1860 siegt in der 2. Bundesliga:Positives Signal in schweren Zeiten

Die negative Serie ist gestoppt: Durch ein 1:0 beim FSV Frankfurt kann sich 1860 München wieder leicht nach oben orientieren - am Ende reicht ein Tor von Benny Lauth. Ingolstadt gewinnt das Bayernderby gegen Regensburg, Cottbus besiegt Dresden. Kaiserslautern schafft erneut nur ein Remis und fällt hinter Hertha BSC zurück.

FSV Frankfurt 1899 - TSV 1860 Muenchen

Sein Treffer reichte dem TSV 1860 in Frankfurt: Stürmer Benny Lauth (re.). 

(Foto: dapd)

Es waren vier freudlose Spiele zuletzt für den TSV 1860 München in der 2. Bundesliga - nach gelungenem Saisonstart konnten die "Löwen" plötzlich einfach nicht mehr gewinnen und so wurde bereits gemunkelt, dass es bald eng werden könnte für Trainer Reiner Maurer. Doch so weit dürfte es vorerst nicht kommen. Der Klub aus Giesing hat die Negativserie von vier erfolglosen Partien gegen den FSV Frankfurt beendet.

Im Frankfurter Volksbankstadion gewann der TSV dank eines Tores von Benjamin Lauth (36.) mit 1:0 (1:0). Es war die erste Heimniederlage der Bornheimer im Kalenderjahr 2012. Frankfurt kontrollierte vor 5.188 Zuschauern das Geschehen und hatte im ersten Durchgang eine Reihe von Gelegenheiten, scheiterte aber immer wieder am gut aufgelegten Löwen-Torwart Gabor Kiraly. Die Gäste nutzten dagegen ihre einzige Großchance in der ersten Halbzeit zur Führung.

Ein abgefälschter Pass von Moritz Stoppelkamp landete bei Lauth, der frei vor FSV-Torwart Patric Klandt ins rechte Eck zur Führung einschob (36.). Zwar behielt der FSV im zweiten Durchgang die Oberhand und verlagerte das Spielgeschehen zum Großteil in die gegnerische Hälfte, konnte aber die Feldvorteile nicht in Treffer umwandeln. 1860 zog sich weit zurück und versuchte es mit Kontern - erfolglos, weshalb es beim 1:0 blieb.

Etwas weiter oben in der Tabelle bleibt weiterhin Energie Cottbus, während es für Dynamo Dresden und Jahn Regensburg schlecht aussieht. Energie gewann das Ost-Duell gegen Dynamo souverän 2:0 (2:0) und zog in der Tabelle nach Punkten mit dem Dritten 1. FC Kaiserslautern gleich. Punktgleich sind im Tabellenkeller auch Dresden und Jahn Regensburg, das im ersten Spiel unter Interimstrainer Franz Gerber unglücklich 2:4 (1:1) beim FC Ingolstadt verlor.

In Cottbus trafen Dennis Sörensen (7.) und Ivica Banovic (30./Foulelfmeter) für die Mannschaft von Trainer Rudi Bommer. Die Gäste aus Dresden rangieren nach nur einem Sieg aus den letzten zehn Spielen punktgleich mit Schlusslicht SV Sandhausen auf dem Relegationsplatz. Dynamos David Solga sah in der 77. Minute die Gelb-Rote Karte, nur drei Minuten nach seiner Einwechslung. In Ingolstadt brachte Startelf-Debütant Ramon Machado den Jahn mit seinem ersten Saisontor in Führung (17.).

FCI-Kapitän Stefan Leitl glich aber per Nachschuss nach einem von ihm selbst vergebenen Foulelfmeter aus (48.). Joker Manuel Schäffler drehte die Begegnung mit seinem vierten Tor nach einer Einwechslung (70.), ehe der ebenfalls eingewechselte Abdenour Amachaibou noch einmal ausglich (80.). Doch Ingolstadt schlug mit Christian Eiglers zweifelhaftem Handelfmeter (85.) zurück. Verursacht hatte diesen Wilson Kamavuaka, der dafür auch die Gelb-Rote Karte sah (84.). In der 90. Minute machte Caiuby (90.) alles klar. Sportchef Gerber hatte das Trainer-Amt nach der Trennung von Oscar Corrochano vor einer Woche übernommen.

SV Sandhausen - Hertha BSC Berlin

Berlins Peter Niemeyer (r) jubelt über sein Tor zum 0:2.

(Foto: dpa)

Der 1. FC Kaiserslautern bleibt weiter ohne Niederlage in dieser Zweitligasaison, hat aber den direkten Aufstiegsplatz vorerst an Hertha BSC verloren. Die Mannschaft von Trainer Franco Foda trennte sich vom SC Paderborn 1:1 (0:0).

Vor knapp 11.500 Zuschauern in Paderborn sorgte der Lauterer Verteidiger Leon Jessen per Eigentor für die SC-Führung (57. Minute), Mohamadou Idrissou glich per Foulelfmeter aus (67.). Im ersten Durchgang war es ein ausgeglichenes Spiel. Die Paderborner waren in den Zweikämpfen aggressiver, die Lauterer die Mannschaft mit der besseren Spielanlage. Die größte Möglichkeit hatten dann auch die Gäste. Idrissou scheiterte nach einem katastrophalen Rückpass von Jens Wemmer vor dem leeren Tor aus spitzem Winkel (11.).

