Angriff auf Schiedsrichter:50 Jahre Sperre für Schweizer Fußballer

  • Ein Schweizer Amateur-Fußballer schießt einem Schiedsrichter den Ball ins Gesicht, sieht daraufhin die Rote Karte und wird für 50 Jahre gesperrt.
  • Der bestrafte Fußballer darf frühestens in drei Jahren um Begnadigung bitten.

Mit voller Wucht ins Gesicht

In der vierten Schweizer Fußball-Liga ist ein Amateur-Kicker nach einer Attacke auf den Schiedsrichter für 50 Jahre gesperrt worden. Dies berichtet die Tageszeitung Blick. Demnach habe der 28 Jahre alte Ricardo Ferreira vom Portugal Futebol Clube dem Unparteiischen nach dem Schlusspfiff beim 0:1 gegen den SC Worb den Ball aus kurzer Entfernung mit voller Wucht ins Gesicht geschossen.

Der benommene Referee zog die Rote Karte und mühte sich in die Kabine, auf dem Weg dahin soll Ferreira ihn dann noch mit Wasser bespritzt und übelst beleidigt haben. "Das mit dem Ball war gar keine Absicht. Das Wasseranspritzen und die Beleidigungen tun mir leid", sagte der Spieler der Zeitung.

Sperre endet am 5. Juni 2064

Nach Verhandlungen in allen Instanzen griff der Schweizer Fußballverband SFV auch wegen des langen Sündenregisters des einschlägig vorbelasteten Kickers hart durch und sperrte ihn auf unbestimmte Zeit. Da die Software in den Datenbanken des SFV ein Ablaufdatum der Sperre benötigt, wurde kurzerhand das höchstmögliche Strafmaß verwendet: Die Sperre endet am 5. Juni 2064.

"Bei den Schiris und dem Verband bin ich halt bekannt", sagte Ferreira, der frühestens in drei Jahren um Begnadigung bitten kann, dem Blick: "Ich musste mit einem oder zwei Jahren Sperre rechnen. Aber 50 Jahre? Fußball ist doch mein Leben."

© Süddeutsche.de/dpa/fued - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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