Allstar-Game in der NBA:Nowitzki fliegt mit den Riesen

Slam Dunks, Promis und mehr Spektakel als Sport: Beim NBA-Allstar-Game in Orlando treffen Sonntagnacht die besten Basketballer der Welt aufeinander. Eine Auswahl aus dem Westen fordert den Osten - und mittendrin: Dirk Nowitzki, dessen Teilnahme lange unsicher war. Zehn Dinge, die Sie über das Allstar-Game wissen müssen.

Jonas Beckenkamp

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Beyonce, Jay Z

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Slam Dunks, Promis und mehr Spektakel als Sport: Beim NBA-Allstar-Game in Orlando treffen Sonntagnacht die besten Basketballer der Welt aufeinander. Eine Auswahl aus dem Westen fordert den Osten - und mittendrin: Dirk Nowitzki, dessen Teilnahme lange unsicher war. Zehn Dinge, die Sie über das Allstar-Game wissen müssen.

Von Jonas Beckenkamp

Promis und Popkünstler

Das Spektakel steht beim Allstar-Game im Vordergrund - so überrascht es nicht, dass sich die Berühmtheiten aus Hollywood und Showgeschäft gerne in der ersten Reihe zeigen. Erwartet werden (neben vielen anderen) basketballaffine Bekanntheiten wie der Rapper Jay Z (selbst Teilhaber der New Jersey Nets, rechts) und seine Frau Beyoncé Knowles, Schauspieler und Lakers-Fan Jack Nicholson oder auch die Sängerin Nicki Minaj - sie tritt nach ihren Darbietungen beim Super Bowl und bei den Grammys auch in Orlando auf. 

Zu den offiziellen Showelementen zählen außerdem Auftritte von Black-Eyed-Peas-Sänger Will.i.am sowie des glatzköpfigen Barden Pittbull, der an der Seite des Popsternches Nayer auf dem Parkett ein Liedchen singen wird. Und weil im Basketball traditionell Hip-Hip und R&B dominieren, darf auch der Schmusesänger Ne-Yo mitmischen. 

Mary J. Blige

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Gleich zwei Hymnen

Wie bei jedem großen Sportereignis in den USA ertönt auch vor dem Allstar Game die amerikanische Nationalhymne. Stimmlich umgesetzt wird das patriotische Vorspiel dieses Mal von der R&B-Königin Mary J. Blige. Dass die Sängerin eine Basketball-Kennerin ist, zeigen ihre regelmäßigen Kommentare zum NBA-Geschehen auf ihrem Twitter-Account. Dort teilte sie ihren Followern kürzlich mit: "Kann es kaum erwarten, zum Allstar Game in Orlando zu fahren - dort werde ich mit euch rumhängen."

Ebenfalls dort rumhängen wird die Pop-Combo Neverest, die für die kanadische Nationalhymne zuständig ist. Seit die NBA mit den Toronto Raptors (und einstmals den Vancouver Grizzles) auch Standorte im Nachbarland hat, gehört Kanada zur offiziellen Ligafamilie. 

San Antonio Spurs at Los Angeles Clippers

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Dunkingspezialist Blake Griffin

Ein paar sportliche Höhepunkte sind neben der ganzen Show dennoch zu erwarten. Dieses Wochenende ist die Zeit der fliegenden Riesen, der laschen Verteidigungen und der monströsen Dunkings - ums Gewinnen geht es nur am Rande. Diese Attribute verkörpert der 22 Jahre alte Blake Griffin von den LA Clippers. Der Flügelspieler dunkt sich in seinem zweiten NBA-Jahr zumeist weit über Ringniveau durch die Liga - und ist mit Abstand das Spektakulärste, was der Basketball weltweit zu bieten hat. 

Gerne springt der 2,08-Meter-Mann an der Freiwurflinie ab und segelt über mehrere Gegenspieler in Richtung Korb. Mit seinem kongenialen Kumpel Chris Paul führt Griffin die Auswahl des Westens an, und wenn er nicht beim Aufwärmen schon die Korbanlage demoliert, dürfte es dank seiner Flugeinlagen nach Pauls "Alley-oop-Pässen" ordentlich krachen. Wer Griffin vorab bewundern will, klickt hier, hier oder hier.

