Australian Open 2013:"Wie in einem Krankenhaus"

Li Na muss im Frauenfinale zweimal behandelt werden, Siegerin Victoria Asarenka erhält nur höflichen Beifall. In Erinnerung bleibt von den Australian Open aber auch ein Teenager, der die Unbesiegbare besiegt oder der weinende Stanislas Wawrinka. Rückblick auf ein kurioses Turnier.

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Li Na muss im Frauenfinale zweimal behandelt werden, Siegerin Victoria Asarenka erhält nur höflichen Beifall. In Erinnerung bleibt von den Australian Open aber auch ein Teenager, der die Unbesiegbare besiegt oder der weinende Stanislas Wawrinka. Rückblick auf ein kurioses Turnier.

Glückliches Ende für Victoria Asarenka: Zum zweiten Mal durfte die Weißrussin den Daphne Akhurst Memorial Cup umarmen, den Siegerpokal bei den Australian Open der Frauen. Doch es war ein schwerer Weg für die alte und neue Nummer eins der Welt. Wegen einer zweifelhaften Auszeit im Halbfinale hatte sie im Finale nicht nur Li Na, sondern auch fast alle Zuschauer gegen sich.

Tennis Australian Open 2013

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Ihre Gegnerin aus China hatte im Endspiel aber auch einiges zu verkraften. Nach gewonnenem ersten Satz knickte die 30-Jährige Mitte des zweiten Durchgangs um und musste sich erstmals behandeln lassen.

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Beim zweiten Missgeschick im dritten Satz (den zweiten gewann Asarenka) prallte sie auch noch mit dem Hinterkopf auf dem Hartplatz-Boden und schien eine kurze Zeit benommen zu sein. "Ich war einfach dumm", meinte die Asiatin in der Pressekonferenz nach der Partie.

Li Na of China receives medical attention after falling during her women's singles final match against Victoria Azarenka of Belarus at the Australian Open tennis tournament in Melbourne

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Der Arzt musste ihren mentalen Zustand untersuchen. "Ich kam mir bei der Untersuchung vor wie in einem Krankenhaus", scherzte Li Na. Davor war das Finale schon für zehn Minuten unterbrochen worden, weil wegen des Nationalfeiertags Australia Day ein Feuerwerk angesetzt war.

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Doch das Spiel ging weiter und Victoria Asarenka zeigte am Ende die besseren Schläge. Sie siegte mit 4:6, 6:4, 6:3 und durfte sich über ein Rekordpreisgeld in Höhe von umgerechnet 2,56 Millionen Dollar freuen.

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Nachdem sie allen Widrigkeiten getrotzt und ihren Titel in Melbourne erfolgreich verteidigt hatte, konnte Asarenka ihre Tränen nicht zurückhalten.  "Vika musste für ihren Sieg leiden", meinte ihr Coach Sam Sumyk. Das Frauen-Finale war eines der aufregendsten Spiele des Turniers. Doch es werden auch andere in Erinnerung bleiben.

Sloane Stephens, Tennis Australian Open 2013

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Wenn nach dem Ende der Australian Open 2013 das Gesicht des Turniers gewählt werden würde, dann würde sie gewinnen: Sloane Stephens. Die 19-jähgrige US-Amerikanerin überzeugte mit ihrem kraftvollen Spiel und ihrer frischen, fröhlichen Art. So besiegte Stephens im Viertelfinale sogar die unbesiegbare Serena Williams. Und die USA haben endlich eine Antwort darauf gefunden, wer die Nachfolgerin von Lindsay Davenport, Jennifer Capriati und den Williams-Schwestern werden könnte.

Serena Williams of the U.S. hits her racket into the ground during her women's singles quarter-final match against compatriot Sloane Stephens at the Australian Open tennis tournament in Melbourne

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Die 15-fache Grand-Slam-Siegerin Serena Williams war die große und fast alleinige Favoritin auf den Titel in Melbourne. Seit August hatte sie kein Spiel mehr verloren, war Olympiasiegerin geworden und hatte Wimbledon und die US Open für sich entschieden. Nun musste im Viertelfinale der Schläger dran glauben. Das Zertrümmern ihres Rackets gehörte denn auch zu ihren ganz persönlichen Highlights: "Das hat mich unglücklicherweise richtig happy gemacht."

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Im Kampf um den Sieg konnte sich die 31-Jährige noch so sehr strecken. Sie klagte über Rückenschmerzen und kam nie zu ihrem gefürchteten Power-Tennis. Serena Williams Niederlage war die größte Überraschung des Turniers.

Tennis Australian Open 2013

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Doch sichtbar wurde in diesem Spiel auch: Nicht nur was Spielwitz und Schlagvariationen angeht, könnte Sloane Stephens eine würdige Nachfolgerin ihres früheren Idols Serena Williams sein. Auch im Hinblick auf ihre Muskelkraft kommt sie Serena Williams schon recht nahe. Nach ihrem Coup gegen Williams kam dann aber für die junge Überraschungsfrau das Aus: Im Halbfinale ...

Tennis Australian Open 2013

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... unterlag sie Victoria Asarenko mit 1:6 und 4:6 - Aufregung gab es um eine Auszeit der Weißrussin kurz vor Ende der Partie. Beim Stand von 5:4 im zweiten Satz ließ sie sich minutenlang behandeln. Strenge Beobachter warfen ihr vor, Stephens so absichtlich aus dem Konzept gebracht zu haben. Wegen dieser Szene erhielt Asarenka auch im Endspiel lediglich höflichen Beifall von den Australiern.

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Das Spiel des Turniers ereignete sich im Achtelfinale der Herren: Stanilas Wawrinka schwang sich zu der vermutlich besten Leistung seines Lebens auf und zwang die Nummer ein, Novak Djokovic, zu einem epischen Kampf. Allein die beiden letzten Matchbälle Djokovic' im fünften Satz gehören in die Ahnengalerie der aufregendsten Ballwechsel des Turniers. Doch einer muss eben gewinnen im Tennis.

BESTPIX 2013 Australian Open - Day 7

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Und den Sieger einer Partie, die 1:6, 7.5, 6:4, 6:7, 12:10 ausgeht und 5:02 Stunden dauert, durchfluten so viele Glückshormone, dass er sich noch schnell das Trikot vom Leib reißen kann: Novak Djokovic nach dem Achtelfinale in der Götterpose.

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Nach dem anstrengendem Achtelfinale war Djokovic keineswegs erschöpft, sondern spielte wie beflügelt. Dem Spanier David Ferrer wurde im Halbfinale nur die Rolle eines Sparringpartners zuteil. Der Weltranglistenerste Djokovic fertigte ihn mit 6:2, 6:2, 6:1 ab. "Das war eine der besten Vorstellungen in meiner bisherigen Karriere. Ich habe unglaublich gespielt", sagte Djokovic anschließend.

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Das Finale zwischen Djokovic und Andy Murray versprach zunächst, spannend zu werden. Nach zwei Stunden waren zwei Sätze gespielt - und jeder der beiden Finalteilnehmer hatte einen gewonnen. Dann wurde es Djokovic aber zu bunt und er ließ Murray nicht mehr groß ins Spiel kommen. In vier Sätzen besiegte er den Briten mit 6:7 (2:7), 7:6 (7:3), 6:3 und 6:2. 

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Bereits in der dritten Runde war es zu einem Marathon-Match in Melbourne gekommen: Gilles Simon und Gael Monfils schlugen sich 4:43 Stunden die Bälle um die Ohren, bevor sie sich in den Armen lagen. Am Ende stand es 6:4, 6:4, 4:6, 1:6, 8:6 für Simon. Beide Spieler mussten sich mehrfach behandeln lassen und schlichen am Ende nur noch über den Court. Der längste Ballwechsel ging über 71 Stationen.

