Basketball in der NBA:Dallas siegt wieder, Atlanta siegt weiter

Dirk Nowitzk, Chris Bosh

Dirk Nowitzki setzt zum Wurf an. Chris Bosh von Miami Heat kann ihn nicht daran hindern.

(Foto: AP)

Die Dallas Mavericks gewinnen nach zuletzt vier Niederlagen gegen Miami Heat. Katars Handballer erreichen bei der WM im eigenen Land das Endspiel - und treffen auf Frankreich. Severin Freund springt in Willingen auf das Podest.

Basketball, NBA: Die Dallas Mavericks mit Dirk Nowitzki haben ihre Negativserie in der nordamerikanischen Profiliga NBA gestoppt. Nach zuletzt vier Niederlagen bezwangen die Texaner Ex-Champion Miami Heat 93:72 und bescherten ihrem Coach Rick Carlisle den 600. Erfolg seiner Karriere. Grund zur Freude hatte auch Dennis Schröder: Der Aufbauspieler feierte mit seinen Atlanta Hawks den 18. Sieg in Serie. Vor 19 823 Zuschauern in Miami war Dallas' Ersatzspieler Charlie Villanueva mit 20 Punkten der Matchwinner. Nowitzki blieb unter seinen Möglichkeiten, traf nur vier seiner 16 Würfe aus dem Feld und kam auf zwölf Punkte. Die Entscheidung in der Partie fiel, als sich Dallas Ende des dritten Viertels mit einem 37:2-Lauf deutlich absetzte. "Es war gut, dass wir einige Würfe getroffen haben, da ich wahnsinnig kalt war. Großartig, wie Charlie eingesprungen ist", sagte Nowitzki. Auch Coach Carlisle lobte: "Charlie hat auf beiden Seiten klasse gespielt. Er hat gegen Chris Bosh gut verteidigt und sich einige Rebounds geschnappt." Durch den Erfolg kletterten die Mavericks in der Western Conference mit 31 Siegen und 17 Niederlagen an Meister San Antonio vorbei auf Platz sechs.

Die Atlanta Hawks bauten unterdessen ihren Vorsprung im Osten mit dem 39. Saisonsieg (acht Niederlagen) aus. Nationalspieler Schröder steuerte zum 105:99 gegen die Portland Trail Blazers um Center Chris Kaman (acht Punkte, acht Rebounds) sechs Punkte und sieben Assists bei. Erneut gab die Ausgeglichenheit der Hawks den Ausschlag, gleich sechs Spieler punkteten zweistellig. Portland, Vierter im Westen, reichte dagegen der bestens aufgelegte Allstar LaMarcus Aldridge (37 Punkte) nicht aus, um Atlanta zu bezwingen.

Handball, WM: Katars Handballer haben ihren Siegeszug bei der Weltmeisterschaft im eigenen Land fortgesetzt und greifen sensationell nach dem Titel. Die Mannschaft des spanischen Weltmeistertrainers Valero Rivera besiegte im Halbfinale in Doha den EM-Sechsten Polen 31:29 (16:13) und kann damit als erstes nicht-europäisches Team im Finale am Sonntag (17.15 Uhr/Sky) gegen Frankreich WM-Gold holen. Der Olympiasieger Frankreich bezwang Titelverteidiger Spanien 26:22. Beste Werfer des Asienmeisters gegen die vom deutschen Trainer Michael Biegler betreuten Polen waren Rafael Capote und Kamalaldin Mallash mit jeweils sechs Treffern. Torhüter Danijel Saric bot zudem eine Weltklasseleistung und trieb die polnische Offensive zur Verzweiflung. Einzig Michal Jurecki (acht Tore) zeigte sich beim Vize-Weltmeister von 2007 unbeeindruckt von Saric. Nach ihrem Viertelfinalerfolg gegen die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) hatte die zusammengekaufte Weltauswahl Katars gegen die favorisierten Polen zu Beginn Mühe.

