Abfahrt in Kitzbühel:Paris bezwingt brutale Streif

Alpine Skiing World Cup in Kitzbuehel

Dominik Paris fliegt die Streif hinunter.

(Foto: dpa)

Die Abfahrtsstrecke in Kitzbühel ist hart und eisig wie selten, der Italiener Dominik Paris ist der Schnellste. Bis zu 70.000 Zuschauer sehen aber auch spektakuläre Stürze. In Maribor scheitert Tina Maze bei ihrem Heimrennen knapp an Lindsay Vonn.

Kitzbühel hat eine spektakuläre Abfahrt erlebt. Vor bis zu 70.000 Zuschauern in dem sonst nur 8000 Einwohner zählenden Ort in Österreich kam es einerseits zu furchterregenden Stürzen, andererseits zu großartigen Leistungen der Artisten auf ihren Skiern. Denn die Strecke auf der berühmten, teils extrem steilen "Streif" war hart und eisig wie selten zuvor.

Sieger wurde ein Italiener: Dominik Paris war bei seinem zweiten Weltcupsieg dreizehn Hundertstelsekunden schneller als Erik Guay aus Kanada. Dritter wurde der Österreicher Hannes Reichelt. "Kitzbühel ist sicherlich der noch schönere Erfolg", sagte der dauergrinsende Paris, "es ist ein Traum von jedem Abfahrer, hier zu gewinnen. Und wenn der in Erfüllung geht, dann ist es umso schöner." Favorit Aksel Lund Svindal kam nur auf den zehnten Rang, er beklagte aber auch eine Rennpause vor seiner Fahrt wegen eines Sturzes.

Zuvor einziger italienischer Sieger der traditionsreichen Hahnenkamm-Abfahrt war Kristian Ghedina 1998. Stephan Keppler aus Ebingen (+2,67 Sekunden) verpasste die Top 15 und damit die verbandsinterne WM-Norm als 29. klar. Nach seinem elften Rang bei der Abfahrt von Bormio hätte Keppler erneut unter die besten 15 fahren müssen, um sich das Ticket für die Titelkämpfe zu sichern. Ob er dennoch in Schladming starten darf, muss der Verband entscheiden. "Bevor wir uns blamieren, nehmen wir lieber gar keinen Abfahrer mit", hatte Chefcoach Charly Waibel vor dem Rennen gesagt.

Der Schrecken fuhr den Zuschauern aber auch ein paar Mal in die Glieder. In Kitzbühel gab es ja schon häufiger Stürze mit schweren Verletzungen. Diesmal blieben diese aus. Dabei half dem Italiener Peter Fill jedoch nur ein großes Stück Glück, als er am Ende des Steilhangs nicht auf der Strecke bleiben konnte und in das Fangnetz fuhr. Fill überschlug sich rückwärts, sein Stock brach, dennoch blieb er unverletzt. Auch der Franzose Johan Clarey, bei der letzten Zwischenzeit mit Bestzeit unterwegs, landete in der brutal eisigen und von den Zuschauern bereits einzusehenden Traverse spektakulär im Fangnetz. Doch auch Clarey gab kurz danach das Zeichen, dass sein Körper heil geblieben ist.

Vonn schlägt Maze in Maribor

In Maribor konnten die vielen Zuschauer ebenfalls keinen Heimsieg feiern. Die Slowenin Tina Maze, im ersten Lauf des Riesenslaloms noch auf Rang eins, war am Ende acht Hundertstel Sekunden langsamer als die Amerikanerin Lindsay Vonn. Der Sieg der Amerikanerin kam überraschend, sie hatte bei ihren vergangenen fünf Riesentorlaufstarts jeweils die Top-20 verpasst. Dritte wurde Anna Fenninger.

Maria Höfl-Riesch verpasste als Vierte knapp einen Podestrang knapp. Der Doppel-Olympiasiegerin fehlten nur 17 Hundertstelsekunden auf den dritten Rang. "Der Vierte ist der Erste neben dem Podest, und das war ich schon oft in diesem Jahr", sagte Riesch, "aber es war trotzdem ein gutes Rennen."

Maze steht vorzeitig als Gewinnerin der kleinen Kristallkugel im Riesenslalom fest. Olympiasiegerin Viktoria Rebensburg war im ersten Lauf ausgeschieden.

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