Fußball in England:Marin trifft für Chelsea - mit dem Kopf

Marko Marin hat sein erstes Premier-League-Tor erzielt. Auch Robert ist erfolgreich. Deutsche Tennis-Frauen gewinnen beim Fed-Cup-Spiel in Frankreich ihre beiden Einzel jeweils knapp, nach einem Medienbericht war der Radsprinter Mario Cipollini Kunde beim spanischen Doping-Arzt Fuentes. Mali sicher sich beim Afrika-Cup Platz drei.

Sportnachrichten in Kürze

Fußball in England: Tore durch Robert Huth und Marko Marin, wichtige Siege für Lewis Holtby sowie Per Mertesacker und Lukas Podolski: Am 26. Spieltag der englischen Premier League konnten sich einige deutsche Legionäre in Szene setzen. Holtby hat mit Tottenham Hotspur einen schwer erkämpften 2:1 (1:1)-Heimsieg gegen Newcastle United gelandet, womit die Spurs ihre Champions-League-Ambitionen wahren konnten. Der Ex-Schalker wurde von Teammanager Andre Villas-Boas erstmals seit seinem Wechsel in der Winter-Transferzeit in der Anfangsformation aufgeboten, allerdings in der zweiten Halbzeit ausgewechselt. Mit 48 Punkten rangiert Tottenham in der Tabelle der Premier League knapp hinter Champions-League-Sieger FC Chelsea (49), der mit 4:1 (1:0) gegen Wigan Athletic gewann. Ramires (23.), Eden Hazard (56.), Frank Lampard (87.) und der kurz zuvor eingewechselte Ex-Nationalspieler Marko Marin (90.+3) per Kopf erzielten die Tore der Blues.

Titelverteidiger Manchester City unterlag beim FC Southampton 1:3 (1:2) und rangiert als Tabellenzweiter nur noch vier Zähler vor Chelsea. Der Ex-Wolfsburger Edin Dzeko (40.) erzielte mit seinem zwölften Saisontreffer das Ehrentor für die Citizens. Jason Puncheon (8.), Steven Davis (23.) und ein Eigentor von Gareth Barry (49.) machten den Erfolg von Southampton perfekt.

Der FC Arsenal wahrte seine Chancen auf eine Europacup-Platzierung durch ein 1:0 (0:1) beim FC Sunderland. Santi Cazorla (36.) war für die Gunners erfolgreich, die mit Per Mertesacker in der Startformationen begannen. Dagegen saß Lukas Podolski, vor Wochenfrist noch Schütze des Siegtores gegen Stoke City, nur auf der Bank. Arsenal verlor in der 63. Minute Carl Jenkinson durch Platzverweis. Einer der Matchwinner für Stoke war am Samstag Ex-Nationalspieler Huth. Der Innenverteidiger erzielte beim 2:1 (0:0) gegen den FC Reading per Kopf das 1:0 (68.).

Ohne Torwart Gerhard Tremmel, der nur auf der Bank saß, gewann Swansea City 4:1 (2:0) gegen das Tabellenschlusslicht Queens Park Rangers. Am Sonntag trifft Tabellenführer Manchester United auf den FC Everton.

Tennis, Fed-Cup: Die deutschen Tennis-Frauen sind im Fed-Cup-Duell in Frankreich mit 2:0 in Führung gegangen. Sabine Lisicki gewann am Samstag in Limoges das erste Einzel der Partie in der Weltgruppe II gegen Pauline Parmentier mit 7:5, 7:5. Anschließend setzte sich Julia Görges vor 3500 Zuschauern auf dem Sandplatz in der umgebauten Basketballhalle gegen Kristina Mladenovic 6:3, 7:6 (7:5) durch. "So ein Ergebnis nach dem ersten Tag ist natürlich ein Traum", sagte Teamchefin Barbara Rittner erleichtert. Ihre Auswahl fehlt nun noch ein Punkt aus den beiden Einzeln und dem abschließenden Doppel am Sonntag zum Sieg. Damit hätte das Team in einem Aufstiegsspiel am 20./21. April die Chance auf die Rückkehr unter die besten acht Nationen der Welt.

