Basketball-Euroleague:Alba schrammt an Riesenüberraschung vorbei

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Gleichwertige Gegner: Alba-Spieler Leon Radosevic (links) im Duell mit Maciej Lampe.

(Foto: AFP)

Alba Berlin unterliegt dem FC Barcelona in der Euroleague erst in der Verlängerung. Die Dreifachbestrafung im Fußball bleibt bestehen. Die Doppelsitzer Tobias Wendl/Tobias Arlt sind erstmals Rodel-Europameister.

Basketball, Euroleague: Alba Berlin ist im Zwischenrundenspiel der Basketball-Euroleague beim FC Barcelona haarscharf an einer großen Überraschung vorbeigeschrammt. Der deutsche Pokalsieger, der bereits das Hinspiel überraschend mit 80:70 gewonnen hatte, verlor erst in der Overtime 82:92 (32:40). Nach der regulären Spielzeit hieß es 77:77.

Die Berliner, die ohne ihre verletzten Topspieler Jamel McLean und Cliff Hammonds auskommen mussten, behaupteten ihren fünften Platz in Gruppe E. Die ersten vier jeder Gruppe ziehen ins Viertelfinale ein. Vor 4897 Zuschauern im Palau Blaugrana waren die Hauptstädter, die in der Bundesliga zuletzt drei Niederlagen hintereinander kassierten, gut gestartet. Bis zur Halbzeit hatten sich die Gastgeber gefangen und schienen ihrer Favoritenrolle gerecht zu werden.

Aber Alba präsentierte sich als gleichwertiger Kontrahent und Barcelona musste bis zuletzt um den sicher geglaubten Sieg bangen. Erst in der Verlängerung mussten die Berliner Barcelona ziehen lassen. Die überragenden Alex Renfroe und Leon Radosevic (beide 20) sowie Reggie Redding (19) waren die erfolgreichsten Punktesammler für die Berliner, die das erste und letzte Viertel gewonnen hatten.

Fußball, Fifa: Die sogenannte Dreifachbestrafung im Fußball bleibt vorerst bestehen. Dies gab die Regelkommission des Weltverbandes Fifa am Samstag bekannt. Auf eine entsprechende Änderung der Regel 12 konnten sich die acht britischen Mitglieder des International Football Association Boards (IFAB) auf ihrer 129. Jahrestagung in Belfast/Nordirland nicht einigen. Das IFAB sieht beim automatischen Platzverweis allerdings Handlungsbedarf und nannte die Dreifachbestrafung (Rote Karte, Elfmeter, Sperre) explizit "zu hart". Eine weitere Überprüfung soll seitens der Fifa erfolgen, die ihrem Exekutivkomitee im März einen "Vorschlag für mögliche Änderungen" vorlegen soll. Damit wird die Verhinderung einer klaren Torgelegenheit im Strafraum vorerst weiter zwingend mit einer Roten Karte und damit einer Sperre geahndet. Das IFAB lehnte ab, die Strafe auf eine Gelbe Karte abzuschwächen. Auch die Möglichkeit, in der Verlängerung einen vierten Spieler auszuwechseln, wird es vorerst nicht geben. Ein Fortschritt beim Thema Videobeweis zur Entlastung des Schiedsrichters wurde ebenfalls nicht erzielt, es soll in dieser Frage weitere Beratungen geben.

Nordische Ski-WM, Langlauf: Die Norwegerin Therese Johaug hat im Langlauf über 30 Kilometer ihr drittes Gold bei den nordischen Ski-Weltmeisterschaften in Falun gewonnen. Die 26-Jährige setzte sich am Samstag in 1:24:47,0 Stunden vor ihrer Teamkollegin Marit Bjørgen durch und avancierte damit zur erfolgreichsten Teilnehmerin der 50. Titelkämpfe. Dritte wurde Charlotte Kalla aus Schweden. Stefanie Böhler lief mit 2:36,9 Minuten Rückstand auf Rang sechs und damit zum besten WM-Ergebnis ihrer Karriere in einem Einzelrennen. Nicole Fessel hatte ihren Start kurzfristig wegen Magen-Darm-Problemen absagen müssen.

Wintersport, Super G: Dichter Nebel hat auch am Samstag für eine Absage des Weltcup-Super-G im bulgarischen Bansko gesorgt. Nach 13 Läuferinnen war das Rennen zunächst fast zwei Stunden unterbrochen worden, ehe auf eine Fortsetzung verzichtet wurde. Bereits am Freitag hatte der geplante Super-G, der als Ersatz für das im Januar ausgefallene Rennen in Bad Kleinkirchheim (Österreich) vorgesehen war, wegen schlechter Sicht abgesagt werden müssen. Das Rennen soll nun am Montag nachgeholt werden. Am Sonntag steht in Bansko eine Kombination auf dem Programm. Viktoria Rebensburg (Kreuth) kam die Absage am Samstag durchaus gelegen. Die 25-Jährige war auf der extrem weichen Piste mit Startnummer neun nach einem Fahrfehler im unteren Streckenteil ausgeschieden. Es wäre für sie im Weltcup der dritte Ausfall im Super G in den letzten vier Rennen gewesen. Anschließend kritisierte die Riesenslalom-Vizeweltmeisterin die Verhältnisse in Bansko. Die Strecke sei nicht "wirklich weltcupwürdig".

Rodeln, WM: Rennrodlerin Dajana Eitberger (Ilmenau) hat völlig überraschend erstmals die Europameisterschaft gewonnen. Die 24-Jährige gewann am Samstag die im Rahmen des Weltcup-Finales ausgetragenen Titelkämpfe in Sotschi vor Olympiasiegerin und Weltmeisterin Natalie Geisenberger (Miesbach). Vizeweltmeisterin Tatjana Iwanowa (Russland) holte Bronze. "Es hat sich durch die ganze Saison gezogen, dass ich von mir selbst überrascht bin. Ich bin ein bisschen sprachlos. Ich muss das alles erstmal verdauen", sagte Eitberger, nachdem sie in Sotschi auch ihren ersten Weltcup-Sieg überhaupt gefeiert hatte. Im nacholympischen Winter hatte sich die Thüringerin als zweite Kraft hinter Geisenberger etabliert und auch im Gesamtweltcup Rang zwei belegt.

Die Doppelsitzer Tobias Wendl/Tobias Arlt (Berchtesgaden/Königssee) sind ebenso erstmals Rodel-Europameister. Die Olympiasieger und Weltmeister aus Bayern gewannen am Samstag die Titelkämpfe in Sotschi, die gleichzeitig das Weltcup-Finale bildeten. Toni Eggert/Sascha Benecken (Ilsenburg/Suhl) verpassten ihren zweiten EM-Titel als Siebte deutlich, die Platzierung reichte den Thüringern dennoch zum erstmaligen Triumph im Gesamtweltcup.

Tischtennis, Bundesliga: Vor der Rekordkulisse von 5492 Fans hat Borussia Düsseldorf am Freitagabend in Hamburg das Tischtennis-Bundesliga-Spitzenspiel gegen den TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell mit 3:1 gewonnen. Damit wurde die fast acht Jahre alte Bestmarke von 4500 Zuschauern in der Partie des TTC Frickenhausen gegen Düsseldorf in Stuttgart deutlich übertroffen. Rekord-Europameister Timo Boll avancierte mit Erfolgen über Fuldas Abwehrspieler Ruwen Filus (3:0) und Wang Xi aus China (3:2) zum Matchwinner. Den dritten Punkt für Düsseldorf steuerte Patrick Franziska bei, der das deutsche Duell gegen Christian Süß in vier Sätzen gewann. Den einzigen Punk für die Osthessen holte Wang gegen den Inder Kamal Achanta. "Das war ein großartiger Abend für Tischtennis, den sich unsere Sportart verdient hat", kommentierte Bundestrainer Jörg Roßkopf. Der Doppel-Weltmeister von 1989 hatte sich vor der Partie mit Pianist und Verbandsligaspieler Joja Wendt eine Tischtennis-Partie auf dem Klavier-Flügel geliefert.

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