Bundesliga:Düsseldorf kämpft sich aus der Krise

2:0 gewinnt Fortuna Düsseldorf gegen den Hamburger SV. Es ist der erste Bundesliga-Heimsieg für den Aufsteiger seit 1997. In einem harten Spiel, in dem Hamburgs Spielmacher van der Vaart verletzt vom Feld musste, setzte sich die Fortuna durch. In Düsseldorf schöpft man nun Hoffnung.

Fortuna Duesseldorf - Hamburger SV

Fortuna Düsseldorf gewinnt 2:0 gegen den  Hamburger SV. Die Düsseldorfer Spieler Nando Rafael (l.) und Adam Bodzek jubeln nach dem Tor zum 2:0

(Foto: dapd)

Fortuna Düsseldorf hat den ersten Heimsieg in der Fußball-Bundesliga seit mehr als 15 Jahren geschafft. Der Aufsteiger setzte sich am Freitagabend mit 2:0 (1:0) gegen den Hamburger SV durch. Robbie Kruse (45.+2 Minute) und Stefan Reisinger (63.) erzielten vor 54 000 Zuschauern in der ausverkauften Arena die Tore. Die Fortuna verließ somit zu Beginn des 13. Spieltags die Abstiegszone.

Hamburg hat bei der Fortuna zuletzt im Meisterjahr 1983 gewonnen. Nach vier Auswärtsspielen ohne Niederlage verpassten die schwachen Hamburger den Anschluss an die Europapokalplätze.

"Wir haben viel zu pomadig gespielt. Was wir heute gezeigt haben, war viel zu wenig. 80 oder 90 Prozent reichen einfach nicht aus, um so einen Gegner zu schlagen", sagte HSV-Trainer Thorsten Fink enttäuscht.

Gelöst nach dem Ende der Negativserie war Jens Langeneke. "Wir haben nicht die Jahre gezählt, aber vor so einer Kulisse ist so ein Sieg natürlich Gold wert", sagte der Abwehrchef der Fortuna.

Das Spiel im mit 54.000 Zuschauern ausverkauften Stadion begann verspätet, nachdem im HSV-Fanblock Pyrotechnik gezündet worden war. Dazu ging ein Plakat in Flammen auf. Erst als sich der Rauch nach fünf Minuten etwas verzogen hatte, wurde die Partie angepfiffen.

Die Anfangsphase im Freitagsspiel gehörte Hamburg. Der zuvor seit vier Spielen auswärts ungeschlagene HSV setzte die Fortuna unter Druck, konnte sich dabei aber keine Torchancen herausspielen. Düsseldorf fand erst nach gut zehn Minuten richtig in die Partie und zeigte viel Laufbereitschaft, vermied aber jedes Risiko. Mit zunehmender Spieldauer häufte sich die Fehlerquote auf beiden Seiten, die beiden Torhüter hatten in der ereignisarmen ersten Hälfte kaum etwas zu tun. Die erste echte Torgelegenheit hatte Rückkehrer Maximilian Beister. Der Offensivspieler der Hamburger, der in den vergangenen beiden Spielzeiten an die Fortuna ausgeliehen war, schoss knapp am Tor vorbei (44.).

Van der Vaart war zu diesem Zeitpunkt schon aus dem Spiel gegangen. Beim Niederländer besteht der Verdacht auf einen Muskelfaserriss im Oberschenkel. Bei der Fortuna musste Langeneke vor dem Seitenwechsel ebenfalls angeschlagen vom Feld. Der Verteidiger hatte sich zuvor das Knie verdreht.

Als niemand mehr mit einem Treffer vor der Pause rechnete, schlug Kruse zu. Nach einem katastrophalen Fehlpass von Heung-Min Son bediente Andreas Lambertz den Australier, dessen Schuss wurde von HSV-Abwehrspieler Michael Mancienne unhaltbar abgefälscht.

Kurz nach Beginn des zweiten Durchgangs hatte Ronny Garbuschewski die Chance (48.) zu erhöhen, HSV-Schlussmann Rene Adler hatte mit dem unplatzierten Schuss des Neuzugangs aber keine Mühe. Auf der Gegenseite klärte Torhüter Fabian Giefer einen Schuss von Marcus Berg gerade noch zur Ecke (50.). Der schwedische Stürmer hatte den Vorzug vor Artjoms Rudnevs erhalten.

Garbuschewski machte nach einer guten Stunde Platz für Reisinger, und der brauchte wenig Anlaufzeit. Der Angreifer ließ HSV-Kapitän Heiko Westermann stehen, ging auch noch an Mancienne vorbei und ließ Adler mit einem Schuss unter die Latte keine Chance. Hamburg tat sich auf dem vom Regen durchweichten Boden nach dem 0:2 schwer und brachte Düsseldorf nur selten in Verlegenheit. Ein Schuss von Beister knapp am Tor vorbei (71.) war noch die beste Gegenheit zum Anschlusstreffer.

Den letzten Heimsieg in der Bundesliga hatten die Düsseldorfer in ihrem Abstiegsjahr am 5. April 1997 gegen den FC St. Pauli gefeiert.

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