Aus im Viertelfinale:Eishockeyspieler raus, Russland geschockt

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Finlands Mikael Granlund trifft beim 3:1 gegen Russland (Foto: REUTERS)

Das ganze Land erwartete von ihnen die Goldmedaille, doch nun sind Russlands Eishockeyspieler bereits im Viertelfinale gegen Finnland gescheitert. Snowboard-Riesenslalomfahrer Patrick Bussler muss sich mit Rang vier begnügen. Skirennläufer Bode Miller verzichtet auf einen Start im Slalom.

Eishockey, Russland: Gastgeber Russland hat das für ihn wichtigste Olympia-Gold von Sotschi vorzeitig verpasst. Das Eishockey-Team der Russen unterlag am Mittwoch im Viertelfinale den Finnen mit 1:3 (1:2, 0:1, 0:0) und schied damit aus dem Turnier aus. Ilja Kowaltschuk war in der 8. Minute der umjubelte Führungstreffer gelungen. Doch Juhamatti Aaltonen (10.), Kapitän Teemu Selänne (18.) und Jungstar Mikael Granlund (26.) drehten die Partie. Statt der "Sbornaja" spielt nun das Suomi-Team am Freitag gegen Schweden um den Einzug ins Endspiel. Die Skandinavier hatten Slowenien 5:0 besiegt.

Snowboard, Parallel-Riesenslalom: Patrick Bussler hat die erste Olympia-Medaille eines deutschen Snowboarders verpasst. Der 29-Jährige aus Aschheim wurde bei den Winterspielen von Sotschi Vierter im Parallel-Riesenslalom. Im Duell um Platz drei unterlag Bussler am Mittwoch dem Slowenen Zan Kosir. Gold holte sich der russische Lokalmatador Vic Wild. Der gebürtige Amerikaner setzte sich im Finale gegen den Schweizer Nevin Galmarini durch. Patrizia Kummer gewann bei den Frauen. Die Gesamtweltcupsiegerin aus der Schweiz bezwang die Japanerin Tomoka Takeuchi.

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Der 29-jährige Bussler war der einzige von sieben deutschen Raceboardern, der in Medaillennähe kam. Weltmeisterin Isabella Laböck und auch Amelie Kober, die Olympia-Zweite von 2006, gehörten zu den vier Deutschen, die bereits in der Qualifikation scheiterten. Als einzige des Frauen-Quartetts hatte Selina Jörg die K.o.-Läufe erreicht. Die Olympia-Vierte von Vancouver 2010 scheiterte dann nach einem Sturz in ihrem Achtelfinale an der starken Russin Aljona Sawarsina. "Es ist mega-bitter, der Moment, wenn der Traum zerplatzt. Bei den Mädels war es ein rabenschwarzer Tag", urteilte Jörg. Alexander Bergmann (Berchtesgaden) schied ebenfalls im Achtelfinale aus.

Kober, die Olympia-Zweite von Turin, stürzte in Krasnaja Poljana in beiden Qualifikationsdurchgängen. Zudem verletzte sich die zweimalige WM-Dritte des Vorjahres am linken Ellenbogen. Nach einer ersten Diagnose erlitt sie einen knöchernen Kapsel-Ausriss, ihr Start im Slalom am Samstag ist fraglich. "So schnell ist dann der Traum weg", sagte die schwer enttäuschte Kober bereits nach dem verpatzten ersten Lauf. Der Arm sollte im Krankenhaus weiter untersucht werden. Wie für die 26-jährige Kober war der Wettkampf auch für Laböck, Anke Karstens und Stefan Baumeister nach der Qualifikation zu Ende. Laböck verpasste die Runde der letzten 16 auf Rang 18 um 0,16 Sekunden. "Es ist unglaublich schade, nicht um Medaillen mitkämpfen zu dürfen, wahnsinnig bitter und enttäuschend", sagte die 27-Jährige, die bereits die komplette Saison zu kämpfen hatte.

Langlauf, Tobias Angerer: Ohne den erkrankten Tobias Angerer findet bei den Olympischen Winterspielen das abschließende 50-Kilometer-Rennen der Skilangläufer statt. Die deutsche Mannschaftsleitung entschied am Mittwoch, den Oberbayer aus Vachendorf umgehend auf die Heimreise zu schicken, nachdem er über Nacht an einem Virus erkrankt war. Ein Start in dem Klassiker am Sonntag ergebe keinen Sinn, der an einer Grippe leidende Angerer solle zudem den Rest des Teams nicht anstecken, hieß es.

Die 50 Kilometer am Schlusstag sollten das olympische Abschiedsrennen des 36-Jährigen werden. Angerer hatte sich dafür viel vorgenommen. Damit war der Einsatz in der nur auf Rang neun gekommenen Staffel am vergangenen Sonntag Angerers letzter Einsatz bei Olympia. Bei insgesamt vier Teilnahmen an den Winterspielen holte er je zweimal Silber und zweimal Bronze.

Ski alpin, Bode Miller: Für Bode Miller (USA) sind die Olympischen Winterspiele in Sotschi vorzeitig beendet. Der 36-Jährige verletzte sich im ersten Lauf des Riesenslaloms am Mittwoch am linken Knie und verzichtet auf einen Start im Slalom am Samstag. Das gab das US-Skiteam via Twitter bekannt. Der Rest der Weltcupsaison sei aber nicht gefährdet. Miller hatte mit Bronze im Super-G am Sonntag seine sechste Medaille bei Olympischen Spielen gewonnen. Nach einer Operation am linken Knie hatte der viermalige Weltmeister die gesamte vergangene Saison ausgesetzt.

Skicross, Maria Komissarowa: Die schwer verletzte russische Skicrosserin Maria Komissarowa soll nach einer Wirbelsäulenoperation in München in einem Reha-Zentrum weiter behandelt werden. Das beschlossen russische und deutsche Ärzte im Klinikum Rechts der Isar, wie am Mittwoch der Ski-Freestyle-Verband Russlands (FFR) in Sotschi mitteilte. Der Zustand der 23-Jährigen sei weiterhin ernst. Die Sportlerin hatte sich bei den Olympischen Winterspielen bei einem Trainingssturz den zwölften Brustwirbel gebrochen. Während einer sechseinhalb Stunden langen Operation in Krasnaja Poljana wurde ihr ein Metallimplantat eingesetzt. Danach brachte sie ein Spezialflugzeug nach München.

© SZ.de/sid/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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