Nach "Stinkefinger-Affäre":Fifa sperrt Ottmar Hitzfeld für zwei Spiele

Schweizer Nationaltrainer muss zwei Spiele zusehen - wegen einer eindeutigen Geste im WM-Qualifikationsspiel gegen Norwegen. Rune Bratseth will nicht zurück zu Werder Bremen, Handball-Tabellenführer Rhein-Neckar Löwen siegt weiter, in der DEL gewinnt Mannheim in Düsseldorf.

in Kürze

Nach "Stinkefinger-Affäre": Zwei Spiele gesperrt: Ottmar Hitzfeld.

Zwei Spiele gesperrt: Ottmar Hitzfeld.

(Foto: AP)

Schweiz, Ottmar Hitzfeld: Der Fußball-Weltverband Fifa hat im Zuge der "Stinkefinger-Affäre" den Schweizer Nationaltrainer Ottmar Hitzfeld für zwei Pflichtspiele gesperrt. Das teilte die Fifa am Dienstag mit. Der langjährige Coach von Borussia Dortmund und Bayern München muss zudem umgerechnet 5800 Euro Strafe zahlen, hinzu kommen umgerechnet 830 Euro Verfahrenskosten. Gegen das Urteil ist kein Einspruch möglich. Hitzfeld darf damit in den WM-Qualifikationsspielen gegen Zypern (23. März und 8. Juni) die Eidgenossen nicht betreuen.

Der 63-Jährige Hitzfeld hatte während des WM-Qualifikationsspiels gegen Norwegen (1:1) im Oktober den Mittelfinger in die Luft gereckt - offensichtlich aus Unmut über die schwache Leistung des spanischen Schiedsrichters Fernandez Borbalan. Der Schweizerische Fußball-Verband (SFV) hatte auf ein Verfahren gegen Hitzfeld verzichtet. "Es kann nicht sein, dass plötzlich zwei Verfahren gegen Hitzfeld laufen - eines der Fifa und eines von uns", hatte der Nationalmannschaftsdelegierte Peter Stadelmann erklärt.

Werder Bremen, Manager: Der ehemalige Werder-Profi Rune Bratseth hat kein Interesse an der Nachfolge von Klaus Allofs als Sportchef des Bremer Fußball-Bundesligisten. Der frühere Bundesligaspieler sagte der Nachrichtenagentur dpa am Dienstag: "Das ist für mich nicht aktuell." Weiter wollte sich 51-Jährige nicht äußern. Nach dem Ende seiner aktiven Laufbahn arbeitete Bratseth von 1995 bis 2007 als Sportdirektor bei Rosenborg Trondheim, dem damals mit Abstand erfolgreichsten norwegischen Verein.

2. Bundesliga, Dresden: Dynamo Dresdens Kapitän Robert Koch hat im Training einen Syndesmosebandanriss im linken Knöchel erlitten. Wie der Verein am Dienstag mitteilte, zog sich der Mittelfeldspieler die Verletzung in einem Zweikampf während der Übungseinheit zu. "Ich bin traurig, gerade in der jetzigen Phase ist es schlimm, länger auszufallen. So wie es aussieht, ist die Hinrunde für mich gelaufen", sagte der Kapitän. Neben Koch musste Trainer Ralf Loose im Training am Montag und Dienstag gleich auf sieben weitere Spieler verzichten. Cristian Fiel (Adduktoren), Mickael Poté (Pferdekuss), Florian Fromlowitz (Knieprobleme), Bjarne Thoelke (Oberschenkelbeschwerden), Cüneyt Köz (Muskelfaserriss) und Cheikh Gueye (Magenverstimmung) sind angeschlagen.

