Ausschreitungen bei Zweitliga-Spiel:Anhänger von Dynamo Dresden randalieren in Bielefeld

Handgemenge am Bahnhof, Überfall auf Kino und Supermarkt, Pyrotechnik im Stadion: Anhänger von Dynamo Dreden verursachen beim Zweitliga-Spiel am Freitagabend in Bielefeld laut Polizeibericht "eine Spur der Gewalt". Der Klub zeigt sich "beschämt".

Mehrere Hundert gewaltbereite Anhänger des Fußball-Zweitligisten Dynamo Dresden haben vor und während der Partie bei Arminia Bielefeld (1:1) für schwere Ausschreitungen gesorgt. Nach Angaben der Polizei sorgten sie für "eine Spur der Gewalt vom Bahnhof bis zum Stadion".

17 Polizisten wurden verletzt, zwei davon schwer. Drei Anhänger wurden vorübergehend festgenommen, die Polizei stellte 22 Strafanzeigen. Zudem wurden mehrere Autos und Einsatzwagen demoliert, ein Polizeipferd erlitt eine Schnittwunde, ein Kino und ein Supermarkt wurden überfallen.

Die Verantwortlichen von Dynamo nahmen am Samstag auf der Facebook-Seite des Klubs Stellung: "Unsere Gedanken sind bei den schwer verletzten Polizisten und allen anderen Gewaltopfern", stand dort. "Ich bin beschämt", wurde Trainer Olaf Janßen zitiert.

Pfefferspray und Pyrotechnik

Bereits bei der Ankunft am Bielefelder Bahnhof war die Situation eskaliert, als nach Behördenangaben 200 bis 250 der 800 angereisten Dresdner versucht hatten, eine Polizeiabsperrung zu durchbrechen. Die Beamten setzten Pfefferspray und Schlagstöcke ein. Auf dem Weg zum Stadion sprühten die Dresdener ihrerseits mit Reizgas, das sie Polizisten bei Handgemengen entwendet hatten.

Die zweite Halbzeit des Spiels begann verspätet, weil im Dresdner Block Pyrotechnik gezündet worden war. Unter Einsatz mehrerer Polizei-Hundertschaften verlief der Rückweg der Fans nach dem Spiel zum Bahnhof ohne Störungen.

Dynamo-Fans waren in der Vergangenheit bereits mehrfach negativ aufgefallen. Aus dem aktuellen Wettbewerb im DFB-Pokal wurden die Sachsen deshalb ausgeschlossen.

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