Das Biegler-Team lag in der Anfangsphase vor den über 15.000 Zuschauern in der ausverkauften Lusail Multipurpose Hall immer mit ein, zwei Toren in Front. Doch mit zunehmender Spieldauer übernahmen die Gastgeber immer mehr das Kommando und gingen nach 23 Minuten beim 12:11 erstmals in Führung. Die Auswahl Katars, die nach Ägypten (2001) und Tunesien (2005) erst als dritte nicht-europäische Mannschaft ein WM-Halbfinale erreicht hatte, spielte auch nach dem Wechsel abgezockt und zog auf 19:14 (36.) davon - auch weil das polnische Torhüter-Duo einen schwachen Tag erwischt hatte. In der Schlussphase verkürzte Polen zwar noch einmal auf 22:24 (53.), doch am Ende jubelten die Gastgeber.

Skispringen, Willingen: Severin Freund hat beim Skisprung-Weltcup in Willingen einen Podestplatz erreicht. Der Skiflug-Weltmeister schob sich am Freitagabend im zweiten Durchgang mit 146 Metern noch von Rang sechs auf Platz drei nach vorne. Doppel-Olympiasieger Kamil Stoch aus Polen sicherte sich mit Sprüngen von 147,5 und 142,5 Metern überlegen seinen zweiten Saisonsieg, Zweiter wurde Peter Prevc. Der Slowene lag nur 0,5 Punkte vor Freund. Markus Eisenbichler erzielte einen guten zwölften Platz, Richard Freitag wurde 17. und blieb damit einen Rang vor Marinus Kraus. Auch Stephan Leyhe als 24. und Michael Neumayer als 26. standen im Finale.

Golf, Tiger Woods: Mit der schlechtesten Runde seiner Karriere hat Tiger Woods bei seinem Comeback auf der PGA-Tour ein Fiasko erlebt. Der 14-malige Major-Sieger spielte am Freitag eine 82 bei den Phoenix Open und benötigte damit noch einen Schlag mehr als 2002 bei Wind und Regen auf der dritten Runde der British Open. Diesmal nieselte es im US-Bundesstaat Arizona nur leicht. Dennoch blieb Woods sage und schreibe elf Schläge über dem Platzstandard von 71. Die 39 Jahre alte ehemalige Nummer eins lag nach zwei Runden damit auf dem letzten Platz. "Wir alle haben solche Tage. Leider passierte meiner vor den Augen der Öffentlichkeit", sagte der Kalifornier. Schon die Auftaktrunde am Donnerstag war mit einer 73 unbefriedigend verlaufen, Woods belegte damit nur auf dem geteilten 104. Rang bei dem mit 6,3 Millionen Dollar dotierten Turnier. Nach dem verpatzten Start hatte er erklärt: "Das ist erst mein zweites Turnier in sechs Monaten." Woods fehlt nach der langen Verletzungspause noch die Spielpraxis. Besonders bei den Abschlägen und den kurzen Chips rund um die Grüns zeigte der Superstar ungewohnte Schwächen. Am Freitag brach er dann komplett ein und konnte seine Taschen packen. Bei der Phoenix Open feiern die Fans die größte und wildeste Golf-Party auf der US-Tour. Drei Tage vor dem Super Bowl, der ebenfalls in der Nähe von Phoenix stattfindet, waren zum Auftakt fast 120 000 Zuschauer in den TPC Scottsdale gekommen.

Eishockey, DEL: Spitzenreiter Adler Mannheim hat in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) den vorzeitigen Viertelfinaleinzug verpasst. Der sechsmalige Meister verlor 3:6 (1:2, 2:3, 0:1) beim Tabellenfünften Iserlohn Roosters, liegt mit 91 Punkten aber weiter klar vor Verfolger Red Bull München (84). Acht Runden vor Schluss lösten die Kurpfälzer jedoch noch nicht das Direktticket für die Runde der letzten Acht. Der Tabellensiebte Eisbären Berlin hat nach dem 4:6 (2:2, 2:1, 0:3) gegen die Krefeld Pinguine 22 Punkte Rückstand. Ein Sieg fehlt Mannheim noch, um nicht mehr von einem der ersten sechs Plätze verdrängt werden zu können. München gewann 2:1 (0:0, 1:1, 1:0) gegen Grizzly Adams Wolfsburg. Einen großen Schritt Richtung Play-offs machte die Düsseldorfer EG. Der achtmalige Meister kletterte nach dem 3:1 (3:1, 0:0, 0:0) gegen Titelverteidiger ERC Ingolstadt auf den sechsten Rang. Die Pre-Play-offs um die restlichen beiden Viertelfinalplätze haben die Nürnberg Ice Tigers nach dem 10:2 (2:1, 2:1, 6:0) bei den Augsburger Panthern als Achter vor Augen. Es war der höchste Auswärtssieg der Franken in der DEL. Im Kellerduell setzten sich die Straubing Tigers mit 4:3 (0:1, 2:1, 1:1, 0:0, 1:0) nach Penaltyschießen gegen Schlusslicht Schwenninger Wild Wings durch.

