Abgehängte Fanplakate:Fifa räumt Fehler der Organisatoren ein

Fußball-WM, Deutsche Nationalmannschaft, Fifa

"Fehlinterpretation" der Ordner: Ein deutscher Anhänger muss sein Plakat in Fortaleza abhängen

(Foto: AP)

Der Fußball-Weltverband räumt ein, dass Ordner beim Spiel zwischen Deutschland und Ghana irrtümlich deutsche Fanplakate abhängen ließen. Chiles Fußballverband will die Eindringlinge ins Maracanã-Stadion in Rio bestrafen. Ein brasilianisches Arbeitsgericht ordnet Trinkpausen bei WM-Spielen an.

Fifa, Banner: Der Fußball-Weltverband Fifa hat einen Fehler der lokalen Organisatoren beim WM-Spiel der deutschen Fußball-Nationalmannschaft gegen Ghana eingeräumt. Mehrere Plakate deutscher Fans mussten auf Anordnung der Sicherheitskräfte vor der Partie am Samstag in Fortaleza abgehängt werden. Dabei habe es sich um eine "Fehlinterpretation" der Ordner gehandelt. Man sei davon ausgegangen, dass die Transparente die zulässige Größe überschritten hätten. Dies sei aber nicht der Fall gewesen. Im nächsten Spiel gegen die USA dürften die Plakate wieder aufgehängt werden, versicherte der Weltverband. Nach der Aktion war es im deutschen Fanblock zu Unmutsäußerungen gegen die Fifa gekommen.

Deutschland, TV-Quote: Im Schnitt 24,54 Millionen Zuschauer haben am Samstagabend das 2:2 der deutschen Fußball-Nationalmannschaft im zweiten WM-Vorrundenspiel gegen Ghana vor den Fernsehern verfolgt. Die ARD erzielte damit den zweithöchsten Wert bei der laufenden WM in Brasilien nach dem deutschen Auftaktspiel gegen Portugal (26,36). Das Erste erzielte mit der Übertragung der Partie gegen die Afrikaner von 21 Uhr an einen Marktanteil von 76,3 Prozent. 8,93 Millionen Fußball-Fans hatten zuvor bei der Partie zwischen Argentinien und dem Iran (1:0) eingeschaltet. Der Marktanteil (MA) lag bei 46,3 Prozent. Noch 4,18 Millionen Zuschauer sahen ab Mitternacht das 1:0 Nigerias gegen Bosnien-Herzegowina (MA: 39,2 Prozent).

Argentinien, Festnahmen: Für 19 argentinische Fans endete der Besuch des zweiten WM-Gruppenspiels von Messi und Co. gegen den Iran (1:0) in Belo Horizonte hinter Gittern. Die Anhänger, die innerhalb des Mineirão-Stadions in einer gemeinsamen Aktion von Polizisten aus Brasilien und Argentinien festgenommen wurden, waren illegal eingereist, und ihre Namen standen auf der eigens für die WM erstellten Schwarzen Liste der gewaltbereiten "Barra-Bravas". Schon vor der Partie mussten Sicherheitskräfte einschreiten, weil Fans die Anfahrt des argentinischen Mannschaftsbusses behinderten. Um dem Fahrzeug einen Weg durch die Menge zu bahnen, warf ein Polizist eine Blendgranate, dessen Splitter acht Personen, darunter ein elfjähriges Kind, leicht verletzte.

Chile, Fans: Nach der Erstürmung des Maracanã-Stadions in Rio de Janeiro durch chilenische Fans hat Chiles Fußballverband ANFP Sanktionen angekündigt. Die 88 nach dem Fan-Sturm festgenommenen Chilenen sollen Stadionverbot erhalten, teilte der Verband mit. So sehe das Gesetz zur Verhinderung und Bestrafung von Gewalt in den Stadien vor. Der ANPF warnte Fans, dass diese Strafe auch bei zukünftigen Vergehen dieser Art drohe. Die Strafe sei mit dem chilenischen Innenministerium abgesprochen, betonte der Verband. Am Mittwoch hatten zahlreiche chilenische Fans kurz vor der Partie Chile gegen Spanien (2:0) das Medienzentrum des Stadions gestürmt, um ohne Karten in die Arena zu gelangen.

Trinkpausen: Ein brasilianisches Arbeitsgericht hat für WM-Spiele Trinkpausen angeordnet, sollte der sogenannte Index Wet Bulb Globe Temperature (WBGT) einen Wert von 32 Grad erreichen. Unterbrechungen seien jeweils in der 30. Minute beider Halbzeiten zwingend, lautet die Einstweilige Verfügung vom Freitag. Der Fußball-Weltverband Fifa sieht sich durch diese Entscheidung des Gerichts in Brasilía in seiner Haltung bestätigt und versicherte, das Urteil zu akzeptieren. Die Fifa-Richtlinien hatten bislang Trinkpausen nicht zwingend vorgesehen, eine Entscheidung durch den Schiedsrichter aber auch von einem WBGT-Wert von 32 Grad abhängig gemacht. Wie die Fifa am Freitag mitteilte, werde es Trinkpausen geben, wenn diese Marke erreicht sei. Bislang sei bei keinem WM-Spiel die WBGT-Marke von 28 Grad überschritten worden. Der Index berücksichtigt auch Faktoren wie Luftfeuchtigkeit oder Windgeschwindigkeit. Wegen teilweise großer Hitze in den Spielorten Manaus, Salvador oder Fortaleza hatten einige Teams obligatorische Trinkpausen angemahnt.

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