Gewalt beim Fußball:Schiedsrichter verprügelt

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Der Fußball-Kreisverband Chemnitz (KVFC) hat nach einer brutalen Attacke gegen einen Schiedsrichter am vergangenen Sonntag alle Partien im Männerbereich für das kommende Wochenende abgesetzt.

Der Unparteiische Frank Lehmann hatte in der Kreisklasse-Partie zwischen dem SV IKA Chemnitz und dem Vietnamesischen SV Chemnitz einen vietnamesischen Akteur in der 44. Minute wegen unsportlichen Verhaltens mit Gelb verwarnt, dieser schlug ihm darauf ins Gesicht und trat dann noch auf das am Boden liegende Opfer ein. Der Referee musste mit Kopfverletzungen im Krankenhaus behandelt werden. Das Spiel wurde abgebrochen.

Der Vorstand des KVFC setzte laut Pressemitteilung die Partien in drei Spielklassen aus Solidarität zu seinen Schiedsrichtern, speziell zu Gewaltopfer Lehmann, ab. Zugleich beantragte der KVFC die Einleitung von Verfahren gegen den betroffenen Verein und gegen den betroffenen Spieler.

Ein unrühmliches Ende fand auch eine Bezirksliga-Partie in Dresden zwischen dem Dresdner SC und dem Königswarthaer SV. Ein Schiedsrichterassistent wurde von einem Zuschauer tätlich angegriffen, der Referee brach daraufhin das Spiel ab.

Harald Sather (Grimma), Vorsitzender des Schiedsrichterausschusses im sächsischen Fußballverband (SFV), erklärte: "Unser Ausschuss wird darüber beraten, wie man der zunehmenden Gewaltbereitschaft gegenüber Unparteiischen in Zukunft schärfer entgegentreten kann. Und wir schließen dabei nicht aus, unsere Schiedsrichter zum eigenen Schutz für rechtzeitige Spielabbrüche zu sensibilisieren."

Geisterspiel in Leipzig

Die Strafe gegen den Bezirksligisten 1. FC Lok Leipzig wegen der Vorfälle im Stadion vor den schweren Krawallen vom 10. Februar ist in der Berufungsverhandlung abgemildert worden.

Der zunächst verhängte Ausschluss für die kommende Saison aus dem sächsichen Landespokal wurde vom sächsischen Fußballverband (SFV) aufgehoben, allerdings muss im Falle einer Qualifiaktion für diesen Wettbewerb das erste Spiel unter Ausschluss der Öffentlichkeit ausgetragen werden. Die Geldstrafe in Höhe von 2000 Euro bleibt bestehen.

Das Pokal-Match des Sechstligisten gegen Erzgebirge Aue II (0:3) war vor drei Monaten Auslöser für die schweren Krawalle mit 39 verletzten Polizisten. Die Partie musste wegen abgefeuerter Feuerwerkskörper unterbrochen werden, die Sicherheitskontrollen waren nicht ausreichend.

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