den Basketball", sagt Rolf Beyer, der Geschäftsführer der Brose Baskets, die das Ereignis in diesem Jahr ausrichteten.

Bayern zieht vorsichtshalber zwei Profis aus dem Spaßspiel zurück

Die Bamberger wollten nicht klagen wegen der Doppelbelastung, sie stellten bereitwillig ihre Publikumslieblinge ins Schaufenster: Kapitän Brad Wanamaker machte beim Dreier-Wettbewerb und in der internationalen Auswahl mit, Daniel Theis und Patrick Heckmann beim Dunking und im National-Team. Darius Miller lief freilich nur beim Allstar-Spiel auf, das erstmals die Auswahl der deutschen Profis gewann (128:118). Bloß der ursprünglich auch für einen Einsatz vorgesehene Nicoló Melli wurde geschont, schließlich hatte auch der Liga-Konkurrent FC Bayern München zwei seiner nominierten Profis daheim gelassen: die am Knie lädierten Dusko Savanovic und Alex Renfroe. Mit Paul Zipser und Nihad Djedovic im deutschen Team sowie Bryce Taylor und Deon Thompson waren die Münchner zahlenmäßig aber immer noch so stark vertreten wie die Bamberger. Für diese Parität hatte deren Coach Andrea Trinchieri gesorgt, der das internationale Team betreute. "Er hat uns gesagt, wir sollten den Tag genießen", erzählte Theis. "Das war gut, um die Gedanken mal vom Ligabetrieb wegzukriegen", sagte Wanamaker über das Spaßspiel. "Ich bin froh, dass sich keiner verletzt hat, egal, von welcher Mannschaft", resümierte Trinchieri. Wäre ja auch nicht auszudenken gewesen, wenn sich nachher deswegen jemand Vorwürfe hätte machen müssen.

Beim Nord-Süd-Duell der besten Spieler aus der U19-Bundesliga NBBL stellten die Bamberger im Übrigen sogar ihren Rohdiamanten ins Schaufenster. 2,08-Meter-Mann Leon Kratzer führte den Süden mit 22 Punkten und elf Rebounds zum 93:86 (32:45)-Erfolg.

© SZ vom 11.01.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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