Für Mischa Zverev und Qualifikantin Mona Barthel entwickelt sich der Grand Slam von Melbourne zum Hort der Glückseligkeit. Das Duo unterstrich bei den Australian Open seine gute Form und zog erstmals in das Achtelfinale eines Grand-Slam-Turniers ein. Auch Titelverteidigerin Angelique Kerber zog locker in die nächste Runde ein. Für die größte Überraschung aus deutscher Sicht sorgte bislang aber die Weltranglisten-181. Barthel, die im vergangenen Jahr wegen einer rätselhaften Viruserkrankung über vier Monate ausgefallen war. "Dieser Sieg bedeutet mir so viel, denn nach meiner Erkrankung im letzten Jahr wusste ich gar nicht, ob ich überhaupt noch einmal Tennis spielen kann", meinte Barthel (26) nach dem 6:4, 3:6, 6:3 gegen Lokalmatadorin Ashleigh Barty (Australien).
Auch Mischa Zverev konnte nach dem 6:1, 4:6, 6:3, 6:0 gegen Malek Jaziri (Tunesien) sein Glück kaum fassen. "Spieler, Trainer, Fans - so viele auf einmal haben mir noch nie gratuliert", sagte der 29-Jährige aus Hamburg, der nun am Sonntag den topgesetzen Briten Andy Murray fordert. Und der ältere der Zverev-Brüder träumt vom großen Coup Down under: "Auch gegen Andy ist alles möglich."
Der viermalige Sieger Roger Federer ist leichter als erwartet in das Achtelfinale eingezogen. Der 35 Jahre alte Schweizer besiegte den Tschechen Tomas Berdych 6:4, 6:2, 6:4. Der frühere Wimbledon-Finalist hat Federer bereits sechsmal bezwungen und galt als erster Prüfstein für den langjährigen Weltranglisten-Ersten nach dessen halbjähriger Verletzungspause. Federer geriet jedoch nie in Gefahr und beendete das Drittrunden-Match nach nur 1:30 Stunden. Sein nächster Gegner ist der an Nummer fünf gesetzte Kei Nishikori aus Japan.