Afrika-Cup: Malis Fußball-Nationalmannschaft hat sich zum dritten Mal Platz drei beim Afrika-Cup gesichert. In einer Neuauflage des kleinen Finals von 2012 setzten sich die Adler im südafrikanischen Port Elizabeth gegen Ghana mit 2:1 (1:0) durch. Vor Jahresfrist hatte Mali in Äquatorialguinea mit 2:0 über die Black Stars triumphiert. Mamadou Samassa (21.) von Chievo Verona und der frühere Barca-Star Seydou Keita (40.) von Dalian Aerbin/China mit seinem dritten Turniertreffer waren für Mali vor der Pause erfolgreich, nach dem Anschlusstreffer von Kwadwo Asamoah (Juventus Turin/82.), sorgte Sigamary Diarra (AC Ajaccio/90.) für den Endstand. Ghanas Torjäger Wakaso Mubarak verschoss einen Elfmeter (58.) und verpasste damit die Chance, mit seinem fünften Treffer die alleinige Führung in der Torjägerliste zu übernehmen. Im Finale trifft Nigeria, das Mali mit 4:1 ausgeschaltet hatte, am Sonntagabend (19.00 Uhr) in Johannesburg im Endspiel auf Burkina Faso, das im Elfmeterschießen gegen Ghana gewonnen hatte.

Doping im Radsport: Dem Radsport droht der nächste Dopingskandal. Nach Medienberichten soll auch der frühere italienische Sprintstar Mario Cipollini gedopt haben. Der Weltmeister von 2002 sei Kunde des spanischen Dopingarztes Eufemiano Fuentes gewesen, berichtete die Gazzetta dello Sport. Der heute 45 Jahre alte Ex-Profi habe im Jahr 2002 von Fuentes Blutkonserven, Epo, Anabolika und Hormone bekommen. Cipollini sei unter dem Namen "Maria" in der Kartei von Fuentes geführt worden.

Das Blatt veröffentlichte mehrere Dokumente, die den Italiener belasten. Darunter ist auch eine Tabelle, in der vermerkt ist, wann er welche Mittel bekommen haben soll. Cipollini selbst äußerte sich zunächst nicht zu den Vorwürfen, hat aber Doping stets bestritten. Der Fall des italienischen Ex-Weltmeisters ist tief: Er gewann fast 200 Profirennen, war Italiens "Super Mario" und galt als einer der besten Sprinter seiner Generation. "Von Super Mario zu Maria", schrieb die Gazzetta dello Sport in Anspielung auf seinen Namen in der Kundenkartei von Fuentes. "Eine Wahrheit, die weh tut."

Seine größten Erfolge feierte Cipollini um die Jahrtausendwende, als er als einer der größten Konkurrenten des deutschen Sprinters Erik Zabel 17 Etappen bei der Tour de France und 42 beim Giro d'Italia gewann. Cipollini hatte seine Karriere 2008 beendet. 2002 wurde der Italiener Straßenweltmeister und gewann den Radklassiker Mailand-San Remo. Die Zeitung enthüllt jetzt, wann Cipollini vor seinen Erfolgen welche Mittel bekommen haben soll. So habe er zum Beispiel drei Tage vor seinem Sieg beim Radklassiker Mailand-San Remo eine Bluttransfusion erhalten. Auch vermeintliche Überweisungen von Cipollini an den spanischen Mediziner wurden von der Gazzetta dello Sport dokumentiert. Der spanische Arzt Fuentes steht momentan im Prozess um den großen Dopingskandal der "Operación Puerto" in Madrid vor Gericht.