Tennis Australian Open 2013

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Bisweilen landete einer der beiden an irgendeinem Eck auf dem Spielfeld, hier ist der spätere Verlierer Monfils zu sehen. Doch auch Simon bezahlte noch für diesen Abnutzungskampf. Er war im Achtelfinale anschließend chancenlos gegen Andy Murray.

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Man kann den Schrei fast durch das Foto erahnen. Maria Scharapowa schrie und stöhnte sich durch das Turnier, und legte dabei ein Tempo vor, das niemand annähernd mitgehen konnte. Bis zum Halbfinale gab die Russin in fünf Partien ganze neun Spiele ab. Das hatte vor ihr niemand geschafft. Auch Serenas Schwester ...

2013 Australian Open - Day 5

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... Venus musste dran glauben. Immerhin bleibt von ihr eine wunderbare Aufschlagstudie des Fotografen Ryan Pierse von Getty Images.

Tennis Australian Open 2013

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Doch im Halbfinale war für Scharapowa Endstation - und das auch noch überraschend deutlich. Die Chinesin Li Na, die in Australien Publikumsliebling ist, gewann mit 6:2, 6:2. Und so hieß das Endspiel in Melbourne in diesem Jahr nicht wie 2012 Asarenka gegen Schwarapowa, sondern Asarenka gegen Li Na.

Laura Robson of Britain celebrates defeating Petra Kvitova of Czech Republic in her women's singles match at the Australian Open tennis tournament in Melbourne

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Die Briten nehmen die Hoffnung mit ins neue Tennis-Jahr, dass sie neben Andy Murray bei den Männern vielleicht auch eine neue Heldin aus dem Königreich bestaunen dürfen. Laura Robson rang in der zweiten Runde die an Nummer acht des Turniers gesetzte Petra Kvitova mit 11:9 im dritten Satz nieder. Vielleicht half es ihr, dass sie einst in Melbourne geboren wurde und somit praktisch ein Heimspiel hatte. In Runde drei war dann Schluss gegen die starke Sloane Stephens.

Tennis Australian Open 2013

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Kaum ein Rückblick auf die Australian Open wird ohne Jerzy Janowicz auskommen. Der Pole flippte in seinem Zweitrundenmatch gegen den Inder Somdev Devvarman förmlich aus, beschwerte sich im guten McEnroe-Stil mehrfach beim Schiedsrichter  - und pushte sich derart aufgeheizt zu einem Fünf-Satz-Sieg nach 0:2-Sätzen. Eine Runde später half dann aber auch die Mecker-Taktik nichts mehr, Janowicz verlor in drei Sätzen gegen den Spanier Nicolas Almagro.

Tennis Australian Open 2013

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Und was bleibt von den deutschen Spielern in Erinnerung? Am ehesten die Partie von Julia Görges in der dritten Runde gegen die Chinesin Jie Zheng. Die Norddeutsche lag im dritten Satz bereits 3:5 hinten, um noch 7:5 zu gewinnen. Im Achtelfinale schieden dann Görges und auch Angelique Kerber als letzte deutsche Profis aus.

Tennis Australian Open 2013

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Und dann war da natürlich noch Daniel Brands. Der Deggendorfer kämpfte auf dem Center Court gegen den australischen Favoriten Bernard Tomic, gegen 15.000 Zuschauer und 41 Grad Celsius. Mit Eiswürfel im Handtuch versuchte er kühlen Kopf zu bewahren. Und Brands kämpfte bravourös, verlor allerdings äußerst knapp mit 7:6 (7:4), 5:7, 6:7 (4:7), 6:7 (8:10). "Er hat wie ein Top-10-, Top-15-Profi gespielt", sagte der überraschte Tomic. Dabei hatte er vorher noch zugegeben, von einem Spieler namens Brands nie etwas gehört zu haben.

© SZ.de/hum/jbe/sonn/goro
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