Achtelfinale:Faszinierend, aber naiv

Achtelfinale: Saúl Ñiguez schoss in der 12. Minute das erste Tor gegen Leverkusens Torwart Bernd Leno - und läutete damit die Bayer-Niederlage ein.

Saúl Ñiguez schoss in der 12. Minute das erste Tor gegen Leverkusens Torwart Bernd Leno - und läutete damit die Bayer-Niederlage ein.

(Foto: Martin Meissner/AP)

Bayer Leverkusen fordert Atlético Madrid dank seiner starken Offensive heraus, scheitert beim 2:4 gegen den Vorjahresfinalisten aber an seiner löchrigen Defensive.

Für Bayer Leverkusen ist nach einem beherzten Kampf, aber einer enttäuschenden Defensivleistung das Viertelfinale der Champions League in weite Ferne gerückt. Nach einem 2:4 (0:2) im Achtelfinal-Hinspiel gegen Vorjahresfinalist Atlético Madrid benötigt die in der Gruppenphase ungeschlagene Werkself im Rückspiel am 15. März in der spanischen Hauptstadt einen hohen Auswärtssieg, um das Viertelfinale doch noch zu erreichen. Seine zuvor letzte Heimniederlage in der Königsklasse hatte Bayer im November 2014 beim 0:1 gegen AS Monaco kassiert.

Vor 29 300 Zuschauern durchkreuzten Saúl Ñiguez (12.) und Atlético-Torjäger Antoine Griezmann (25.) bereits vor der Pause die Pläne der Leverkusener, die letztmals vor 15 Jahren in der Königsklasse die Runde der besten Acht erreicht hatten und anschließend sogar ins Finale eingezogen waren. Kevin Gameiro per Foulelfmeter (59.), der am vergangenen Wochenende mit einem Hattrick für Schlagzeilen gesorgt hatte, und Fernando Torres (86.) besiegelten die Bayer-Niederlage. Karim Bellarabi gelang in der 48. Minute das 1:2 für Bayer, Madrids Stefan Savic sorgte mit seinem Eigentor in der 68. Minute für Spannung, weil Leverkusen danach bis zum 2:4 enorm aufs Tempo drückte und zu guten Ausgleichschancen kam - allerdings blieb Atlético bei Kontern stets hochgefährlich.

Beide Teams suchten ihr Heil in der Offensive, wobei die Gäste entschlossener und aggressiver agierten und frühzeitig die Schwächen in der Leverkusener Hintermannschaft aufdeckten, in der vor allem Aleksandar Dragovic einen rabenschwarzen Tag erwischte. Glück hatte Bayer in der 12. Minute, als Wendell bei einem Abwehrversuch den Ball an die Latte des eigenen Tores knallte. Kurz zuvor hatte Leno gegen Griezmann bereits einen Rückstand seiner Mannschaft verhindert. Mit einem herrlichen Schlenzer von der Strafraumgrenze gelang Saúl gegen den machtlosen Leno die verdiente Führung der Gäste. Goalgetter Griezmann erhöhte mit seinem vierten Treffer im laufenden Wettbewerb. Nach der Pause keimte bei Bayer kurz Hoffnung auf, nachdem Bellarabi drei Minuten nach Wiederanpfiff verkürzen konnte. Doch dann patzte die Defensive immer wieder. "In der ersten Halbzeit haben wir Atlético nahezu eingeladen, uns auszukontern", sagte Verteidiger Ömer Toprak bei Sky. Sein Trainer Roger Schmidt gestand in der Analyse: "Wir hatten nicht die allerbeste Tagesform. Zwei Fehler führten zu zwei Gegentoren. Ich muss der Elf aber ein großes Kompliment machen, dass sie nie aufgesteckt hat. Sie hat auch das 1:3 geschluckt und war später drauf und dran, das Spiel zu drehen."

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