Angst vor Ansteckung:Mundschutz für Dortmunds "Bazillenschiffe"

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Hat einen Magen-Darm-Infekt: Kevin Kampl (Archivbild) (Foto: AFP)

Ein am Magen-Darm-Virus erkranktes BVB-Trio reist mit Mundschutz aus Turin ab. Der IOC-Vizepräsident Craig Reedie gibt den Deutschen einen Rat für die Olympiabewerbung: Die Hauptstadt zu nehmen, sei besser.

Fußball, Borussia Dortmund: Borussia Dortmund hat auf die Magen-Darm-Erkrankungen seiner Bundesliga-Fußballer Kevin Kampl, Neven Subotic und Shinji Kagawa reagiert. Beim Rückflug vom Champions-League-Spiel in Turin trugen die Spieler am Mittwoch jeweils einen Mundschutz. Die Anreise vom Hotel zum Flughafen hatte das Trio zuvor getrennt von der Mannschaft absolviert. Damit will der BVB die Ansteckung von weiteren Teammitgliedern vor dem Revierderby gegen Schalke 04 am Samstag (15.30 Uhr) vermeiden. Kampl und Subotic waren im Vorfeld des Spiels bei Juventus Turin (1:2) am Dienstag an einem Magen-Darm-Infekt erkrankt und standen kurzfristig nicht zur Verfügung. Kagawa saß in Turin auf der Reservebank und kam ebenfalls nicht zum Einsatz. "Ich hoffe, dass keine weiteren Bazillenschiffe auf dem Platz rumrennen", hatte BVB-Trainer Jürgen Klopp bereits vor dem Anpfiff erklärt.

IOC, Olympiabewerbung: IOC-Vizepräsident Craig Reedie will sich im Rennen der deutschen Olympia-Bewerberstädte Berlin und Hamburg nicht auf einen Favoriten festlegen. In Großbritannien entschied man sich beim der Bewerbung um die Sommerspiele 2012 jedoch für die Hauptstadt London als Kandidat. Die Wahl sei "die Entscheidung des DOSB. Die Erfahrung in Großbritannien hat uns aber gelehrt, dass es besser ist, die Hauptstadt zu nehmen und keinen Wettbewerb um die Bewerberstadt abzuhalten", sagte Reedie der "Sport Bild" (Mittwoch). "Das vereinigte bei uns das Land." Für Reedie wäre eine gleichzeitige Vergabe von Olympia und Fußball-EM 2024 an Deutschland kein Problem. "Ich halte es für möglich, beide Events in einem Land im selben Jahr zu veranstalten", sagte der Schotte.

Fußball, FC Bayern: Bayern Münchens Mittelfeldspieler Thiago Alcántara hat nach seiner jüngsten Knieverletzung erstmals wieder ein Training mit dem Ball absolviert. Wie der Fußball-Bundesligist am Dienstag auf seiner Homepage vermeldet, absolvierte der Spanier am Vormittag nach mehr als viermonatiger Pause eine erste Einheit mit dem Ball an der Säbener Straße. Thiago hatte sich seit Ende März 2014 drei Teilrisse des Innenbandes im rechten Knie zugezogen, den letzten beim Training für ein geplantes Comeback Mitte Oktober. Nach einer Reha in Spanien war er in der vorigen Woche nach München zurückgekehrt.

Tennis, Doha: Andrea Petkovic steht beim WTA-Turnier von Doha nach einem hart erkämpften Auftaktsieg im Achtelfinale. Die Darmstädterin feierte am Dienstag in 2:16 Stunden einen 6:7 (5:7), 6:3, 6:2-Erfolg über die belgische Qualifikantin Kirsten Flipkens. In ihrem zweiten Spiel trifft die derzeit beste deutsche Tennisspielerin und in Doha an Nummer sechs gesetzte Petkovic auf Zarina Diyas aus Kasachstan. Die Weltranglistenzehnte ist die einzige verbliebene Deutsche bei dem mit 731 000 Dollar dotierten Hartplatzevent, nachdem Angelique Kerber und Sabine Lisicki in der ersten Runde gescheitert waren.

Freiburg, Doping: Die Streitereien um die Doping-Vergangenheit an der Universität Freiburg sind vorerst beigelegt. Die zuständige Kommission Freiburger Sportmedizin will im Herbst 2015 einen Abschlussbericht vorlegen. Die Universität versprach, in den kommenden Tagen die drei offenen Stellen in der Kommission nachzubesetzen. Nach dem Abschlussbericht sollen die Ergebnisse in einem Symposium diskutiert werden. "Wir sind sehr erfreut über die Ergebnisse des Gesprächs", sagte die Kommissions-Vorsitzende Letizia Paoli nach einem vierstündigen Treffen am Dienstagabend in Stuttgart. Die Kommission unter dem Vorsitz der Mafia-Expertin Paoli ermittelt die Doping-Vergangenheit der Hochschule, von der Ärzte in den Doping-Skandal des Telekom-Radteams verwickelt waren. Zuletzt hatte Paoli mehrfach eine Behinderung ihrer Arbeit durch Uni-Rektor Hans-Jochen Schiewer beklagt.

Nordische Ski-WM, Langlaufen: Skilangläuferin Charlotte Kalla hat Gastgeber Schweden bei der nordischen Ski-WM in Falun das erste Gold beschert. Die 27-Jährige gewann das Freistil-Rennen über zehn Kilometer klar vor den Amerikanerinnen Jessica Diggins und Caitlin Gregg. Beste Deutsche war Claudia Nystad (Oberwiesenthal) auf dem enttäuschenden 42. Rang. Ein Desaster erlebten die Norwegerinnen. Titelverteidigerin Therese Johaug und Topfavoritin Marit Björgen kamen bei heftigem Schneefall nur auf die Ränge 27 und 31. Björgen wartet damit weiter auf ihren 14. Titel, mit dem sie mit Rekordweltmeisterin Jelena Wälbe (Russland) gleichziehen würde. Kalla beendete mit ihrem Sieg eine beeindruckende Siegesserie: Bei den Weltmeisterschaften 2011 und 2013 hatten die Norwegerinnen alle Einzel-Titel abgeräumt, stolze zehn Goldmedaillen in Serie gingen zuletzt an das Team Norge.

Fußball, 2. Liga: Der personell hochgerüstete Aufsteiger RB Leipzig kann den Bundesliga-Aufstieg wohl abschreiben. Die Sachsen wendeten bei Eintracht Braunschweig mit einem 1:1 (0:1) zwar die dritte Niederlage in Folge ab, blieben aber zum fünften Mal in Folge ohne Sieg und haben nun acht Punkte Rückstand auf die Aufstiegsplätze. Der Däne Emil Berggreen hatte die Niedersachsen Sekunden vor dem Halbzeitpfiff in Führung gebracht. In einer hektischen Schlussphase erzielte Kapitän Dominik Kaiser mit einem Schuss von der Strafraumgrenze in der 84. Minute den Ausgleich, kurz darauf sah Leipzigs Yussuf Poulsen wegen wiederholten Foulspiels die Gelb-Rote Karte. Die Braunschweiger behalten die Aufstiegsplätze als Tabellenfünfter zumindest noch im Blick.

Erstligareif war die Leistung des Bundesliga-Absteiger dabei aber nur phasenweise. Zwar hatte die Mannschaft von Trainer Torsten Lieberknecht aufgrund ihrer Zweikampfstärke auf den zentralen Positionen Feldvorteile, doch die Chancenauswertung war extrem mangelhaft. Allein in der ersten Halbzeit vergab Jan Hochscheidt vier gute Einschussmöglichkeiten. Nach dem Seitenwechsel entwickelte das Team des neuen Trainers Achim Beierlorzer mehr Offensivdrang, kam jedoch kaum zu nennenswerten Torgelegenheiten. Die rund 400 mitgereisten Gästefans hatten zunächst wenig Grund zur Begeisterung, bis Kaiser mit einem wuchtigen Schuss den Ausgleich erzielte. Torschütze Berggreen sowie der kampfstarke Kapitän Ken Reichel waren die besten Akteure bei den Gastgebern. Bei den Leipzigern verdienten sich Torhüter Fabio Coltorti und Georg Teigl die Bestnoten.

Tennis, Davis Cup: Das deutsche Davis-Cup-Team geht mit Philipp Kohlschreiber, Benjamin Becker, Jan-Lennard Struff und André Begemann in das Erstrunden-Duell mit Frankreich. Der neue Kapitän Michael Kohlmann nominierte das Quartett am Dienstag für die Partie in Frankfurt am Main vom 6. bis 8. März. Kohlschreiber kehrt damit wie von der deutschen Nummer eins bereits selbst in der vergangenen Woche verkündet nach einem Jahr in die deutsche Mannschaft zurück. Kohlmanns Vorgänger Carsten Arriens hatte den Augsburger zuletzt suspendiert. Das letzte Aufeinandertreffern zwischen Deutschland und Frankreich entschieden die Franzosen im April 2014 für sich.

Fußball, BVB: Borussia Dortmund geht mit Zuversicht in das Champions-League-Achtelfinale am Dienstag (20.45 Uhr) gegen Juventus Turin. Ungeachtet der auch nach zuletzt drei Siegen noch immer vorherrschenden Nöte in der Fußball-Bundesliga hofft Jürgen Klopp auf eine starke Leistung seiner Mannschaft. "Übermorgen geht es in der Bundesliga wieder gegen den Abstieg, aber morgen wird man uns nicht anmerken, dass wir im Abstiegskampf stecken", sagte der BVB-Coach vor dem Abschlusstraining am Montag in Turin. Anders als in den bisherigen Rückrundenspielen stehen die Langzeitverletzten Sven Bender und Sebastian Kehl wieder zur Verfügung. Ob einer der beiden Defensivstrategen in die Startformation rückt, ließ Klopp offen. Ähnlich wie der Dortmunder Cioach traut auch Angreifer Pierre-Emerick Aubameyang der Borussia einen neuerlichen Coup auf internationaler Bühne zu: "Wir wissen, dass es schwer wird. Schließlich ist Juve die beste Mannschaft Italiens. Aber wir haben ein Team, das jeden Gegner schlagen kann."

Fußball, Italien: Inter Mailand und Fußball-Weltmeister Lukas Podolski haben in der italienischen Serie A weiter die Europapokal-Plätze im Visier. Das Team kam am Montagabend bei Cagliari Calcio auf Sardinien zu einem 2:1 (0:0). Podolski stand in der Startformation der Gäste und wurde in der 81. Minute ausgewechselt. Die Treffer zum dritten Inter-Sieg nacheinander erzielten Mateo Kovacic (47.) und Mauro Emanuel Icardi (68.) . Samuele Longo (74.) schaffte nur noch den Anschlusstreffer für die abstiegsgefährdeten Gastgeber. Mailand (35 Punkte) rückte für einen Tag auf Platz sechs vor und hat noch vier Punkte Rückstand auf einen Europapokal-Platz. Am Dienstag spielen zum Abschluss des 24. Spieltages Genua 1893 und Sampdoria Genua gegeneinander, die ebenfalls jeweils 35 Punkte vorweisen. Mindestens eine der beiden Mannschaften kann die Mailänder wieder überflügeln. Vor Inters Erfolg hatte der SSC Neapel Sassuolo Calcio mit 2:0 (0:0) bezwungen. Neapel ist Tabellendritter hinter AS Rom und vor Miroslav Kloses Lazio Rom. Souveräner Spitzenreiter ist Juventus Turin, das am Dienstag im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League auf Borussia Dortmund trifft.

Tennis, Roger Federer: Das Schweizer Davis-Cup-Team muss in diesem Jahr ohne Roger Federer seinen Titel im wichtigsten Tennis-Teamwettbewerb verteidigen. "Ich habe so lange gespielt, und ich denke, dass ich nach dem Gewinn nun tun kann, was ich will, um ehrlich zu sein", sagte der Weltranglistenzweite am Montag beim Turnier in Dubai. Der 33-Jährige hatte im vergangenen Jahr die Eidgenossen zum Finalsieg gegen Frankreich geführt. Schon einige Tage zuvor hatte er angekündigt, dass er wie Stan Wawrinka in der ersten Davis-Cup-Begegnung in diesem Jahr vom 6. bis 8. März gegen Belgien nicht spielen werde. Anders als Federer ließ Wawrinka, Australian-Open-Sieger von 2014, aber offen, ob er bei weiteren Spielen im Davis Cup wieder zur Verfügung steht.

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