Augsburgs Trainer Markus Weinzierl:"Wir haben die Offensive gewagt"

FC Augsburg, Fußball-Bundesliga, Markus Weinzierl

Markus Weinzierl und Sascha Mölders: ein Trainer und sein Torschütze.

(Foto: Bongarts/Getty Images)

Der FC Augsburg spielt eine herausragende Rückrunde, steht bereits auf einem Relegationsplatz und arbeitet sich weiter nach vorne. Vor dem Duell gegen Nürnberg spricht Trainer Markus Weinzierl über die vergangenen Wochen, den Druck im Abstiegskampf - und seinen Stürmer Sascha Mölders.

Von Kathrin Steinbichler

Trainer Markus Weinzierl sorgt derzeit mit dem FC Augsburg in der Fußball-Bundesliga für Staunen. Vor einigen Wochen noch galten die Schwaben als sicherer Absteiger aus der Fußball-Bundesliga. Diesen Freitagabend (20.30 Uhr/Liveticker auf SZ.de) steht nun das bayerische Derby gegen den sieben Punkte entfernten 1. FC Nürnberg an, und der FCA kämpft jetzt um den Anschluss ans Mittelfeld der Tabelle.

Im Interview mit der Süddeutschen Zeitung vor dem Spiel erklärt Trainer Markus Weinzierl, was sich in Augsburg seit dem Winter verändert hat. Er spricht über taktische Wagnisse, disziplinarische Entscheidungen - und irritierte Gegner.

Denn während Weinzierl noch vor dem Spiel gegen den direkten Tabellenkonkurrenten aus Hoffenheim meinte, dass der FCA sich auf Abstiegskampf verstehe, ist das Motto vor dem Derby offenbar jetzt: Unsere Aufholjagd macht den anderen im Tabellenkeller Angst. "Ich glaube schon, dass jetzt mancher auf Augsburg schaut und sich fragt, wie das jetzt möglich ist", sagt Weinzierl. "Es ist auch klar, dass wir beim FCA im Aufholmodus sind, sehr fokussiert jedenfalls."

Das allein aber werde Augsburg nicht helfen, das durchaus noch darauf hofft, den direkten Klassenerhalt zu schaffen: "Da hilft nur, weiter zu punkten. Gegen Nürnberg werden wir auf Sieg spielen, auf den sind wir beim Heimspiel aus. Bei der Drei-Punkte-Regel kann es schnell gehen, in Schlagdistanz zu Platz 15 zu kommen - oder wieder abzurutschen."

Klar jedenfalls ist: Die erstaunliche Aufholjagd der Schwaben baut auf kalkulierten Risikoentscheidungen, Helfern aus der dritten Liga und Stützen aus Korea. Mit die wichtigste Veränderung im Winter war für Weinzierl, die Taktik der Mannschaft zu ändern.

"Wir haben das System verändert, weil wir mutiger sein wollen, und haben auch manche Position anders besetzt. Denn ich denke, dass wir vom Kader her eine spielstarke Mannschaft sind, die mehr als nur verteidigen kann. Wenn man in der Tabelle hinten drin steht, neigt man ja oft dazu, sich auf dem Platz hinten rein zu stellen und sehr defensiv zu agieren, um stabiler zu sein. Wir haben jetzt die Offensive gewagt, haben etwa Daniel Baier auf der Sechs, der leider gegen Nürnberg wegen seiner fünften gelben Karte fehlt, dazu zwei offensive Mittelfeldspieler und zwei Außenverteidiger, die offensiv ausgerichtet sind. Dass unser Mut belohnt wird, freut mich", sagt Weinzierl.

Über Torjäger Sascha Mölders, der mit neun Toren in 14 Spielen derzeit bester Stürmer der Liga ist, sagt Weinzierl: "Was Sascha derzeit spielt, ist sehr gut", denn: "Als Stürmer solche Zahlen vorzuweisen ist natürlich in Augsburg schwerer, als wenn du, sagen wir, bei einem Klub wie dem FC Bayern spielst." Nachdem Mölders auch mit gebrochener Nase weiter spielte und dabei traf, fällt Weinzierl nicht viel ein, was seinen Stürmer vom Spielen abhalten könnte.

Höchstens "ein Knöchelbruch, wie in der Hinrunde". Andere Gründe scheiden so gut wie aus, denn: "Wer ihn spielen sieht, der weiß: Das andere steckt er meist weg. Deshalb mögen ihn ja die Leute, und auch wir beim FCA haben nicht umsonst mit ihm bis 2015 verlängert."

Das komplette Interview lesen Sie am Freitag in der Süddeutschen Zeitung - oder auf dem iPad und Windows 8.

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