Nürnberg rettet Remis gegen 96:Ausgleich in der Nachspielzeit

1. FC Nürnberg - Hannover 96 2:2

Jubel ganz zum Schluss: Javier Pinola und der 1. FC Nürnberg.

(Foto: dpa)

Sebastian Polter bewahrt den 1. FC Nürnberg vor einer Niederlage, der Stürmer erzielt kurz vor dem Ende gegen Hannover 96 das 2:2. Damit bauen die Franken ihre beachtliche Heim-Serie aus. Die Gäste aber hadern, das Spiel nicht vorher entschieden zu haben.

Seit ein paar Tagen hat das Stadion in Nürnberg einen neuen Namen, es ist bereits der vierte in der Geschichte der Sportstätte. Manche Club-Fans ärgern sich, dass es immer noch nicht Max-Morlock-Stadion heißt - aber immerhin durften sie sich am Sonntagnachmittag freuen, dass ihre Mannschaft ihre Serie an diesem Ort ausbaute. Der 1. FC Nürnberg kam dank eines Treffers von Sebastian Polter in der Nachspielzeit gegen Hannover zu einem 2:2 (0:1) und blieb somit auch im achten Heimspiel in Serie ungeschlagen.

Es war zunächst eine zähe Angelegenheit, die sich da auf dem Platz entwickelte. Viel Mittelfeld-Aufenthalt, viele Zweikämpfe, auch viele kleine Fehler. Die Hannoveraner wirkten uninspiriert und ohne Durchschlagskraft - ihnen war noch der Europa-League-Ausflug zum Auswärtsspiel gegen Anschi Machatschkala (1:3) anzumerken. Die Nürnberger traten etwas wacher auf, allerdings auch ohne besonders kreative Momente. Aber nach knapp 20 Minuten legten sie etwas zu.

Sie pressten früh, und Hiroshi Kiyotake erarbeitete sich nach einem Pass von Timmy Simons mit einer feinen Finte die erste Torchance des Spiels - doch sein Schuss von der Sechzehnmeterlinie ging knapp vorbei (19.). Kurz danach verpasste Angreifer Tomas Pekhart eine Flanke des Dauer-Nürnbergers Javier Pinola, der dem Gefühl nach schon mit Max Morlock zusammen für den Club gespielt hat (und bald seinen Vertrag noch einmal verlängern dürfte); überhaupt wirkte Hannover bei Flanken nicht sonderlich souverän.

Nach einer halben Stunde hatte Hannover nicht einmal aufs Tor geschossen. Aber was bedeutet das schon bei dieser Mannschaft? In den vergangenen Wochen hat sie es fertiggebracht, selbst Spiele mit einem Torschuss-Verhältnis von 4:25 für sich zu entscheiden; wahrscheinlich wird es ihr auch irgendwann gelingen, dass auf dem obligatorischen Statistik-Zettel nach dem Spiel in der Rubrik Tore eine höhere Zahl steht als in der Rubrik Torschüsse.

Doch diesmal entwickelten sich die Dinge ein wenig anders. In der 31. Minute erfolgte endlich der erste Torschuss: Abdellaoue zog ab, FCN-Torwart Raphael Schäfer hielt. Und danach gelang es den Hannoveranern, den Druck zu erhöhen. Rechts gefiel Hiroki Sakai, gegenüber dem Machatschkala-Spiel neu in der Startformation, mit einigen Läufen, und in der Offensive versammelte sich in Form von Abdellaoue, Ya Konan und Mame Diouf beeindruckende physische Präsenz.

Zehn Minuten lang dominierten die Gäste die Partie - und krönten das mit dem Führungstreffer zum 1:0. Szabolcs Huszti setzte sich, mit einem etwas zu einfachen Trick, gegen Innenverteidiger Timm Klose durch und schoss an Schäfer vorbei zum 1:0 (41.).

Diouf verpasst das 3:1

Nürnberg war nun gefordert, doch die erste Chance nach dem Seitenwechsel hatte Hannover. Kiyotake leistete sich einen Ballverlust, Abdellaoue schloss den Gegenstoß mit einem ordentlichen Schuss ab, der nur knapp über die Latte flog (51.).

Kurz danach leitete Kiyotake wieder eine Chance ein, dieses Mal auf der richtigen Seite. Er schlug von halblinks eine schöne Freistoß-Flanke in die Mitte, und dort konnte Klose froh sein, dass sein letzter Friseur-Besuch schon ein wenig her ist. Mit dem Rücken zum Tor sprang er hoch und berührte den Ball gerade noch eben mit der Haarspitze - so dass er zum 1:1 ins Netz flog. Sechs Minuten später folgte eine ähnliche Situation: Wieder schlug Kiyotake eine Flanke von halblinks, doch der Kopfstoß von Pekhart war nicht platziert genug. In der 64. Minute strich ein Schuss von Markus Feulner knapp am Tor vorbei.

Kurz darauf war Hannover-Trainer Mirko Slomka verblüfft. Wegen eines kurzen Disputs mit dem vierten Offiziellen schickte ihn Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer auf die Tribüne. Darüber war Slomka jedenfalls so wütend, dass er gar nicht richtig jubelte, als seine Mannschaft wenig später das 2:1 erzielte. Nach einem erneuten Fehler von Kiyotake flankte Abdellaoue in die Mitte, wo sich Pinola falsch postiert hatte - und Ya Konan einschoss (68.). Fünf Minuten später verpasste Diouf die Vorentscheidung, als er frei vor Schäfer auftauchte, aber scheiterte. Auch ein Schuss-Versuch von Sergio Pinto war gefährlich (84.).

Die Nürnberger hingegen wirkten von dem Rückstand stark beeindruckt. Erst in der Schlussphase wurden sie noch einmal gefährlich. Erst scheiterte Kiyotake mit einem Distanzschuss an Zieler - und dann markierte Polter in der Nachspielzeit den Ausgleich.

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