MLB-Titel für Kansas City:"Wir haben diese Niemals-Aufgeben-Einstellung"

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Jubelszene: Salvador Perez erfrischt Manager Ned Yost (Foto: AP)
  • Die Kansas City Royals haben nach vier Siegen in fünf Spielen das Finale der MLB World Series gewonnen.
  • Das war ihnen zuletzt 1985 gelungen.

Nach 30 Jahren stehen die Kansas City Royals wieder auf dem Baseball-Thron. Dank eines erneuten späten Comebacks gewann das Team von Trainer Ned Yost das fünfte Match der World Series bei den New York Mets mit 7:2. "Das ist eines unserer besten Comebacks. Wir sind zurückgekommen und haben die Meisterschaft gewonnen - ich kann gar nicht beschreiben, wie überwältigend sich das anfühlt", sagte First Baseman Eric Hosmer über den ersten Titel der Royals in der Major League Baseball (MLB) seit 1985. "Wir haben diese Niemals-Aufgeben-Einstellung", ergänzte Outfielder Lorenzo Cain.

Die Royals mauserten sich in den Playoffs zu den Comeback-Königen. In der Hälfte ihrer 16 Spiele lagen sie gegen die Houston Astros, Toronto Blue Jays und Mets zwischenzeitlich hinten, gewannen aber jeweils noch. Drei dieser erfolgreichen Aufholjagden gelangen ihnen in der World Series - als New York einmal im achten und zweimal sogar im neunten und damit letzten regulären Spielabschnitt noch vorne lag.

Auch in der verrückten fünften Partie sah alles nach einem Heimsieg der Mets aus. Mit 2:0 führten die Gastgeber, Mets-Werfer Matt Harvey hatte den Royals kaum eine Chance gegeben, zu punkten. Doch im neunten Inning kamen seine Würfe nicht mehr so präzise. Kansas City konnte ausgleichen - und setzte sich dank seiner Offensiv-Power im zwölften Abschnitt durch. Die Gäste schafften fünf Runs (Punkte) - New York war spürbar geschockt und konnte nicht mehr antworten.

"Alle haben gesehen, wie wir in den Playoffs gespielt haben - mit Herz, Begierde, Konkurrenzfähigkeit", betonte Yost. Im Vorjahr musste der Coach mit seinem Team nach der so knapp in sieben Spielen verlorenen Finalserie noch den San Francisco Giants beim Feiern zuschauen - diesmal hingegen hüpften, hampelten und herzten die Royals ausgelassen zwischen Wurf-Hügel und Schlagmal. "Wir hatten eine Mission - und zwar den Titel in diesem Jahr zu gewinnen, damit wir die Sache aus dem Vorjahr vergessen können. Mission erfüllt", freute sich Teambesitzer David Glass. Zwar wurde Salvador Perez zum wertvollsten Spieler (MVP) gewählt, doch auch der Catcher hob Werfer Edinson Volquez aus dem geschlossenen Team hervor. "Er war unglaublich. Alles, was wir hier getan haben, ist auch für ihn", so Perez.

Volquez hatte im ersten Match gespielt und erst nach dem 5:4-Heimsieg erfahren, dass sein Vater wenige Stunden zuvor gestorben war. Trotz dieses Rückschlages war Volquez im fünften Spiel wieder dabei. Vor seinem ersten Wurf schrieb er die Initialen seines Vaters - DV - ans hintere Ende des Wurfhügels.

Für Kansas City war es der zweite Titel der Vereinsgeschichte. Die Mets indes mussten sich in der Endspielserie wie schon bei der bislang letzten Finalteilnahme 2000 mit 1:4 geschlagen geben und warten weiterhin seit 1986 auf den Gewinn der Meisterschaft. Dennoch zog Trainer Terry Collins ein positives Fazit: "Wir hatten ein großartiges Jahr, kaum jemand dachte, dass wir soweit kommen würden und wir werden aufgrund dieser Erfahrung besser werden."

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