Fußball-Bundesliga:Rekord-Verlust bei Werder Bremen

Fußball-Bundesligist vermeldet Defizit von 13,9 Millionen Euro. Französische Polizei nimmt zahlreiche kroatische Hooligans fest, die Dallas Mavericks gewinnen in der NBA, die Basketballer des FC Bayern ziehen womöglich in eine größere Halle. Frankfurts Stürmer Rob Friend will seinen Vertrag notfalls "aussitzen".

in Kürze

SpVgg Greuther Fürth -  Werder Bremen

Rekord-Verlust in Bremen: Sportdirektor Klaus Allofs (links) und Trainer Thomas Schaaf.

(Foto: dpa)

Bundesliga, Werder Bremen: Werder Bremens sportlicher Misserfolg der vergangenen zwei Jahre schlägt sich auch in den Finanzen nieder. Geschäftsführer Klaus Allofs musste auf der Mitgliederversammlung am Montagabend für das Geschäftsjahr 2011/2012 Verluste in Höhe von 13,9 Millionen Euro beim viermaligen deutschen Meister bekannt geben. "Das negative Ergebnis ist im Wesentlichen auf die fehlenden Erträge aus der Champions League zurückzuführen. Unsere traditionell hohe Eigenkapitalausstattung ermöglicht es jedoch, den Fehlbetrag des abgelaufenen Geschäftsjahres aus eigenen Mitteln auszugleichen", gibt sich Allofs gelassen und verwies auf eine Summe in Höhe von 24,4 Millionen Euro.

"Dies entspricht einer sehr guten Eigenkapitalquote von 48 Prozent der Bilanzsumme. Das Unternehmen ist gesund", so Marketing-Geschäftsführer Klaus Filbry. "Es besteht kein Grund zur Panik. Das bedeutet nicht, dass Werder Schulden hat. Unser Ziel ist es jetzt, so schnell wie möglich wieder in die Gewinnzone zurückzukehren", sagte Allofs weiter. Die Konsequenzen wurden laut eigener Angaben bereits während des abgelaufenen Geschäftsjahres gezogen.

Bundesliga, Eintracht Frankfurt: Fußballprofi Rob Friend will seinen bis 2014 datierten Vertrag bei Bundesligist Eintracht Frankfurt notfalls bis zum Ende "aussitzen". Das sagte der Stürmer der Hessen am Dienstag in einem Interview der Bild-Zeitung. "Eintracht kann sich abschminken, mich los zu werden, um so Geld zu sparen. Ich werde meinen Vertrag erfüllen, schließlich bin ich jetzt schon 31 Jahre alt", sagte der Kanadier. Er spielt in den Planungen von Trainer Armin Veh keine Rolle mehr. "Er hat mir gesagt, dass ich keine Chance mehr habe. Das tut schon weh", sagte Friend. Sportdirektor Bruno Hübner sagte: "Es kann sich immer eine Lösung ergeben. Wenn Angebote kommen, sind wir gesprächsbereit."

2. Bundesliga, VfL Bochum: Beim VfL Bochum wird die Interims- zur Dauerlösung. Karsten Neitzel erhält laut Medienberichten die Beförderung zum neuen Cheftrainer des Fußball-Zweitligisten. Das bestätigte VfL-Manager Jens Todt den Ruhr Nachrichten. Vorstand und Aufsichtsrat der Bochumer haben sich demnach in einer dreistündigen Sitzung am Montagabend auf die naheliegende Lösung verständigt. Der 44 Jahre alte Neitzel hatte den abstiegsbedrohten Zweitliga-Club seit der Entlassung von Chefcoach Andreas Bergmann nach der 1:6-Pleite bei Erzgebirge Aue vor zehn Tagen zunächst interimsmäßig betreut. Neitzel war zuvor schon Co-Trainer des glücklosen Bergmann.

Champions League, Krawalle: Schlachtenbummler des kroatischen Fußball-Meisters Dinamo Zagreb haben der französischen Polizei vor dem Champions-League-Spiel am Dienstagabend bei Paris St. Germain in Atem gehalten. Die Sicherheitskräfte nahmen bereits am Montagabend in Paris nach Krawallen an der berühmten Bastille mehrere kroatische Hooligans fest und verhafteten Dienstagmorgen bei einer Razzia in einem Hotel der Hauptstadt 80 weitere Dinamo-Fans wegen Verstößen gegen ein Aufenthaltsverbot des französischen Innenministeriums. Bei den Krawallen an der Bastille lieferten sich Zagrebs Anhänger gewalttätige Auseinandersetzungen mit PSG-Fans. Dabei erlitt ein Kroate nach Polizeiangaben ernsthaftere Verletzungen. Die Räumung des Hotels erfolgte aufgrund einer am vergangenen Sonntag ergangenen Anordnung von Frankreichs Innenminister Manuel Valls, der für Dinamo-Fans ein bis Mittwochmittag geltendes Aufenthaltsverbot im gesamten Ballungsraum Paris und damit verbunden auch ein Stadionverbot für Zagrebs Anhänger verhängt hatte.

Dallas siegt ohne Nowitzki

Basketball, NBA: Die Dallas Mavericks befinden sich auch ohne Dirk Nowitzki weiter auf Erfolgskurs. Das Team von Trainer Rick Carlisle feierte durch ein 114:91 gegen die Portland Trail Blazers den dritten Sieg im vierten Saisonspiel. Dallas ist damit in der Western Conference der nordamerikanischen Basketball-Profiliga NBA die zweitbeste Mannschaft hinter den San Antonio Spurs, die durch ein 101:79 gegen die Indiana Pacers auch ihre vierte Partie gewannen. Herausragender Spieler der Mavericks war Geburtstagskind O.J. Majo. Der Neuzugang war an seinem 25. Geburtstag mit 32 Punkten bester Werfer des Abends, versenkte dabei sechs seiner acht Dreierwürfe. 16 Punkte und 6 Rebounds steuerte der deutsche Nationalcenter Chris Kaman bei. Die Entscheidung für Dallas fiel zu Beginn des letzten Viertels, als die "Mavs" mit einem 10:0-Lauf davonzogen.

Basketball, BBL: Der deutsche Basketball-Meister Brose Baskets Bamberg ist am Montagabend mit einem 76:67 (33:33)-Heimsieg gegen die Frankfurt Skyliners auf den zweiten Tabellenplatz in der Bundesliga vorgerückt. Bester Werfer aufseiten der Bamberger war vor 6.800 Zuschauern Anton Gavel (19 Punkte). Frankfurt hatte seinen erfolgreichsten Korbjäger in Ted Scott (14). Die Bamberger haben nach sechs Saisonspielen fünf Siege auf dem Konto und rangieren mit 10:2 Punkten hinter dem Spitzenreiter aus Ulm (14:2), der allerdings zwei Partien mehr ausgetragen hat. Die Skyliners müssen sich bei nun 4:10 Zählern wohl auf den Kampf um den Klassenerhalt einrichten.

Die Basketballer des FC Bayern wollen mittelfristig in eine größere Halle umziehen. "Für die nächsten Jahre wird uns der Audi Dome genügen", sagte Manager Thomas Oehler dem Magazin Sponsors zur aktuellen Spielstätte des Bundesligisten in München mit etwa 6700 Plätzen. "Mittelfristig streben wir aber eine Heimspielstätte mit einer Kapazität von circa 10 000 Zuschauern an." Weitere Details zu einem möglichen Umzug nannte Oehler nicht.

Fußball, Schottland: Der schottische Fußball-Verband hat Nationalcoach Craig Levein vor die Tür gesetzt. Die Entscheidung fiel "vor allem wegen der enttäuschenden Ergebnisse in der WM-Qualifikation", hieß es in einer Mitteilung der schottischen FA am Montag. Die Schotten sind in der Gruppe A mit nur zwei Punkten aus vier Spielen Tabellenletzte und dürften damit die WM-Endrunde in Brasilien verpassen. Der frühere Nationalspieler Levein konnte in seiner Amtszeit nur drei Siege aus zwölf Pflichtspielen verbuchen. "Die Entscheidung macht uns traurig", sagte Verbandschef Stewart Regan, "Craig hat sehr hart gearbeitet". Die ausgebliebenen Resultate hätten der FA aber keine Wahl gelassen. U-21-Trainer Billy Stark wurde als Interimscoach ernannt.

Bundesliga, FC Bayern: Fußball-Nationalspieler Mario Gomez rechnet nach drei Monaten Verletzungspause mit einem baldigen Comeback beim FC Bayern München. "Ich komme Tag für Tag besser rein und werde in absehbarer Zeit wieder dabei sein bei den Spielen", sagte der Torjäger am Montag im Interview mit FCB.tv. Ein exaktes Zeitlimit habe er sich nicht gesetzt, sagte Gomez. Es könne in zwei oder drei Wochen, aber "auch schneller sein". Die letzte Entscheidung treffe der Trainer. Jupp Heynckes hatte kürzlich angekündigt, Gomez eventuell zunächst in einem Testspiel einzusetzen. Der Nationalstürmer musste vor Saisonbeginn am Sprunggelenk operiert werden. Zunächst sollte er nur einige Wochen pausieren müssen. Er selbst habe aber "vom Tag der Operation an" gewusst, "dass es drei Monate dauert", berichtete Gomez nun. Der Fuß mache aktuell keine Probleme mehr: "Ich kann jeden Tag volle Belastung gehen." Dass Zugang Mario Mandzukic ihn mit acht Saisontoren in der Bundesliga exzellent ersetzen konnte, beunruhigt Gomez nach eigener Aussage nicht: "Ich muss mich vor niemandem verstecken."

Nach seiner Zuschauerrolle beim Sieg in Hamburg soll Arjen Robben indes im wichtigen Champions-League-Heimspiel des FC Bayern gegen den OSC Lille wieder auf dem Flügel wirbeln. "Er wird von Beginn an spielen", kündigte Trainer Jupp Heynckes im Kicker an.

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