Aufstieg von Energie Cottbus:100 Fässer Freibier vom Präsidenten

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Trainer Claus-Dieter Wollitz (li.): Umjubelter Aufstiegstrainer (Foto: Bongarts/Getty Images)
  • Der frühere Bundesligist Energie Cottbus kehrt in den Profifußball zurück.
  • Der Klub setzt sich gegen Weiche Flensburg durch.
  • Im Moment des Sieges dachte Cottbus-Trainer Wollitz auch an das unterlegene Team: "Einer ist der Verlierer, der kein Verlierer ist", und kritisierte erneut "diese schwachsinnige Regel", aufgrund der nicht jeder Regionalliga-Meister aufsteigt.

Völlig durchnässt machte sich Claus-Dieter Wollitz auf den Weg zur ganz großen Aufstiegsparty. Seine Spieler hatten den Coach im Presseraum von Energie Cottbus kräftig mit Schampus und Bier bespritzt, die Fans feierten ihren "Pele" mit Sprechchören. Zwei Jahre nach dem bitteren Abstieg in die Regionalliga machten die Lausitzer die ersehnte Rückkehr in die Drittklassigkeit perfekt. "Wir haben das gemacht, wofür die Fans stehen: Leidenschaft, Gier, Zusammenhalt", schwärmte der Trainer. "Die Anhänger haben es verdient, dass Energie Cottbus den ersten Schritt in die richtige Richtung gemacht hat."

Im Rückspiel der Aufstiegsrunde reichte den Lausitzern von Trainer Claus-Dieter Wollitz gegen den großen Außenseiter SC Weiche Flensburg am Sonntag ein 0:0 zum viel umjubelten Sprung nach oben. Vor 20 056 Zuschauern im Stadion der Freundschaft musste der souveräne Meister der Nordost-Staffel lange zittern, durfte am Ende aber verdient jubeln. Energie hatte das erste Duell mit dem Nord-Champion drei Tage zuvor in Kiel mit 3:2 gewonnen.

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Im Moment des Siegs dachte Wollitz auch an das unterlegene Team: "Einer ist der Verlierer, der kein Verlierer ist", und kritisierte erneut "diese schwachsinnige Regel", aufgrund der nicht jeder Regionalliga-Meister aufsteigt. Mit Schlusspfiff gab es kein Halten mehr: Die Cottbus-Anhänger stürmten den Rasen, die Spieler hüpften auf der Auswechselbank herum. Mit dem Aufstieg krönte Energie sein Fußballjahr mit 28 Siegen aus 34 Ligaspielen. Von 2000 bis 2003 und 2006 bis 2009 spielte Cottbus insgesamt sechs Spielzeiten in der Bundesliga, die 3. Liga soll mittelfristig nur Durchgangsstation in Richtung Liga zwei sein. "Vor zwei Jahren haben wir hier geheult, heute wird gefeiert", rief Klub-Präsident Michael Wahlich den Fans via Mikrofon zu und grölte das Lied über die "Cottbuser Jungs" mit.

100 Fässer Freibier vom Präsidenten

Vor der Partie hatte Wahlich den Anhängern 100 Fässer Freibier versprochen - und trotz aller Aufstiegseuphorie bei einem Platzsturm zur Mäßigung aufgerufen. "Bitte keine Plünderungen", betonte der Klubchef angesichts von Kosten von bis zu 150 000 Euro für einen neuen Rasen. Mit Schlusspfiff zündeten die Energie-Fans auf der Tribüne Pyrotechnik - im Stadion blieb es aber friedlich. Die Stimmung in der ganzen Stadt erinnerte an frühere Bundesligazeiten. Rund 2000 Fans zogen in einem gemeinsamen Marsch aus dem Zentrum zum Stadion der Freundschaft, darunter waren auch Spieler wie Maximilian Zimmer, wie die "Lausitzer Rundschau" berichtete.

Vor dem Anpfiff stimmten die Anhänger ihr Team mit einer beeindruckenden Choreographie über alle vier Tribünen auf die Partie ein - und gaben das Motto für den erhofften Aufstiegstag aus: "Ungewollt, kampfstark und mit festem Blick". Doch auf dem Rasen war deutlich zu spüren, was auf dem Spiel stand. Trotz der fußballerischen Überlegenheit gelang Energie kein Start wie im Hinspiel, als es bereits nach 38 Minuten 3:0 stand. Nach der Pause erhöhte Cottbus den Druck. Per Direktabnahme verfehlte Marcelo de Freitas Costa nur knapp (52.), ein Freistoß von Maximilian Zimmer (59.) strich über die Latte. Selbst Torjäger Streli Mamba konnte die Fans völlig freistehend nicht erlösen (64.). Flensburg ging die Luft aus, Spahic musste dennoch noch einmal in höchster Not retten - die Energie-Feier konnte starten.

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