Oklahoma City Thunder at Los Angeles Clippers

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Die Trainer

Als Trainer gehen in Orlando traditionell die beiden Coaches der besten Teams aus Ost und West ins Rennen. Zum Zeitpunkt der Amtsvergabe waren das die Oklahoma City Thunder (West) und die Chicago Bulls (Ost). Die West-Auswahl betreut somit Scott Brooks (im Bild), der in Oklahoma ein exzellent funktionierendes Kollektiv erschaffen hat, während Ost-Trainer Tom Thibodeau ganz Chicago erstmals seit der Jordan-Ära wieder an den Titel glauben lässt. 

Zu tun gibt es für die Übungsleiter beim Allstar Game vor allem eines: Sie müssen die Minuten auf dem Parkett für die eitlen Basketballer sorgsam verteilen. Dass Dirk Nowitzki bisher noch nie besonders in Erscheinung trat, lag auch daran, dass er als weniger spektakulärer Akteur meist nur spärliche Einsatzzeiten bekam. Die Fans wollen ihre Lieblinge sehen - und das sind weiterhin: Kobe Bryant, LeBron James, Blake Griffin oder Dwight Howard. 

Houston Rockets v Phoenix Suns

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Dunking-Wettbewerb

Wer erinnert sich nicht an den Film "Weiße Jungs bringen's nicht", der zu Beginn der 90er in die Kinos kam. Dort avanciert eine weiße Bohnenstange, gespielt von Woody Harrelson, neben Wesley Snipes zum Streetball-König - ähnlich könnte es beim diesjährigen Slam-Dunk-Wettbewerb Chase Budinger von den Houston Rockets (im Bild) ergehen. Der Flügelspieler tritt als einziger Weißer gegen die sprunggewaltige afro-amerikanische Konkurrenz aus Derrick Williams (Minnesota), Paul George (Indiana) und Iman Shumpert (New York) an.

Alle Bewerber gelten in der NBA als ausgemachte Dunking-Spezialisten, auch wenn sie vielleicht nicht den Glanz früherer Sieger wie Vince Carter, Dominique Wilkins oder Michael Jordan versprühen. Gestopft wird neuerdings in nur einem Durchgang, in dem jeder Teilnehmer drei Versuche hat. Nachdem jeder Flieger einmal möglichst kreativ verwandelt hat, können Fans per Twitter ihren Favoriten bestimmen. Der Herr der Lüfte wird somit erstmals nur von den Zuschauern ermittelt. Dass weiße Jungs doch formvollendet fliegen können, bewies übrigens auch Brent Barry, der den Contest 1996 als bisher einziges Bleichgesicht gewann.

Denver Nuggets at Oklahoma City Thunder

Quelle: dpa

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Dreipunkte-Wettbewerb

Neben den besten Dunkern der Liga werfen an dem Wochenende auch die gefährlichsten Dreierschützen einen Sieger aus. Vor dem Slam Dunk Contest steigt am Samstag der offizielle Dreierwettbewerb, bei dem die Teilnehmer binnen einer Minute von fünf Positionen so viele Treffer wie möglich sammeln müssen. Titelverteidiger ist James Jones von den Miami Heat, der im vergangenen Jahr mit 20 Punkten vor bekannten Dreier-Experten wie Ray Allen oder Paul Pierce gewann.

Seine Herausforderer sind Ryan Anderson (Orlando), Anthony Morrow (New Jersey), Kevin Love (Minnesota), Mario Chalmers (Miami) und der letztjährige Liga-Topscorer Kevin Durant (im Bild). Der hochveranlagte Flügelspieler aus Oklahoma ersetzt kurzfristig den verletzten Joe Johnson (Atlanta) und ist in Orlando wie Love im Doppeleinsatz: Durant und Love vertreten den Westen auch im Allstar-Spiel. 

Dallas Mavericks forward Nowitzki shoots over Los Angeles Clippers forward Martin during the second half of their NBA basketball game in Dallas, Texas

Quelle: REUTERS

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Dirk Nowitzkis erneute Teilnahme

Fast hätte Dirk Nowitzki erstmals seit elf Jahren frei gehabt am Wochenende des Allstar Games. Deutschlands bester Basketballer war mittelmäßig in die verkürzte Saison gestartet, sein Punktedurchschnitt lag so niedrig wie lange nicht und auch seine Rebound-Ausbeute befand sich nicht unbedingt auf Allstar-Niveau. Als der 2,13-Meter-Mann sich dann eine mehrtägige Auszeit wegen Erschöpfungserscheinungen nahm, schien bereits klar: Ausgerechnet als amtierender NBA-Champion verpasst Nowitzki das alljährliche Großevent.

