Auf Zucker:Großbritannien schickt Drinkhall

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Die traditionelle Rubrik mit den herrlichsten Namen bei den Olympischen Spielen wird auch im aktuellen Jahrgang veredelt von einem guten Bekannten: Trampolinspringer Dong Dong aus China.

Von Holger Gertz

Die traditionelle Rubrik mit den herrlichsten Namen bei den Spielen wird auch im aktuellen Jahrgang veredelt von jenem Herrn aus China, bei dem sich am Namen bereits die Disziplin ablesen lässt, in der er auch diesmal die Goldmedaille anstrebt. Die Einheit zwischen Sportler und Sportart ist es, die einen Namen vom Witz zur Kunst erhebt, zur Komposition. Kenner wissen, auf wen die Sache rausläuft: Dong Dong heißt der Mann, er ist Trampolinspringer. Dicht gefolgt von einer Frau, bei der man ebenfalls nur in den Pass schauen muss, um zu wissen, dass sie in der Sandkiste an der Copacabana unterwegs ist, dem Königreich der schwitzenden Körper. Dort schlägt Brooke Sweat (USA) mit großem Geschick den Beachvolleyball.

Dong Dong ist lautmalerisch stärker und hat in diesem Jahr einige Gefolgsleute gefunden, die vorn genauso heißen wie hinten, ein bemerkenswerter Trend. Ein Schwimmer aus Bahrain heißt Farhan Farhan, ein indonesischer Ruderer Memo Memo. Spirituell aufgeschlossene Menschen, die davon überzeugt sind, das alles mit allem zusammenhängt, sind bei einer Bogenschützin aus Bhutan gut aufgehoben: Karma Karma trug die Landesfahne bei der Eröffnung. Themenfeld Fahne: Großbritannien schickt den Tischtennisspieler Paul Drinkhall. Umgekehrt wurde in England mit großer Begeisterung ein Fernsehbild registriert, welches die deutschen Hockeyspieler Linus Butt und Florian Fuchs nebeneinanderstehend zeigte, ihre Nachnamen groß auf dem Rücken. Im englischen Sprachraum ist Butt Fuchs eine ausdeutbare Wortkombination, aber das ist jetzt eher etwas für Fortgeschrittene.

By the way: Im Tischtennis treten diesmal an Li Fen (Schweden), Li Jie (Niederlande), Li Jiao (Holland), Li Xue (Frankreich), Liu Jia (Österreich), Li Ping (Katar).

Dong Dong ist nicht zu schlagen. Dennoch sei die allererste Siegerin bei diesen Olympischen Spielen von Rio de Janeiro hervorgehoben, die gekennzeichnet sind von Dope und Lügen in allen Aggregatzuständen. Die Slogans sind Phrasen, die mit allerletzter Kraft gedroschen werden. Dass in dieser Gemengelage eine Luftgewehrschützin das erste Gold bei Olympia 2016 abräumt, die Thrasher heißt, Virginia Thrasher, ist eine zauberhafte Idee des sogenannten Weltgeists.

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