In der zweiten Hälfte kam Lautern zunächst etwas besser in die Partie. Doch nach einer Flanke von Paderborns Mario Vrancic traf Jessen unglücklich per Kopf ins eigene Tor. Der Bundesligaabsteiger schlug aber zurück: Idrissou glich per Foulelfmeter aus. Kapitän Albert Bunjaku war zuvor von Torhüter Lukas Kruse gefoult worden. So jedenfalls legte Schiedsrichter Guido Winkmann die strittige Situation aus. Winkmann stand kurze Zeit später wieder im Fokus, als er den Lauterer Denis Linsmayer wegen eines harten Ellenbogeneinsatzes mit einer Roten Karte vom Platz stellte.

Mit einer starken Defensivleistung holte der VfR Aalen einen Punkt beim 1. FC Union. Die Berliner waren am Samstag beim 0:0 vor 15.102 Zuschauern im Stadion An der Alten Försterei zwar feldüberlegen, traf aber nicht ins Tor. Aalen verteidigt vorerst den siebten Tabellenplatz, Union ist vorläufig weiterhin Zehnter.

Die Gastgeber gewannen nach ein paar Problemen zu Beginn die Kontrolle über das Spiel. Aalen hielt nur in der Anfangsphase früh dagegen und verlegte sich dann aufs Kontern. Allerdings fand die Mannschaft von Trainer Uwe Neuhaus nur selten eine Lücke in der VfR-Defensive. Die beste Chance vergab Björn Jopek (19.), während bei Aalen Martin Dausch (42.) für die größte Gefahr sorgte. Markus Karl (51.) und Silvio (54.) per Kopf, Christian Stuff (51.) gar mit einem spektakulären Fallrückzieher hätten Union zu Beginn der zweiten Halbzeit in Führung bringen müssen, aber das Tor fiel nicht. Auf der anderen Seite rettete Unions Keeper Daniel Haas gegen Michael Klauß (67.) erst in höchster Not mit dem Fuß.

Berlins halbes Dutzend, Köln verzweifelt

Hertha BSC ist zumindest für eine Nacht auf Platz zwei geklettert. Die Berliner gewannen zum Auftakt des 13. Spieltags 6:1 (2:0) bei Aufsteiger SV Sandhausen und freuten sich damit nach zuletzt zwei Unentschieden in Folge über den siebten Saisonsieg. Sandhausen setzte hingegen mit der vierten Niederlage in Serie seine Talfahrt fort und rutschte ans Tabellenende.

Adrian Ramos (28.), Peter Niemeyer (34.), Ronny (68./Foulelfmeter), Sami Allagui (81.), Marcel Ndjeng (89.) und Ben Sahar (90.) trafen für Berlin, Andrew Wooten (75.) für die überforderten Gastgeber. Sandhausens Schlussmann Michael Langer sah nach einer Notbremse die Rote Karte (64.).

Mit einem trostlosen 0:0 haben sich der 1. FC Köln und der MSV Duisburg getrennt. Dabei nutzte es den Gastgebern vor rund 38.000 Zuschauern auch nichts, dass sie gegen den Tabellenletzten rund 70 Minuten mit einem Mann mehr auf dem Platz standen.

Erstes Ausrufezeichen in der schwachen Partie der beiden Bundesliga-Gründungsmitglieder war bezeichnenderweise die Rote Karte für den Duisburger Kapitän Branimir Bajic (21.). MSV-Keeper Felix Wiedwald hatte mit einem miserablen Pass die Kölner in Ballbesitz gebracht, Bajic hielt Sascha Bigalke im Zweikampf, der kam zu Fall und Schiedsrichter Jochen Drees wertete dies als Notbremse und stellte den Duisburger vom Platz.

In der Folge erspielten sich die Kölner in Überzahl ein paar Halbchancen, offenbarten jedoch auch große Lücken in der Abwehr. In der zweiten Hälfte erhöhten die Gastgeber den Druck weiter. Die beste Chance hatten kurz hintereinander Mato Jajalo und Kacper Przybylko, die Latte beziehungsweise Pfosten trafen (beides 81.).

Spitzenreiter Eintracht Braunschweig bleibt weiter ungeschlagen. Bei Erzgebirge Aue kam die Überraschungsmannschaft der Saison allerdings nicht über ein 1:1 (1:0) hinaus. Dennis Kruppke erzielte die Führung für die Gäste (40.), bevor Oliver Schröder ausglich (69.). Die Mannschaft von Torsten Lieberknecht bleibt trotz des Remis mit 31 Punkten an der Spitze. Der Gastgeber aus Aue verpasste hingegen den Sprung aus dem Tabellenkeller und musste sich über die mangelnde Chancenauswertung ärgern.

Schon in der ersten Halbzeit wäre für die Hausherren mehr drin gewesen. Vor 7.600 Zuschauern im Erzgebirgsstadion begann das Team von Trainer Karsten Baumann engagiert und hatte mehrmals die Führung auf dem Fuß. Halil Savran (20.) und Jan Hoscheidt (22.) scheiterten am Aluminium. Die Gäste, von denen bis dato kaum etwas zu sehen war, machten es besser. Kruppke traf aus 20 Metern nach einem Pass von Damir Vrancic zum 1:0. Es war bereits das siebte Saisontor des Kapitäns. Nach der Pause das gleiche Bild: Der Außenseiter aus Aue dominierte die Partie und belohnte sich in der 69. Minute zumindest mit dem verdienten Ausgleich. Schröder traf nach Vorarbeit von Hochscheidt zum verdienten 1:1-Endstand.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: