Basketball:Erfolg für Euroleague

Wer darf die lukrativen Klubwettbewerbe im Basketball veranstalten? Ein Münchner Gericht gibt in einem wesentlichen Streit einer Beschwerde der privatwirtschaftlichen Euroleague statt.

Im Konflikt mit dem europäischen Basketball-Verband Fiba Europe ist dem privatwirtschaftlich organisierten Unternehmen Euroleague Commercial Assets (ECA) ein juristischer Erfolg gelungen. Das Landgericht in München, wo die Fiba Europe ihren Sitz hat, gab einer Beschwerde der ECA statt und untersagte der kontinentalen Dachorganisation, Vereine zu bestrafen, wenn sie an den von der ECA organisierten Wettbewerben Euroleague und Eurocup teilnehmen. Darüber hinaus darf die Fiba keine Nationalteams von ihren Wettbewerben ausschließen, falls dortige Klubs an ECA-Veranstaltungen teilnehmen wollen. Bei Zuwiderhandlungen droht der Fiba Europe ein Zwangsgeld in Höhe von 250 000 Euro, ersatzweise sechs Monate Haft für ihre Spitzenfunktionäre, teilte die Euroleague am Wochenende mit.

Hintergrund des juristischen Vorgehens ist ein Streit um die Frage, wer die lukrativen Klubwettbewerbe organisieren darf. Die Fiba stellt zwar die Euroleague nicht in Frage, das Pendant der Basketballer zur Champions League im Fußball; sie will aber die übrigen Klubs unter ihre Hoheit bringen und dazu vom zweitrangigen Eurocup in die von ihr zur kommenden Saison eingeführte Champions League zwingen. Zuletzt hatte die Fiba damit gedroht, Nationalteams von Olympia auszuschließen, falls die betreffenden Ligen und National-Verbände keinen Einfluss zu ihren Gunsten auf die Klubs nehmen. Diesem Druck widersetzte sich die Euroleague fürs erste erfolgreich. Beide Parteien haben allerdings auch noch Klagen vor der Wettbewerbskommission der EU eingereicht.

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