Fußball in Italien: Der italienische Fußball-Rekordmeister Juventus Turin hat die erfolgreiche Titelverteidigung weiter fest im Visier. Zum Auftakt des 24. Spieltags der Serie A gewann Juve sein Heimspiel gegen den AC Florenz souverän 2:0 (2:0) und baute mit nun 55 Punkten seinen Vorsprung auf den SSC Neapel (49) vorerst auf sechs Zähler aus. Neapel tritt am Samstagabend im Verfolgerduell beim Tabellendritten Lazio Rom (43) an, dessen deutscher Stürmerstar Miroslav Klose verletzt fehlt. Im Juventus Stadium trafen Mirko Vucinic (20.) und Alessandro Matri (41.) für die alte Dame. Bei der Fiorentina blieb der im Januar aus Hoffenheim gekommene Ex-Nationalspieler Marvin Compper über 90 Minuten auf der Bank und muss weiter auf sein Debüt warten.

3. Liga: Münster verliert

3. Liga: Preußen Münster hat im Aufstiegskampf der 3. Fußball-Liga einen Rückschlag kassiert. Der Tabellenzweite unterlag bei Verfolger 1. FC Heidenheim 1:3 (0:2) und muss nun um den direkten Aufstiegsplatz bangen. Schon mit einem Remis am Sonntag gegen die Stuttgarter Kickers kann der VfL Osnabrück vorbeiziehen. Durch ein 2:0 (1:0) gegen Rot-Weiß Erfurt verkürzte Arminia Bielefeld den Rückstand auf Münster auf einen Punkt, hat zudem ein Spiel weniger bestritten. Bereits am Freitagabend hatte der Karlsruher SC die Tabellenführung durch ein 4:0 (1:0) bei Alemannia Aachen gefestigt. Der KSC liegt nun drei Punkte vor Münster. Im Abstiegskampf verschaffte sich der Hallesche FC am Samstag durch ein 1:0 (1:0) gegen den SV Babelsberg weiter Luft. Wacker Burghausen gelang nach fünf Spielen ohne Sieg mit einem 2:1 (1:0) gegen den 1. FC Saarbrücken ein Befreiungsschlag. Das Duell zwischen Hansa Rostock und Darmstadt 98 fiel aus.

Wintersport, Nordische Kombination: Björn Kircheisen hat im kasachischen Almaty seinen ersten Weltcup-Sieg seit fast zwei Jahren gefeiert. Der 29-Jährige aus Johanngeorgenstadt nutzte bei der Generalprobe für die WM in Val di Fiemme (20. Februar bis 3. März) die Abwesenheit zahlreicher Top-Läufer und gewann mit 5,3 Sekunden Vorsprung auf den Japaner Akito Watabe. Für Kircheisen war es der 16. Weltcup-Sieg seiner Karriere, zuletzt hatte er im März 2011 im finnischen Lahti ganz oben auf dem Podest gestanden. "Das war ein gutes Rennen, eine gute, komplexe Leistung. Im Nachhinein war es natürlich richtig, hier gestartet zu sein. Ich hatte meinen Start schon vor der Saison geplant", sagte Kircheisen. Nahezu alle Top-Stars, darunter Weltcup-Spitzenreiter Eric Frenzel (Oberwiesenthal) und Tino Edelmann (Zella-Mehlis), hatten auf die Reise nach Kasachstan verzichtet.

Wintersport, Eisschnelllauf: Olympiasiegerin Ireen Wüst hat zum Auftakt des Eisschnelllauf-Weltcups in Inzell das 1500-m-Rennen gewonnen. In Abwesenheit der Berlinerin Claudia Pechstein, die sich auf das Massenstart-Rennen konzentrierte, gewann die Niederländerin in 1:55,95 Minuten vor ihrer Teamkollegin Diane Valkenburg (1:56,42) und der Russin Jekaterina Schichowa (1:57,07). Die Weltcup-Führende Marrit Leenstra (Niederlande) brach auf der Schlussrunde ein und wurde nur Sechste. Nach der Absage von Pechstein war über die Mittelstrecke in der starken A-Gruppe beim Heimweltcup vor fast leeren Rängen in der Max-Eicher-Arena keine einzige deutsche Läuferin am Start. "Es ist offensichtlich, dass wir Schwierigkeiten bei den Damen haben", sagte Bundestrainer Markus Eicher.

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