Die zweite Mannschaft des FC Bayern München hat den Aufstieg in die 3. Liga auf dramatische Art und Weise verpasst. Das Team von Trainer Erik ten Hag gewann am Sonntag zwar das Rückspiel der Relegation gegen den SC Fortuna Köln mit 2:1 (1:0), das reichte aber nach dem 0:1 im ersten Duell wegen der Auswärtstorregel nicht.
Den fatalen Gegentreffer durch Oliver Laux kassierten die Münchner in der vierten Minute der Nachspielzeit nach einem Patzer von Torhüter Lukas Raeder. Ylli Sahali (20./87.) hatte Bayern II im Grünwalder Stadion vor 7738 Zuschauern - darunter Sportvorstand Matthias Sammer - in einem Fußball-Thriller ganz nah an den Aufstieg geschossen.
"Fußball ist manchmal sehr ungerecht", sagte Trainer ten Hag. "Wir waren heute auf alle Fälle der verdiente Sieger, aber leider hat es nicht gereicht. Heute haben wir eine großartige erste Halbzeit gespielt. Wir haben Köln an die Wand gespielt und hatten noch weitere große Möglichkeiten. Wir haben ansonsten nicht viel zugelassen.
Leider haben wir wie in Köln und auch heute ein sehr spätes Gegentor kassiert, da fehlt es bei uns an der Mentalität. Insgesamt ist es hart, was da heute passiert ist, aber wir müssen damit leben." Die Hausherren hatten nach Gelb-Rot für Kölns Kristoffer Andersen in der 80. Minute das Finish sogar in Überzahl bestritten. Weil aber Torhüter Raeder in der letzten Minute den Ball nicht festhielt und Laux davon profitierte, flossen bei den Münchnern nach dem Abpfiff Tränen.
In Brasilien tritt England 1950 erstmals bei einer WM an - und blamiert sich. 0:1 verliert das Mutterland des Fußballs gegen eine Amateurmannschaft aus den USA. Es dauert, bis die Engländer einsehen: Auch andere Nationen können Fußball spielen.
"Das ist unfassbar enttäuschend", meinte ein geschockter Tobias Schweinsteiger. "Wir haben eigentlich alles richtig gemacht und dann so etwas. So einen Spielausgang wünsche ich niemandem." Die Rheinländer dagegen konnten ihr Glück kaum fassen.
Auf der Pressekonferenz wurde Trainer Uwe Koschinat von seinen Spielern mit Wasser übergossen und gefeiert. "Nach dem 2:0 hat wohl keiner mehr einen Pfifferling auf uns gesetzt. Wir haben dann versucht, noch einmal in Ballbesitz zu kommen, um noch eine Chance zu bekommen, was uns tatsächlich gelungen ist. Wir waren eigentlich schon tot, sind nun aber oben. Wir sind ein glücklicher Aufsteiger."