Handball, HBL: Nur zwei Tage nach dem Triumph im deutschen Duell in der Champions League hat der HSV Hamburg in der Handball-Bundesliga einen Rückschlag einstecken müssen. Die Hamburger kassierten am Dienstagabend bei Frisch Auf Göppingen eine deutliche 26:34 (10:18)-Niederlage und damit die bereits vierte Saisonpleite in 13 Partien in Deutschlands höchster Spielklasse. Auch acht Tore von Hamburgs bestem Werfer Domagoj Duvnjak konnten die Niederlage bei den Schwaben nicht verhindern, die in Pavel Horak und Zarko Markovic ihre besten Torschützen hatten (ebenfalls je acht). Dagegen gab sich Tabellenführer Rhein-Neckar Löwen keine Blöße. Beim TSV GWD Minden feierte der Bundesliga-Spitzenreiter einen 26:23 (13:11)-Erfolg. Es war der bereits 13. Sieg im 13. Spiel für die Löwen, die damit ihre makellose Bilanz auf 26:0 Punkte ausbauten. Beste Werfer bei den Gästen waren mit je acht Toren der deutsche Nationalspieler Uwe Gensheimer und Andy Schmid, Minden hatte in Dalibor Doder (5) seinen treffsichersten Akteur. In der dritten Partie des Abends besiegte der SC Magdeburg den TSV Hannover-Burgdorf mit 34:31 (18:14).

Eishockey, DEL: Dank ihres kanadischen Stürmers Yanick Lehoux haben die Adler Mannheim ihre Tabellenführung in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) verteidigt. Beim überraschend mühsamen 5:4 (2:1, 0:2, 3:1) des Spitzenreiters beim Schlusslicht Düsseldorfer EG sorgte Lehoux am Dienstagabend mit seinen drei Toren im Schlussdrittel (48., 54., 56.) und zwei Assists für den zwölften Sieg der Mannheimer, die mit nun 41 Zählern weiter ganz oben stehen. Die beiden anderen Adler-Tore erzielten Frank Maurer (2.) und Stanley-Cup-Gewinner Dennis Seidenberg (16./Überzahl). Für die Gastgeber trafen Justin Bostrom (10./58.), Daniel Kreutzer (21.) und Manuel Strodel (28.). Einen Heimerfolg feierten die Augsburger Panther. Dank der Tore von Stephen Werner (13.), Daryl Boyle (35./Überzahl) und Ryan Thang (50.) gewannen die Schwaben in einem Nachholspiel des 1. Spieltags 3:2 (1:1, 1:0, 1:1) gegen die Nürnberg Ice Tigers. Für Nürnberg waren Marco Nowak (4.) und Connor James (54.) erfolgreich.

Beckham nach Australien?

David Beckham, Zukunft: Am anderen Ende der Welt buhlen die Vereine heftig um David Beckham. Allein vier Clubs zählte der australische Fußball-Verband am Dienstag als Interessenten auf, nachdem Beckham seinen Abschied von L.A. Galaxy nach dem Finale um die amerikanischen Meisterschaft am 1. Dezember angekündigt hatte. Neben Perth Glory und Melbourne Heart kündigten auch Adelaide United und die Central Coast Mariners ihr Werben um den 37 Jahre alten ehemaligen Nationalspieler an. Auch die Western Sydney Wanderers gelten als Mietbieter um den medienwirksamen Beckham. Der Engländer selbst sagt: "Ich möchte noch eine letzte Herausforderung erleben, bevor ich meine Spielerkarriere beende."

So leicht und schnell dürfte Beckham aber nicht in "Down Under" landen. Erst Ende vergangener Woche hatte sein Management kundgetan, dass es "absolut keine Pläne" gebe, dass Beckham in Australien spielen würde. Zuvor hatte der australische Verband hingegen verlauten lassen, dass es eine Anfrage durch Beckhams Berater gegeben habe. Beckham könnte aber auf einem anderen Kontinent persönliches Neuland betreten. Spekuliert wird, dass der 115-malige Nationalspieler womöglich nach China wechseln könnte. Auch dorthin zog es bereits Hochkaräter wie den Bayern-Alptraum Didier Drogba.

