Basketball-EM:Der Traum von Istanbul

Basketball - Training Deutsche Nationalmannschaft

Eifrig im Training: Der deutsche NBA-Profi Dennis Schröder wirft sich für die EM warm.

(Foto: Daniel Bockwoldt/dpa)

Die deutsche Auswahl will wieder einmal die Vorrunde überstehen. Der Auftakt gegen die Ukraine erscheint noch einfach, danach wird die Aufgabe zunehmend schwierig.

Spielmacher Dennis Schröder hat die deutschen Gegner bei der Basketball-EM gut studiert, herausgekommen ist eine einfache Rechnung. "Die ersten zwei, drei Spiele müssen wir gewinnen, um unseren Traum zu verwirklichen, nach Istanbul zu fliegen", sagt der 23-Jährige. Bei dem in vier Ländern ausgetragenen Turnier ist die Finalrunde in der Türkei das erklärte Ziel. Auf dem Weg dorthin startet die Mannschaft des Deutschen Basketball Bundes (DBB) am Donnerstagnachmittag in Tel Aviv gegen die Ukraine. Die erste Aufgabe in der Vorrundengruppe B ist vom Papier her die einfachste: Der Ukraine fehlen fünf Stammspieler, sie hat sechs von sieben Vorbereitungspartien verloren. Danach wird es stetig schwieriger: Georgien (Samstag), Gastgeber Israel (Sonntag), Medaillenkandidat Italien (Dienstag) sowie der EM-Zweite von 2015, Litauen (Mittwoch). Vier der sechs Teams kommen weiter.

"Wir müssen gleich hart ran", fordert deshalb Schröder. Angespornt werden er und seine Mitspieler dabei vom selbst erklärten "Basketball-Fan" Joachim Löw. "Wir stehen hinter euch und drücken euch die Daumen", richtete der Weltmeistertrainer per Video-Botschaft aus. Allerdings ist das deutsche Team wie so häufig in den vergangenen Jahren nicht in Bestbesetzung zum Turnier gereist. Mit Paul Zipser und Maximilian Kleber "hätten wir eine Chance auf den Titel gehabt", klagte Schröder, einer von nur zwei deutschen NBA-Profis im zwölfköpfigen Aufgebot von Bundestrainer Chris Fleming.

Neben dem bei den Atlanta Hawks beschäftigten Braunschweiger ist noch der im Sommer von den Boston Celtics engagierte Daniel Theis mit von der Partie. Zipser (Chicago Bulls) und Kleber (Dallas Mavericks) haben ihre Teilnahme auf Wunsch ihrer Klubs abgesagt, Dirk Nowitzki (ebenfalls Dallas) hat nach dem Vorrundenaus bei der EM 2015 in Berlin seine Karriere im Nationaltrikot beendet und die Führung des DBB-Teams an Schröder abgegeben: "Dennis hat sich super entwickelt und wird sehr wichtig für den deutschen Basketball sein", sagte der 39-Jährige.

Für Chris Fleming, 47, ist es das letzte Turnier als Bundestrainer. Der Amerikaner hört auf, weil sich der Posten künftig nicht mehr mit seinem Job als NBA-Assistenzcoach bei den Brookyln Nets vereinbaren lässt. Während der EM-Vorbereitung hatten Fleming große Personalsorgen, beim Turnier soll wenigstens Kapitän Robin Benzing nach seiner Knieverletzung dabei sein: "Robin hat 100 Prozent trainiert", teilte Fleming vor dem Auftakt gegen die Ukraine mit. "Alle freuen sich, dass er wieder da ist. Robin ist sehr wichtig", fügte Schröder hinzu.

Bei der EM-Generalprobe gegen Frankreich verkaufte sich das DBB-Team am Sonntag in Berlin teuer (79:85). "Wir haben gezeigt, dass wir mithalten können", sagt Schröder und zieht daraus die Erkenntnis: "Wenn wir hart spielen und als Team agieren, in der Defensive und Offensive alles zusammen machen, dann ist viel drin." Frankreich gehört bei der EM in der Türkei, Israel, Rumänien und Finnland zu den Medaillenkandidaten. Die besten Chancen auf den EM-Gewinn werden indes Titelverteidiger Spanien, dem WM-Zweiten Serbien sowie Litauen eingeräumt.

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