"Andere haben es sicher mehr verdient", sagte der Würzburger bescheiden - aber dann wurde er von den Trainern der West-Auswahl doch noch als Reservist nominiert und plötzlich klang Nowitzki so: "Ich fühle mich geehrt, wieder ein All-Star zu sein. Es war ein Privileg, die Mavericks über die letzten zehn Jahre zu vertreten. Ich freue mich darauf, das auch in Orlando zu tun." Für die große Show dürfte zwar wieder andere sorgen, aber dass er zurecht dabei ist, zeigte der Deutsche mit deutlich aufsteigender Form kurz vor der Allstar-Pause.

Boston Celtics v Chicago Bulls

Quelle: AFP

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Allstar-Premieren

Während Spieler wie Nowitzki oder Kobe Bryant beim Allstar-Wochenende zu den Dauergästen gehören, feiern dieses Jahr gleich mehrere eigentlich ebenfalls sehr nahmhafte Akteure ihre Premiere: Vor allem der offensivstarke Allrounder Loul Deng (Chicago, li.) und der lange Flügelspieler LaMarcus Aldridge (Portland) haben sich mit jahrelangen Leistungen auf hohem Niveau die Ehrung redlich verdient - gleiches gilt für Philadelphias Führungsspieler Andre Iguodala. 

Dass es mit einer erstmaligen Nominierung auch schneller gehen kann, zeigen die Beispiele von Roy Hibbert (Indiana), Andrew Bynum (LA Lakers) und Marc Gasol (Memphis). Alle drei spielten sich erst in den vergangenen beiden Saisons in den Vordergrund und dürfen nun in Orlando mit den besten der Liga gemeinsam auflaufen. Nicht mit dabei sind dagegen Veteranen wie Kevin Garnett, Ray Allen (rechts) oder Tim Duncan. 

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Quelle: AFP

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"Lin-Sanity" auch in Florida

Die Cinderella-Story der bisherigen NBA-Saison spielt in der Medien-Metropole New York. Quasi aus dem Wohnzimmersessel verpflichteten die dauerkriselnden Knicks Anfang Februar den flinken Aufbauspieler Jeremy Lin - der gebürtige Kalifornier taiwanesischer Abstammung galt in der Liga bereits als Flop, als er schließlich im Big Apple doch noch groß aufspielen durfte. Aus reiner Personalnot setzte Trainer Mike D'Antoni den Spielmacher in den vergangenen Wochen vermehrt ein und seither herrscht in New York "Lin-Sanity". 

Mit einer beachtlichen Siegesserie haben sich die Knicks, angeführt von Lin, wieder nach oben gearbeitet, was vor allem bei der asiatischen Community für beinahe hysterische Heldenverehrung sorgte. Klar, dass Lin auch beim Allstar Game nicht fehlen darf: Für die "Rising Star Challenge" wurde der 23-Jährige von Ligaboss David Stern persönlich nachnominiert. Die Partie ist eine Art kleines Allstar-Spiel, bei dem die besten Neulinge des Vorjahres gegen die aufstrebenden Jungprofis der laufenden Spielzeit antreten. 

Miami Heat v Orlando Magic

Quelle: AFP

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Allstar Game im TV

Wer die Begegnung der besten Basketballer der Welt im deutschen Fernsehen bewundern möchte, schaut wie so oft in die Röhre. Weder Sky noch Sport1 haben sich die Übertragungsrechte gesichert, so dass Basketballfans hierzulande auf den NBA-League-Pass zurückgreifen müssen. Dieser ist auf der amerikanischen Webseite nba.com gegen Bares erhältlich und ermöglicht es, alle Partien auch zeitversetzt ohne Werbung anzuschauen. Wer sich ohnehin für die Liga interessiert, kann somit das Allstar-Game und danach den Rest der Saison ruckelfrei auf dem Computer bewundern. 

In den USA überträgt das Spiel der Sender TNT, Beginn der Partie ist Montagnacht (27. Februar) um 1 Uhr deutscher Zeit. Vormerken sollten sich nachtaktive NBA-Anhänger auch den Allstar-Saturday. Um 2 Uhr deutscher Zeit steigt am Sonntagnacht (26. Februar) der Slam-Dunk-Wettbewerb, der Dreier-Contest und die "Skills-Challenge", bei der die besten Dribbelkünstler der Liga sich in verschiedenen Hindernisparcours messen. 

© Süddeutsche.de/mkoh
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