Basketball:Bayern-Basketballer verpflichten Nationalspieler

MHP Riesen Ludwigsburg v Fraport Skyliners - BBL; Danilo Barthel

Trägt ab sofort das Trikot der Bayern-Basketballer: Danilo Barthel.

(Foto: Bongarts/Getty Images)

Danilo Barthel wechselt aus Frankfurt nach München. Argentiniens Nationaltrainer tritt zurück. Lewis Hamilton soll sein Hotelzimmer zertrümmert haben.

Basketball, Bundesliga: Der FC Bayern hat Nationalspieler Danilo Barthel vom Bundesliga-Rivalen Fraport Skyliners aus Frankfurt verpflichtet. Der 24-Jährige erhält beim deutschen Meister von 2014 einen Zweijahresvertrag. Der Power Forward ist der erste Neuzugang der ambitionierten Bayern, die im Gegenzug Jung-Center Daniel Mayr an die Skyliners abgaben. Der Heidelberger Barthel gewann mit Frankfurt in der abgelaufenen Saison den Europe Cup und gehört zum deutschen Auswahl-Kader für den kommenden Lehrgang Ende Juli in Würzburg. Barthel soll laut Berichten neben einer Frankfurter Offerte zur Verlängerung seines auslaufenden Vertrags auch ein Angebot von ALBA Berlin ausgeschlagen haben.

Argentinien, Rücktritt: Argentiniens Fußball-Nationaltrainer Gerardo Martino ist zurückgetreten. Neun Tage nach dem verlorenen Finale der Copa América gegen Chile hat der 53-Jährige seinen Posten zur Verfügung gestellt, wie der argentinische Fußballverband AFA am Dienstag mitteilte. Vor Martino hatte Lionel Messi gleich nach der neuerlichen Endspielniederlage gegen Chile angekündigt, nicht mehr für die Alicebeste spielen zu wollen.

Martino gab als Grund für seinen Rücktritt die "großen Schwierigkeiten" an, auf die er bei der Zusammenstellung des argentinischen Kaders für die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro gestoßen sei. Der Chef des Nationalen Olympischen Komitees Gerardo Wertheim hatte erklärt, es bestehe ein hohes Risiko, dass Argentiniens Fußballer bei Olympia nicht dabei sein werden, weil die Vereine die Spieler nicht abgeben wollten.

Auch die Ungewissheit über die zukünftige Führung der AFA habe ihn dazu bewegt, den Posten aufzugeben, schrieb Martino in seiner Rücktrittserklärung. Der Verband hat derzeit nur eine Interimsführung, nachdem die ausstehenden Wahlen mehrfach vertagt wurden. Die Justiz ermittelt außerdem gegen die AFA wegen mutmaßlicher Unregelmäßigkeiten bei der Vergabe von TV-Übertragungsrechten.

Lewis Hamilton: Das Nervenkostüm von Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton ist im immer härter werdenden Zweikampf mit seinem Mercedes-Teamkollegen Nico Rosberg anscheinend nicht mehr das allerbeste. "Lewis wird immer wilder, je mehr der Rosberg vorne ist", sagte Team-Aufsichtsrat Niki Lauda als Studiogast bei ServusTV: "Ich war dabei, als er in Baku sein Hotelzimmer zertrümmert hat, weil er in die Mauer gefahren ist. Den Schaden hat er natürlich selbst bezahlt." Zu einer möglichen Stallorder bei Mercedes schon im nächsten Rennen am Wochenende in Silverstone wollte sich der dreimalige Weltmeister Lauda nicht äußern, dafür ergriff der frühere Ferrari-Pilot Gerhard Berger das Wort. "Es hat doch in Spielberg in der letzten Runde mächtig geknistert", sagte der Österreicher, persönlicher Berater und enger Freund von Nico Rosberg: "Und unterm Strich ist es genau das, was die Formel 1 braucht und was die Fans sehen wollen."

Um einen Zusammenstoß wie den zwischen Hamilton und Rosberg in der letzten Runde von Spielberg zu vermeiden, sei natürlich eine Teamorder unumgänglich, führt Berger weiter aus: "Dann gibt es nur eine Möglichkeit: Das Team muss in der vorletzten Runde sagen: Position halten." In dem Fall hätte Rosberg das Rennen vor Hamilton gewonnen. Mercedes-Teamchef Toto Wolff hatte in der ersten Wut nach dem Crash von Spielberg eine Teamorder in Aussicht gestellt: "Wenn die Fahrer nicht mitdenken, dann müssen wir das für sie tun. Der Erfolg des Teams steht über den Einzelinteressen."

