Olympia-Nachrichten in Kürze:Ole Bischof im Finale

Judo-Olympiasieger Bischof hat eine Medaille sicher, die Freistilstaffel mit Paul Biedermann schwimmt im Vorlauf die drittbeste Zeit, Angelique Kerber trifft nun auf Venus Williams. Die deutschen Fechter scheitern überraschend früh. Ein Amerikaner holt Gold im Skeet.

in Kürze

London 2012 - Judo

Ole Bischof, deutsche Judo-Hoffnung.

(Foto: dpa)

Judo: Judo-Olympiasieger Ole Bischof steht bei den Spielen in London im Finale. Er gewann gegen den Amerikaner Travis Stevens durch einstimmigen Kamprichterentscheid und kämpft nun am Nachmittag um Gold. Sein Gegner: der Südkoreaner Kim Jae-Bum. Zuvor hatte er Takahiro Nakai (Japan) durch eine große Wertung nach 2:52 Minuten besiegt. Damit steht Bischof im Halbfinale gegen Travis Stevens (USA). Im Viertelfinale hatte er sich noch durchgezittert: Der Reutlinger besiegteden Kasachen Islam Bosbajew in der Verlängerung, nachdem er sich zum Auftakt gegen Antonio Ciano durchgesetzt hatte. Gegen den zwölf Jahren jüngeren Bosbajew rettete sich der 32-jährige Bischof kurz vor Kampfende in den Golden Score und setzte nach gut zwei Minuten durch einen Haltegriff die entscheidende große Wertung (Ippon).

Kanu: Canadier-Europameister Sideris Tasiadis aus Augsburg hat bei den Kanuslalom-Wettbewerben die Silbermedaille gewonnen. Gold ging an Tony Estanguet aus Frankreich - und das bereits zum dritten Mal in seiner Laufbahn. Michal Martikan (Slowakei) wurde Dritter. Mit Bestzeit hatte Tasiadis das Finale der besten acht Boote erreicht.

Fechten: Olympiasieger Benjamin Kleibrink ist bei seinem ersten Gefecht im Florett-Wettbewerb überraschend schnell ausgeschieden. In einer Neuauflage des Olympia-Finals von 2008 gegen den Japaner Yuki Ota unterlag der Fechter aus Tauberbischofsheim klar mit 5:15. Vor vier Jahren hatte er noch 15:9 triumphiert.

Immerhin eine Runde weiter als Kleibrink kamen Peter Joppich (Koblenz) und Sebastian Bachmann (Bonn) - doch im Achtelfinale war dann auch für sie Endstation. Joppich verlor gegen Alaaeldin Abouelkassem aus Ägypten, Bachmann gegen den topgesetzten Italiener Valerio Aspromonte.

Skeet: Die erste Goldmedaille am Dienstag ging an die deutschen Vielseitigkeitsreiter, die zweite an den US-amerikanischen Schützen Vincent Hancock. Der 23-Jährige wurde zum zweiten Mal nach Peking 2008 Olympiasieger im Skeet. Im Finale der besten Sechs setzte er sich mit 148 Punkten vor dem Dänen Anders Golding (146) durch. Bronze ging an Nasser Al-Attiyah aus Katar (144), der für die erst dritte olympische Medaille seines Landes sorgte. Der Rallye-Dakar-Sieger von 2011 gewann im Stechen gegen den Russen Waleri Schomin. Ralf Buchheim aus Lebus hatte das Finale trotz einer perfekten Leistung am zweiten Qualifikationstag als Zehnter knapp verpasst. Der 28-Jährige erzielte 50 Punkte, verpasste aufgrund der mäßigen Leistung am Montag aber dennoch die Runde letzten Sechs.

Tennis: Angelique Kerber hat problemlos das Tennis-Achtelfinale erreicht. Die Kielerin gewann 6:1, 6:1 gegen die ungarische Außenseiterin Timea Babos. Kerber nutzte nach 56 Minuten gleich ihren ersten Matchball. In der nächsten Runde wartet entweder die schon dreimal mit Olympia-Gold dekorierte US-Amerikanerin Venus Williams.

Beachvolleyball: Das deutsche Top-Duo Laura Ludwig und Sara Goller hat im olympischen Volleyball-Turnier die erste Niederlage kassiert und steht nun vor dem letzten Gruppenspiel unter Druck. Gegen die drei Plätze besser eingestuften Brasilianerinnen Maria Antonelli und Talita Rocha verloren die beiden Frauen aus Hamburg am Dienstag in London 1:2 (19:21, 31:29, 13:15). Im zweiten Satz wehrten Goller/Ludwig acht Matchbälle ab. Am letzten Spieltag der Gruppe E am Donnerstag hat das deutsche Duo gegen Sophie van Gestel/Madelein Meppelink aus den Niederlanden aber noch die Chance auf den Einzug unter die besten 16 Teams.

Schwimmen, Vorläufe: Paul Biedermann hat die deutsche Freistilstaffel über 4 x 200 Meter ins olympische Finale geführt. Als Schlussschwimmer unterlag er zwar im Anschlagfinale knapp dem französischen Konkurrenten auf der Nebenbahn, doch 7:09,23 Minuten waren insgesamt die drittbeste Zeit. Allerdings schwammen die meisten Staffeln nicht in ihrer Bestbesetzung. Als Schnellste geht Olympiasieger USA in 7:06,75 Minuten in den Endlauf an diesem Dienstagabend.

Marco Koch und Christian vom Lehn haben es zuvor ins Halbfinale über 200 Meter Brust geschafft. Der Darmstädter Koch kam in 2:10,61 Minuten als Gesamtelfter weiter. Noch spannender machte es Vom Lehn: Der Wuppertaler rutschte in 2:11,66 als 16. gerade so ins Halbfinale. Als Vorlaufschnellster geht der Ungar Daniel Gyurta (2:08,71) ins Halbfinale an diesem Dienstagabend.

Marco Di Carli hat für eine Enttäuschung der deutschen Schwimmer bei Olympia gesorgt. Über 100 Meter Freistil scheiterte der Frankfurter im Vorlauf. 49,03 Sekunden waren vier Hundertstelsekunden zu langsam für das Halbfinale der besten 16. In der Staffel hatte Di Carli noch eine deutlich bessere Leistung gezeigt. Vorlaufschnellster war Adrian Nathan aus den USA in 48,19 Sekunden.

Rudern: Marcel Hacker hat bei der Ruder-Regatta das Halbfinale erreicht. Der 35-Jährige aus Frankfurt am Main musste sich im Viertelfinale auf dem Dorney Lake allerdings mit Platz zwei hinter dem britischen WM-Dritten Alan Campbell begnügen. Das Halbfinale wird am Mittwoch ausgetragen.

Tina Manker und Stephanie Schiller verpassten im Doppelzweier als Vierte im Hoffnungslauf den Einzug ins A-Finale. Auch der Frauen-Achter schied im Anschluss auf dem Dorney Lake als Letzter im Hoffnungslauf aus und landete damit auf dem siebten Platz unter den sieben Großbooten.

Surfen: Toni Wilhelm ist erfolgreich in seine zweite Olympia-Regatta gestartet. Mit Rang drei in der ersten Wettfahrt unterstrich der 29-Jährige seine Medaillenambitionen. Der Sportwissenschaftler musste sich vor Weymouth in frischen Winden um 20 Knoten im ersten Durchgang nur dem holländischen Top-Favoriten Dorian van Rijsselberge und dem Polen Przemyslaw Miarcynski geschlagen geben.

Londoner U-Bahn: Ein Feueralarm hat am Dienstagmorgen eine der wichtigsten U-Bahn-Linien zum Olympiapark in London lahmgelegt. Wodurch der Alarm auf der Central Line ausgelöst worden war, blieb zunächst unklar. Gleichzeitig gab es einen Signalausfall bei oberirdischen Zugverbindungen. Die Transportbehörde wies Olympia-Besucher an, andere Bus- und Bahnlinien zu benutzen. Am Montag, dem ersten Tag, an dem Berufs- und Olympiaverkehr aufeinandertrafen, seien mehr Leute auf die U-Bahn umgestiegen, hieß es. Die Straßen seien dafür leerer als erwartet gewesen. Die Behörde hatte Firmen geraten, ihre Mitarbeiter während der Spiele wenn möglich von zu Hause aus arbeiten zu lassen.

Bogenschießen: Für den Bogenschützen Camilo Mayr ist das Abenteuer Olympia schon nach der ersten Runde beendet. Der in Bogota/Kolumbien geborene 21 Jahre alte Student verlor am Dienstagmorgen im altehrwürdigen Lord's Cricket Ground sein Duell gegen den gleichaltrigen Chinesen Yu Xing mit 0:6 Satzpunkten. Damit finden beide Einzel-Entscheidungen ohne deutsche Beteiligung statt. Am Montag war die Berlinerin Elena Richter in Runde zwei an der Taiwanesin Tan Ya-Ting gescheitert.

Hockey, Männer: Deutschlands Hockey-Herren sind mit einem 2:1 gegen Belgien in das Olympia-Turnier von London gestartet. Gegen den unbequemen Außenseiter Belgien gelang der zum Kreis der Mitfavoriten gehörenden Mannschaft von Bundestrainer Markus Weise am Montagabend ein verdientes 2:1 (1:1). "Das war ein typisches Auftaktspiel. Ich bin froh, dass wir es gewonnen haben, weil wir uns gerade gegen die Belgier immer schwergetan haben", sagte Rekordnationalspieler Matthias Witthaus. Siegtorschütze Christopher Zeller fügte hinzu: "Es war extrem wichtig, dass wir gewonnen haben, obwohl wir so viele Chancen liegen gelassen haben." Am Mittwoch steht das zweite Match gegen Südkorea auf dem Programm.

Boxen, Männer: Der Berliner Enrico Kölling hat als zweiter deutscher Boxer das Achtelfinale im olympischen Turnier erreicht. Der 22 Jahre alte Halbschwergewichtler (bis 81 kg) setzte sich gegen den Kameruner Christian Donfack Adjoufack mit 15:6 Punkten durch. Kölling trifft in der nächsten Runde auf den an Nummer zwei gesetzten Algerier Abdelhafid Benchabla.

Badminton: EM-Zweite Juliane Schenk hat in der Londoner Wembley Arena das Achtelfinale des Badminton-Wettbewerbs erreicht. Die in der Weltrangliste auf Platz sechs geführte Berlinerin bezwang im zweiten Gruppenspiel die Ukrainerin Larisa Griga mit 21:12, 21:14. Am Mittwoch trifft die dreifache deutsche Meisterin als Gruppengewinnerin entweder auf eine Thailänderin oder eine Portugiesin.

Das deutsche Badminton-Mixed Michael Fuchs und Birgit Michels hatte zuvor überraschend das Viertelfinale erreicht. Das Duo besiegte im dritten Gruppenspiel die Russen Alexander Nikolajenko und Walerija Sorokina nach 66 Minuten mit 21:18, 12:21, 21:19 und zieht als Gruppenzweiter in die Runde der besten Acht ein. Badminton-Medaillenhoffnung Juliane Schenk steht im Einzel ohne Satzverlust im Achtelfinale. Sie besiegte die WM-Dritte Larissa Griga aus der Ukraine 21:12, 21:14 und zog nach zwei Siegen als Gruppenerste in die am Mittwochabend beginnende K.o.-Runde ein.

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