Auftakt der 104. Tour de France:Leerer Akku auf der Rotterdamer Straße

Tony Martin verpasst beim Tour-Prolog eine Gelegenheit, die auf ihn zugeschnitten war.

Von Johannes Knuth, Düsseldorf

Über die Tischtennis-Fertigkeiten von Tony Martin ist bislang wenig bekannt. Welchen Belag spannt er auf den Schläger? Spielt er lieber offensiv, defensiv, mit kraftvollen Powerspins oder doch gefühlvolle Topspin-Schlägen? Vielleicht gewinnt Martin dem Sport auch nicht allzu viel ab, auf seiner Internetpräsenz hat er unter der Kategorie "Interessen" bloß vermerkt, dass er viel Zeit mit Familie und Freunden verbringe und gerne Eis esse. Aber Fertigkeiten im Tischtennis, oder "Pingpong", wie Torsten Schmidt sagte, der Sportliche Leiter vom Team Katjuscha-Alpecin, waren von Martin am Samstag ohnehin nicht gefordert. Er hatte ein 14 Kilometer langes Einzelzeitfahren vor sich, der Sieg zählte, nur den Sieg. Und dann: legte sich dichter Regen auf die Straße, als Martin von der Startrampe an der Düsseldorfer Messe rollte. "Beim Pingpong wäre das alles ein bisschen leichter zu kalkulieren", sagte Schmidt, "aber das ist nun mal 'ne Sportart, die findet draußen statt." Und die hatte Martin am Samstag wieder einen herben Schlag versetzt. Die Enttäuschung, sagte er, als er als Vierter eingetroffen war, sei "unendlich groß".

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