Ausschreitungen beim Hamburger Hallenturnier:"Das war ein krimineller Akt"

Nach den Fan-Krawallen beim Fußball-Hallenturnier in Hamburg, bei denen rund 90 Menschen verletzt wurden, stellt der Hamburger Fußballverband die Zukunft des Turniers in Frage. Beteiligt waren Anhänger des FC St. Pauli, VfB Lübeck und Hamburger SV - auf sie kommen Schadensersatzforderungen zu.

Nach den massiven Ausschreitungen beim Hamburger Hallen-Fußballturnier und der Absage des zweiten Turniertages gehen die Veranstalter von organisierter Randale aus. "Das war ein krimineller Akt, das war vorbereitet. Die Chaoten waren offensichtlich verabredet", sagte Mitorganisator Peter Sander.

Ueber 50 Festnahmen bei Fanrandale in Hamburg

Ausschreitungen beim Hallenturnier in Hamburg.

(Foto: dapd)

Veranstaltungschef Wolfgang Engelmann sprach mit Blick auf die Krawalle mit 90 Verletzten am Freitagabend im Sender Sky sogar von "organisierter Kriminalität". Offen blieb, ob es Verabredungen zur Gewalt über soziale Netzwerke gegeben hat.

Der Hamburger Fußball-Verband (HFV) stellte die Zukunft der Veranstaltung infrage und kündigte Schadenersatzforderungen an. "Abgesehen vom wirtschaftlichen Schaden für die Veranstalter dieses Turniers wird es in Zukunft schwer, unter solchen Voraussetzungen Sponsoren für derartige Veranstaltungen zu gewinnen", sagte HFV-Präsident Dirk Fischer. Er forderte zudem: "Die Täter müssen gefasst, bestraft und zur Schadenswiedergutmachung herangezogen werden. Man darf diese gefährlichen Straftaten nicht verharmlosen."

Engelmann räumte allerdings auch ein, dass in der Alsterdorfer Sporthalle die Trennung rivalisierender Fan-Gruppen kaum möglich sei und die Polizei sie als ungeeignet für künftige Turniere ansehe.

Der Bundesligist Hamburger SV hatte seine Teilnahme an dem seit 1987 ausgetragenen Turnier im Vorfeld wegen Sicherheitsbedenken abgesagt. Trotzdem waren neben Anhängern von Zweitligist FC St. Pauli und Regionalligist VfB Lübeck Berichten zufolge auch HSV-Fans beteiligt.

Nach jüngsten Polizeiangaben vom Samstag wurden rund 90 Menschen verletzt. 40 von ihnen, darunter laut Polizei auch Unbeteiligte, erlitten durch den Einsatz von Pfefferspray Augenreizungen, 38 Personen und elf Polizisten wurden bei Ausschreitungen verletzt.

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