Ausfall von Schweinsteiger beim FC Bayern:Guardiola braucht Thiago "so bald wie möglich"

Borussia Dortmund v FC Bayern Muenchen - DFL Supercup

Thiago Alcántara (mi.): Von Guardiola vermisst

(Foto: Bongarts/Getty Images)

Pep Guardiola bedauert den Ausfall von Bastian Schweinsteiger und lobt ihn als "besten, besten Bundesligaspieler" der vergangenen Saison. Da es im Mittelfeld allmählich dünn wird beim FC Bayern, hofft der Trainer auf eine baldige Rückkehr von Thiago Alcántara. Doch auch die wird sich noch hinziehen.

Pep Guardiola machte eine Miene, die keiner Worte mehr bedurft hätte. "Sehr traurig" sei es, sagte er dann trotzdem über die Hiobsbotschaft, dass Bastian Schweinsteiger ein weiteres Mal an seinem rechten Sprunggelenk operiert werden muss und in diesem Jahr wohl kein Spiel mehr bestreiten wird. Vor dem Rekord-Spiel gegen den FC Augsburg am Samstag (15.30 Uhr/Sky), in dem die Münchner zum 37. Mal in der Bundesliga ungeschlagen bleiben können, vergrößern sich damit die Probleme von Guardiola bei der Besetzung des Mittelfelds.

Schweinsteiger war bereits am 3. Juni am rechten Sprunggelenk operiert worden und hat sich danach trotz anhaltender Probleme in den Dienst der Mannschaft gestellt. "Er hat uns geholfen", lobte Guardiola voller Respekt, "er hat unglaublich gearbeitet, er hat alles gemacht. Ihn zu trainieren, ist ein Traum für mich - aber er hat Schmerzen." Schweinsteiger sei in der vergangenen Saison, der "beste, beste Spieler in der Bundesliga gewesen".

Im Mittelfeld fehlen dem Trainer außerdem noch Thiago und der Schweizer Xherdan Shaqiri, Javi Martínez kommt gerade erst zurück von einer Verletzung, Arjen Robben war angeschlagen.

Nun hofft Guardiola auf eine schnellstmögliche Rückkehr des lange verletzten Thiago Alcántara. "Nach dem Problem mit Basti brauchen wir ihn so bald wie möglich", sagte er. Allerdings brauche der vom FC Barcelona verpflichte Wunschspieler nach monatelanger Pause "noch ein bisschen mehr Zeit".

Thiago befindet sich derzeit nach seinem Syndesmosebandriss im Aufbautraining und konnte auch schon Laufeinheiten absolvieren. Für das Liga-Topspiel gegen Borussia Dortmund am 23. November ist der Spanier kein Thema.

Schweinsteiger klang nach der neuen Diagnose niedergeschlagen. Die letzten Wochen seien für ihn "immer wieder sehr schmerzhaft" gewesen, sagte er, "ich habe es trotzdem immer wieder versucht". Auch, weil er der Mannschaft, weil er Guardiola helfen wollte. Nun aber, ergänzte er, sei er an einem Punkt angelangt, an dem sich ein operativer Eingriff nicht mehr vermeiden lasse. "Ich hoffe, dass ich nach der OP wieder komplett schmerzfrei Fußball spielen kann." Wann das sein wird, ist derzeit unsicher. 2013 wird es wohl nicht mehr sein.

Eine erneute Operation heißt auch: Schweinsteiger wird dem FC Bayern bei der Klub-WM in Marokko Mitte Dezember fehlen, zunächst aber auch bei den Länderspiel-Klassikern am 15. November in Mailand gegen Italien und am 19. November in London gegen England. Schweinsteiger, der zuletzt beim WM-Qualifikationsspiel in Schweden sein 100. Länderspiel absolviert hatte, verpasst im Nationaltrikot die Testspiele Nummer 13 und 14 in Serie. Zuletzt hat er am 10. August 2011 (3:2 gegen Brasilien) ein DFB-Testspiel bestritten.

Vereins- und DFB-Arzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt teilte mit, dass "im Verlauf der Kontrolluntersuchungen in den zurückliegenden Wochen bei Bastian Schweinsteiger eine postoperativ zunehmende Verknöcherung im Bereich des rechten Sprunggelenkes" festgestellt worden sei. Dies führe "zu einer mechanischen Sehnenreizung". Trotz der intensiven konservativen Maßnahmen habe auch keine ausreichende Besserung erreicht werden können, teilte der FC Bayern mit. Wann und wo operiert wird, sei noch nicht geklärt.

Mit der fernen Zukunft wollte sich Guardiola am Freitag nicht beschäftigen, wichtig, sagte er, sei zunächst das Spiel gegen den FC Augsburg. Für das Mittelfeld wird er wohl Pierre-Emile Höjbjerg aus der zweiten Mannschaft holen, im Angriff darf sich Mario Mandzukic auf einen Einsatz einstellen. Denn Guardiola hat festgestellt: "Wir sind besser mit einem echten Stürmer." Dass der FC Ausgburg damit droht, den Ungeschlagen-Rekord zu verhindern, freut den Trainer der Münchner sogar: Das sei eine "große Motivation" - für den FC Bayern.

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