Aufstiegsrennen in der 2. Liga:TSV 1860 erleidet unerwarteten Rückschlag

Die Münchner verlieren beim FSV Frankfurt trotz schneller Führung 1:3 und dadurch wohl die letzte Hoffnung, doch noch um die Aufstiegsplätze mitkämpfen zu können. Fortuna Düsseldorf hingegen holt nach einem Rückstand drei Punkte gegen Erzgebirge Aue und bleibt an Spitzenreiter Fürth dran.

Im Aufstiegsrennen der zweiten Fußball-Bundesliga positionierten sich am Samstag die Klubs: Fortuna Düsseldorf gewann gegen Erzgebirge Aue mit 3:1 und bleibt an Spitzenreiter Greuther Fürth dran. Der TSV 1860 München hingegen verlor nach neun Spielen ohne Niederlage beim FSV Frankfurt 1:3 und erlitt bei nun acht Zählern Rückstand auf Rang drei einen erheblichen Rückschlag.

FSV Frankfurt - TSV 1860 Muenchen

Unterlegen: Benjamin Lauth (unten) und der TSV 1860 München verlieren in Frankfurt.

(Foto: dapd)

Der FSV Frankfurt feierte hingegen drei wichtige Zähler im Kampf um den Klassenerhalt. Kai Bülow (15.) hatte die Münchner vor 6019 Zuschauern in Führung gebracht, bevor Michael Görlitz (23.) und Marcel Gaus (41.) schon vor der Halbzeitpause für die Wende sorgten. Den Schlusspunkt setzte Macauley Chrisantus (85.).

Die Gäste erwischten den besseren Start und kamen folgerichtig durch Bülows Kopfball zur verdienten Führung. Völlig unerwartet traf 1860 der Ausgleich durch Görlitz, was dem FSV sichtlich Rückenwind verlieh. Dagegen verlor München seine Linie, wirkte irritiert und kassierte prompt den zweiten Treffer, als Yannick Stark mit einem gefühlvollen Lupfer zunächst den Pfosten traf und Gaus den abprallenden Ball engültig ins Tor beförderte.

Unmittelbar vor dem Halbzeitpfiff verhinderte Münchens Torhüter Gabor Kiraly gegen den freistehenden Ilian Micanski sogar das 1:3. Nach der Pause wurden die "Löwen" stärker, hochkarätige Torchancen resultierten jedoch allenfalls aus Standardsituationen. Ansonsten wirkte der FSV in der Defensive stabil und versuchte mit Kontern zum Erfolg zu kommen. Die mögliche Vorentscheidung verpasste Görlitz, dessen Schuss von der Strafraumgrenze Kiraly glänzend parierte.

Fortuna Düsseldorf schob sich in der Tabelle auf Rang zwei vor. Die frühe Führung der Gäste durch Guido Kocer (4. Minute) glich Maximilian Beister (22.) rasch aus. Nach der Pause sorgten Ken Ilsö (64.) und Thomas Bröcker (72.) für die Entscheidung. Aue verlor zudem Pierre Le Beau, der nach einem Foulspiel die Rote Karte (74.) sah.

Der Sieg der überlegenen Düsseldorfer hätte vor 30.237 Zuschauern durchaus höher ausfallen können. Aue hingegen konnte nach dem frühen 1:0 kaum noch Akzente in der Offensive setzen. Der 14. Saisonsieg hat für Düsseldorf aber auch einen bitteren Nachgeschmack: Rösler und Adam Bodzek sahen ihre zehnte Gelbe Karte, Jens Langeneke seine fünfte. Das Trio fehlt Düsseldorf am nächsten Spieltag gegen Energie Cottbus.

Greuther Fürth marschiert

SpVgg Greuther Fürth marschiert indessen weiter Richtung Bundesliga. Der DFB-Pokal-Halbfinalist gewann am Freitagabend gegen Alemannia Aachen mit 1:0 (1:0) und landete zu Hause den sechsten Sieg nacheinander. Dagegen konnte der SC Paderborn keinen Dreier im Aufstiegsrennen landen. Die Ostwestfalen kamen daheim gegen den VfL Bochum nicht über ein 0:0 hinaus, durften sich aber vorübergehend über Rang zwei freuen.

Trainer Oliver Reck und sein MSV Duisburg standen beim 1. FC Union Berlin bis Sekunden vor dem Schlusspfiff vor einem Befreiungsschlag. In der Nachspielzeit aber mussten Reck & Co. den Ausgleich beim 1:1 (0:0) hinnehmen.

4:0, 3:0, 5:0, 5:1, 6:2 - nach zum Teil spektakulären Heimsiegen übernahm Spitzenreiter Greuther Fürth auch gegen den Tabellen-13. aus Aachen sofort das Kommando. Nach langem Pass von Mergim Mavraj erzielte Oliver Occean (29.) mit einer sehenswerten Einzelleistung die Führung - das Defensivkonzept der Gäste war dahin. "Er hat das eiskalt ausgenutzt", lobte der verletzte Gerald Asamoah.

Nach der Pause bestimmte Fürth weiter das Geschehen, ohne aber beim verdienten Erfolg zu glänzen. "Wir hätten uns früher mit einem weiteren Tor belohnen müssen", betonte Trainer Mike Büskens. "Von der Spielanlage habe ich ein sehr ordentliches Spiel gesehen." Stark war Aachens Torhüter Boy Waterman, rekordverdächtig Fürths Keeper Max Grün. Er blieb zum 15. Mal in dieser Saison ohne Gegentor.

Nachdem der abstiegsbedrohte MSV Duisburg seinem Trainer Oliver Reck nach der Niederlage gegen Fürth (0:2) das Vertrauen ausgesprochen hatte, trat das Team in Berlin mit viel Einsatz auf. Lohn für die Mühen war das 1:0 durch Maurice Exslager (62.) gegen eine sorglose Gastgeber-Hintermannschaft. Vorne beendete Exslager die Torflaute nach drei Spielen ohne MSV-Treffer, hinten parierte Felix Wiedwald (69.) gegen Silvio einen Foulelfmeter.

In der Nachspielzeit jubelte Union dann doch. Simon Terodde traf nach einer Standardsituation aus dem Gewühl zum Ausgleich. Für den MSV war es nach zuletzt fünf Niederlagen immerhin der erste Punktgewinn des Jahres. "Jeder hat gesehen, dass der Trainer der richtige ist", sagte Exslager. "Ich werde alles opfern, damit dieser Verein in der 2. Liga bleibt", versprach Reck.

Ohne den verletzten Liga-Toptorjäger Nico Proschwitz (15 Tore) tat sich Paderborn in der Offensive schwer. Ersatz Matthew Taylor fand sich nicht so im Spiel der Westfalen zurecht wie Proschwitz. Letztlich begnügten sich beide Teams mit der Punkteteilung. Es gab kaum spielerische Höhepunkte in einer schwachen Partie, die von Zweikämpfen im Mittelfeld und harmlosen Angriffsbemühungen sowie zahlreichen Fehlpässen auf beiden Seiten geprägt war. "Wenn der Platz ein bisschen besser gewesen wäre, hätten wir heute das Tor gemacht", sagte Paderborns Markus Krösche.

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