VfL Wolfsburg. Diego: Spielmacher Diego will seinen bis 2014 laufenden Vertrag beim Fußball-Bundesligisten VfL Wolfsburg verlängern. "Ja, darauf arbeite ich hin", sagte der Brasilianer der Wolfsburger Allgemeinen Zeitung. "Zunächst müssen wir sehen, dass die aktuelle Saison erfolgreich wird, aber wenn das gut klappt, dann wird auch die Zukunft gut." Der 2010 vom damaligen VfL-Manager Dieter Hoeneß geholte Diego war nach Ärger mit dem damaligen Trainer Felix Magath 2011 ein Jahr lang Atletico Madrid ausgeliehen und blieb zu Beginn der laufenden Saison nur wegen fehlender Angebote in Wolfsburg. Seit der Entlassung von Magath zeigt er unter Interimstrainer Lorenz-Günther Köstner ansteigende Form.

Boxen, Universum: Der traditionsreiche Hamburger Boxstall Universum hat Insolvenz angemeldet. Das gab Geschäftsführer Waldemar Kluch am Dienstag bekannt. "Es ist viel passiert, jetzt will ich Tatsachen schaffen. Wir haben gestern mit den Gesellschaften sämtliche Darlehen aufgekündigt und am Montag einen Konkursantrag beim Landgericht gestellt", sagte Kluch. Es seien plötzlich zahlreiche "gebastelte Baustellen" und "bestimmt 20 Rechnungen" in Gesamthöhe von etwa 1,5 Millionen Euro aufgetaucht, für die er nicht den Kopf hinhalten wolle, sagte Kluch. Ex-Weltmeister Sebastian Zbik hatte zuletzt wegen einer ausstehenden Kampfbörse (knapp 190.000 Euro) Strafanzeige gegen Universum gestellt und die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beantragt.

Am Dienstag wiederholte der Neubrandenburger seine Vorwürfe gegen Kluch: "Er hat nie Anzeichen gemacht oder ein Interesse daran gezeigt, seine Rechnungen zu begleichen." Universum, 1984 gegründet, galt lange als größter und erfolgreichster Boxstall Europas. Unter anderem kämpften Wladimir und Witali Klitschko, Dariusz Michalczewski, Jürgen Brähmer, Felix Sturm und Regina Halmich für Universum.

Rafael Nadal, Genesung: Der spanische Tennis-Profi Rafael Nadal hat nach einer mehr als zweimonatigen Verletzungspause wieder mit dem Training begonnen. Auf seiner Facebook-Seite veröffentlichte der ehemalige Weltranglistenerste ein Video, das ihn beim Schlagtraining zeigt. Der 26 Jahre alte Sandplatzspezialist, der 2012 mit seinem siebten Titel infolge bei den French Open einen Rekord aufstellte, hatte in seiner Karriere immer wieder mit Knieproblemen zu kämpfen. Anfang September hatte er auf seiner Homepage bekannt gegeben, dass ihn anhaltende Kniebeschwerden zu einer Pause von mindestens zwei Monaten zwängen. Dadurch hatte er unter anderem das ATP-Tour-Finale und das Endspiel um den Davis Cup gegen Tschechien verpasst.

Basketball, NBA: Dirk Nowitzki ist weiterhin verletzt - und die Dallas Mavericks mussten am Montag (Ortszeit) gegen die Golden State Warriors ein 101:105 (90:90,38:43) nach Verlängerung hinnehmen. Damit ging der Rhythmus von Sieg und Niederlage innerhalb weniger Tage für die Mavericks weiter. Mit der ausgeglichenen Bilanz von 6:6 rangiert Dallas in der Western Conference der Nordamerikanischen Basketball-Liga nur noch auf dem siebten Platz. Gegen die Golden State Warriors war im American Airlines Center von Dallas vor 20.034 Zuschauern O.J. Mayo mit 27 Punkten erneut bester Werfer der Gastgeber. Der deutsche Nationalspieler Chris Kaman steuerte 18 Punkte bei, konnte die Niederlage in der Overtime aber nicht verhindern. Stephen Curry holte 31 Punkte für die Gäste die sich auf den fünften Platz schoben.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: