DFB-Trainer Joachim Löw:"Ich würde wahrscheinlich anders aufstellen"

WM-Qualifikation - Deutschland - Schweden

Bundestrainer Joachim Löw beim 4:4 gegen Schweden.

(Foto: dpa)

Am Ende eines turbulenten Fußball-Jahres räumt DFB-Trainer Joachim Löw erstmals Fehler ein. Im Interview mit der SZ spricht er über seine Aufstellung im EM-Halbfinale gegen Italien, definiert die deutschen Tugenden neu und widerspricht Gerüchten, wonach er nach der WM 2014 auf jeden Fall als Bundestrainer aufhöre.

Die bittere Niederlage im EM-Halbfinale gegen Italien und das WM-Qualifikationsspiel gegen Schweden, bei dem die DFB-Elf eine-4:0 Führung noch aus der Hand gab: Das sind die Ereignisse aus dem Jahr 2012, die der deutschen Fußball-Nationalmannschaft in Erinnerung bleiben werden. Im SZ-Interview gibt Löw erstmals Fehler zu, definiert die deutschen Tugenden neu und widerspricht Gerüchten, wonach er nach dem Turnier 2014 in Brasilien definitiv als Bundestrainer aufhöre.

Löw über die neue Definition deutscher Tugenden: "Wenn man sich unsere aktuelle Generation anschaut, dann ist es vielleicht so, dass Kreativität eine deutsche Tugend ist. Wir haben eine Mannschaft, die den Ball zirkulieren lassen kann, die spielbestimmend ist. Diese Tugenden leben uns die Spanier seit drei Turnieren vor."

Löw über die Gemeinsamkeiten des EM-Halbfinales gegen Italien und des 4:4-Unentschiedens gegen Schweden: "Wenn der Gegner eine Veränderung in seinem Spiel vornimmt, dann verliert meine Mannschaft manchmal ihre Sicherheit und ihren Spielstil. Nehmen Sie das Halbfinale gegen Italien: Da waren wir 15 Minuten gut im Spiel, dann sind die Italiener plötzlich weiter nach vorne gerückt, sind zum Teil sogar auf unseren Torhüter drauf gegangen. Das haben die Schweden nach 60 Minuten auch gemacht. Und beide Male hat meine Mannschaft das vernachlässigt, was sie eigentlich mit am besten kann auf der Welt: Sie hat ihren Spielaufbau nicht mehr durchgezogen. Sie hat einfach ihre größten Trümpfe aus der Hand gegeben."

Löw über sein Coaching während der beiden Spiele: "Mit dem Wissen von heute würde ich gegen Italien wahrscheinlich eine andere Aufstellung wählen. Ich hatte ja einen klaren Plan für dieses Spiel, und natürlich muss ich jetzt zugeben, dass der Plan nicht aufgegangen ist. Und gegen Schweden war es eben so, dass ich Götze und Podolski eingewechselt habe, um wieder mehr Ballsicherheit reinzubekommen, was dann auch nicht geklappt hat. Das Jahr 2012 war lehrreich für uns alle, keine Frage. Auch ich habe sicherlich daraus gelernt."

Lesen Sie das vollständige Interview mit Joachim Löw in der Wochenendausgabe der Süddeutschen Zeitung vom 22. Dezember 2012.

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