Doping I: Die russischen Leichtathletik-Stars Julija Saripowa und Tatjana Tschernowa sind von der nationalen Anti-Doping-Agentur Rusada gesperrt worden. 3000-Meter-Hindernis-Olympiasiegerin Saripowa wurde rückwirkend vom 25. Juli 2013 an für zweieinhalb Jahre aus dem Verkehr gezogen. Ex-Siebenkampf-Weltmeisterin Tschernowa wurde vom 22. Juli 2013 an für zwei Jahre gesperrt. Bei den Athletinnen seien Unregelmäßigkeiten im biologischen Pass des Internationalen Leichtathletik-Verbands (IAAF) festgestellt worden, teilte Rusada am Freitag mit. Beiden Sportlerinnen würden zudem mehrere Titel aberkannt. Offen blieb, ob Saripowa auch ihr Olympia-Gold von 2012 in London verliert. Der Doping-Skandal in Russland weitet sich damit weiter aus. Erst vergangene Woche hatte Rusada mehrere Geher wegen der Einnahme unerlaubter Substanzen bestraft. Sportminister Witali Mutko zeigte sich enttäuscht über die erneute Doping-Aufdeckung und forderte Konsequenzen im russischen Leichtathletikverband. Verbandschef Valentin Balachnitschew erklärte sich der Agentur Tass zufolge zu einem Rücktritt bei einer Präsidiumssitzung am 17. Februar bereit.

Doping II: Kenias Weltklasse-Marathonläuferin Rita Jeptoo ist wegen Dopings für zwei Jahre gesperrt worden. Die 33-Jährige war im vergangenen Jahr positiv auf Epo getestet worden. Die verbotene Substanz wurde in der A- und B-Probe nachgewiesen. "Die Sperre gilt ab dem 30. Oktober 2014 und läuft bis zum 29. Oktober 2016", sagte Isaac Mwangi, Geschäftsführer des kenianischen Leichtathletik-Verbandes, der Nachrichtenagentur AFP. Jeptoo, eine der bestimmenden Läuferinnen der vergangenen Jahre, war Ende September bei einer Trainingskontrolle erwischt worden. Jeptoo hat dreimal den Boston- (2006, 2013 und 2014) sowie zweimal den Chicago-Marathon (2013 und 2014) gewonnen und hatte sich die Gesamtwertung der World Marathon Majors (WMM) der Saison 2013/14 gesichert. Dieser Titel wurde aberkannt, die damit verbundene Siegprämie über 500.000 Dollar steht Jeptoo nicht mehr zu.

Bob, EM: Bob-Pilotin Anja Schneiderheinze (Erfurt) hat beim Dreifach-Erfolg der deutschen Frauen erstmals den Europameistertitel gewonnen. Die 36-Jährige sicherte sich bei den gleichzeitig als Weltcup ausgetragenen Titelkämpfen in La Plagne mit Anschieberin Franziska Bertels Gold, Cathleen Martini (Oberbärenburg) mit Stephanie Schneider und Stefanie Szczurek (Oberhof) mit Erline Nolte (Winterberg) sorgten für ein rein deutsches EM-Podest. Das Trio musste sich in der Weltcup-Wertung allerdings der in La Plagne ganz starken Konkurrenz aus Übersee deutlich geschlagen geben. Den Sieg sicherte sich Elana Meyers Taylor vor ihrer US-Landsfrau Jamie Greubel Poser und der kanadischen Olympiasiegerin Kaillie Humphries. Schneiderheinze, Martini und Szczurek belegten nur die Weltcup-Plätze fünf, sechs und sieben.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: