Samstag. Es ist jetzt schon ziemlich warm. 20 Grad am Schliersee. Wassertemperatur 18 Grad. Neben mir stehen Sonja und Stefan. Beide haben schon öfter an diesem Triathlon teilgenommen und im letzten Jahr wohl ziemlich gefroren. Wenn es kalt ist, dann richtig beim Alpen-Triathlon. Einmal soll ein Athlet mit Neopren geradelt sein, weil es so frostig war.
Gleich hellt sich meine Stimmung auf, dann lieber im Warmen leiden. Den Neopren lasse ich besser noch aus. Wegen eines Hitzschlages nicht mitzumachen, das kommt nicht in Frage. Jetzt, wo ich schonmal hier bin.
Um 11:15 Uhr reihen sich die Elite-Männer am Ufer auf, 15 Minuten später die Frauen. Eine Fanfare, das Startsignal, dann schlagen die Arme nur so um sich. Als ich endlich ins Wasser rennen und mit den Armen rumfuchteln darf, bin ich kurz euphorisch. Dann merke ich, wie die Spitzengruppe davon zieht, die Sonne blendet. Wo sind diese Bojen?! Bereits vor der ersten, die in 600 Metern Entfernung verankert ist, spüre ich meine Oberarme heftig meckern. Wo ist das Training, zetern sie, wir wollen nicht mehr! Also schwimme ich an benachbarte Schwimmer heran und will mich an deren Fersen hängen. Wasserschatten und so.
Den krieg' ich nicht mehr, schwups, der ist auch weg. Und was macht diese Frau mit der weißen Brille neben mir, die im gleichen Rhythmus atmet und mich deshalb jedes Mal anschaut? Iritierend. Und dann wird's noch besser: Ein Schwimmer kommt von rechts, einer von links und ich hänge mittendrin. Vollbremse, ein kleiner Schluck 2012er Schliersee und weiter.