Kevin Durant: Der entthronte Champion Golden State Warriors aus der nordamerikanischen Basketball-Profiliga NBA hat einen Transfer-Coup gelandet. Superstar Kevin Durant wird sich dem Team um Stephen Curry anschließen, diese Entscheidung teilte der 27-Jährige am Montag mit. Durant hatte seit dem Draft 2007 für die Seattle SuperSonics und ab 2008 für den Nachfolgeklub Oklahoma City Thunder gespielt. Der heftig umworbene Durant, wertvollster Spieler (MVP) der Saison 2014 und siebenmaliger Allstar, bezeichnete die vergangenen Wochen als die schwierigsten seiner Karriere.

Wie der US-Sportsender ESPN berichtet, soll Durant einen mit 54,3 Millionen Dollar (48,67 Millionen Euro) dotierten Zweijahresvertrag bei den Warriors bekommen und würde damit zum Bestverdiener des Teams aufsteigen. Um die NBA-Gehaltsobergrenze (Salary Cap) nicht zu überschreiten, gaben die Kalifornier Harrison Barnes (24) an die Dallas Mavericks um den deutschen Superstar Dirk Nowitzki ab. Dort wechselt auch Center Andrew Bogut hin, Festus Ezeli soll die Warriors ebenfalls verlassen.

"Das Hauptkriterium bei meiner Entscheidung war, den Klub zu wählen, bei dem ich mich als Spieler am besten entwickeln kann", teilte Durant in seinem Schreiben mit der Überschrift "Mein nächstes Kapitel" mit: "Gleichzeitig bin ich aber auch an einem Punkt in meinem Leben angekommen, an dem ich als Mann entscheiden muss. Raus aus meiner Komfortzone, in eine neue Stadt, in der ich mich persönlich entwickeln kann. Dies alles hat zu meiner Entscheidung für die Warriors geführt."

Dirk Nowitzki: Basketballer Dirk Nowitzki hat bestätigt, dass er seine Karriere bei den Dallas Mavericks beenden wird. Es gehe jetzt erst einmal darum, eine vernünftige Mannschaft zusammenzustellen, sagte Nowitzki am Dienstag in Frankfurt am Main. Dafür verzichtet der Würzburger erneut auf viel Geld. "Wir warten jetzt mal, wie sich die Mannschaft weiter auffüllt. Dann werde ich meinen Vertrag unterschreiben", sagte Nowitzki. "Wir werden einen Weg finden, der für beide akzeptabel ist und dann werde ich meine Karriere in Dallas beenden." Nowitzki geht in seine 19. Saison bei den Mavs. "Es wäre schon toll, die 20 voll zu machen."

Zuletzt war über einen Wechsel von Nowitzki zu den Golden State Warriors spekuliert worden. Das sei aber nie ein Thema gewesen. "Ich weiß gar nicht, wie das aufgekommen ist", sagte Nowitzki. Die Warriors hatten am Montag in Kevin Durant einen weiteren Superstar verpflichtet. Zusammen mit Stephen Curry und Durant geht Golden State nun als großer Favorit in die neue Saison. "Das ist schon eine bärenstarke Mannschaft", sagte Nowitzki.

Olympia: Der Fahnenträger der deutschen Olympiamannschaft bei den Sommerspielen in Rio de Janeiro (5. bis 21. August) wird in einer Wahl durch Sportler und Bürger ermittelt. Dies bestätigte der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) nach einer Präsidiumssitzung am Dienstagmorgen in Berlin. Man habe beschlossen, "bei der Wahl der Fahnenträgerin oder des Fahnenträgers der Deutschen Olympiamannschaft bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele am 5. August in Rio de Janeiro den Auswahlmodus zu ändern, um sowohl die Olympiamannschaft als auch ganz Sportdeutschland an der Entscheidung teilhaben zu lassen", hieß es in einer Mitteilung: "Abgestimmt wird über fünf vorher vom DOSB benannte Athletinnen und Athleten, wobei das Votum der Olympiamannschaft mit 50 Prozent zählt." Ein wichtiges Kriterium bei der Auswahl sei es, dass die Vorbereitung auf den sportlichen Wettbewerb nicht gestört würde.

Die öffentliche Wahl werde mit Medienpartnern umgesetzt teilte der DOSB mit. Nach FAZ-Informationen sind dies die öffentlich-rechtlichen Sender ARD und ZDF sowie die Bild. Bisher waren die Fahnenträger von der Delegationsleitung der Olympiamannschaft in Abstimmung mit den Fachverbänden bestimmt worden. Welche Athletinnen und Athleten für Rio zur Wahl stehen werden, ist noch offen. Für Peking 2008 nominierte der DOSB Basketball-Superstar Dirk Nowitzki, in London 2012 hatte Hockey-Olympiasiegerin Natascha Keller die Ehre. In der Regel geht die Rolle des Fahnenträgers an einen besonders verdienten Sportler. Bei der Schlussfeier wird die Funktion üblicherweise vom erfolgreichsten Athleten der Spiele ausgeübt. Nach den ursprünglichen Plänen soll der Fahnenträger am 4. August, einen Tag vor der Eröffnungsfeier, bekannt gegeben werden.

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