11. Spieltag, Fußball-Bundesliga:"Uns klebt im Moment das Pech an den Fersen"

Bei den Sonntagsduellen gab es Tore en masse - sehr zur Freude der Fans in Mainz und Bielefeld. Dagegen ist bei den Nürnbergern die Ratlosigkeit groß.

Der FSV Mainz 05 hat das Kellerduell in der Fußball-Bundesliga gegen den 1. FC Nürnberg für sich entschieden und die Diskussion um "Club"-Coach Wolfgang Wolf damit weiter angeheizt.

11. Spieltag, Fußball-Bundesliga: Der Mainzer Petr Ruman kämpft mit dem Nürnberger Benjamin Lense um den Ball.

Der Mainzer Petr Ruman kämpft mit dem Nürnberger Benjamin Lense um den Ball.

(Foto: Foto: Reuters)

Die Franken unterlagen beim letztjährigen Aufsteiger mit satten 4:1 (3:1) und bleiben damit auch nach dem elften Spieltag Tabellenletzter.

Dagegen gelang dem Team vom Mainzer Trainer Jürgen Klopp mit dem zweiten Heimsieg der Saison der erhoffte Befreiungsschlag und der Sprung auf einen Nichtabstiegsplatz.

"Uns klebt im Moment das Pech an den Fersen, das ist unglaublich", klagte Nürnbergs Präsident Michael A. Roth bereits zur Halbzeit. Dennoch stärkte er Wolf den Rücken: "Wir haben Geduld und stehen das durch. Ein Ultimatum wäre Unsinn."

Nürnbergs Verteidiger Thomas Paulus sorgte mit einem Eigentor bereits für die frühe Führung der Mainzer (9.). Nur drei Minuten später baute Benjamin Auer die Führung der Gastgeber auf 2:0 aus, ehe Angreifer Stefan Kießling zwischenzeitlich den Anschlusstreffer für die Nürnberger erzielte (14.).

Das 3:1 durch Antonio da Silva (45.) fiel in die Kategorie Tor des Monats: Der Brasilianer verwandelte über den Kopf von Nürnbergs Keeper Raphael Schäfer hinweg einen Freistoß direkt aus 40 Metern. Nach dem Seitenwechsel erhöhte FSV-Angreifer Michael Thurk dann auf 4:1 (52.).

Vor 20.300 Zuschauer im erneut ausverkauften Bruchwegstadion erwischten die Mainzer den Tabellennachbarn gleich in der Anfangsphase eiskalt. Die nur auf einer Position veränderte Klopp-Elf dominierte die Partie zunächst nach Belieben und präsentierte sich trotz der 1:3-Pleite bei Hertha BSC Berlin vor einer Woche selbstbewusst und spielfreudig.

Bielefelder verbessern sich auf Rang Neun

Grund zum Jubeln hatten auch die Fans von Armania Bielefeld, der ebenfalls der Sprung aus dem Bundesliga-Tabellenkeller gelang. Mit einem verdienten 4:1 (1:0) über Hannover 96 setzten die wiedererstarkten Bielefelder am Sonntagabend ihre beeindruckende Erfolgsserie fort und verbesserten sich auf Rang Neun.

Vor 24.986 Zuschauern in der Schüco-Arena sorgten Michael Fink mit dem schnellsten Bundesliga-Tor der Club-Geschichte nach nur 48 Sekunden sowie Subisiso Zuma (53. Minute) und Isaac Boakye (68./84.) dafür, dass die Bielefelder auch im fünften Pflichtspiel des zu Ende gehenden Monats unbesiegt blieben.

"Uns klebt im Moment das Pech an den Fersen"

Dagegen kassierten die nun wieder in die Nähe der Abstiegszone abgerutschten Niedersachsen, für die Per Mertesacker (55.) lediglich der Ehrentreffer gelang, ihre erste Niederlage im Oberhaus bei der Arminia seit 33 Jahren.

Mit der Sieger-Elf vom 2:1-Pokalfight gegen Energie Cottbus suchten die Hausherren sofort die Offensive - und trafen mit der ersten Chance nach nicht einmal einer Minute. Nach einer zu kurzen Abwehr von 96-Kapitän Altin Lala zog Fink aus 22 Metern ab und traf, weil Nationalspieler Mertesacker den Schuss unhaltbar für Keeper Robert Enke abfälschte.

Die ohne Torjäger Thomas Brdaric und Abwehr-Routinier Michael Tarnat (beide Muskelfaserriss) angetretenen Gäste erholten sich zunächst nicht von diesem Schock und mussten froh sein, dass Zuma (9.) und David Kobylik (10.) nicht erhöhten.

Erst nach 15 Minuten fanden die 96er allmählich zu ihrem Spiel. Und nach einer schönen Einzelaktion bot sich Youngster Hendrik Hahne (18.) die Chance zum Ausgleich, doch Arminen-Schlussmann Matthias Hain rettete glänzend.

Ansonsten hatten die Gäste zwar mehr vom Spiel, vermochten sich in der Offensive aber vor der Pause nicht mehr entscheidend in Szene zu setzen. Gleiches galt allerdings auch für die Arminia, die ihren Vorsprung zunächst nur verwaltete.

Nach dem Wechsel verstärkte der frühere Arminia-Profi und heutige 96-Coach Ewald Lienen mit der Hereinnahme von Michael Delura die Offensive. Doch der Schuss ging nach hinten los: Zuma nutzte einen Konter zu seinem vierten Saisontreffer. Zwei Minuten später war die Partie zwar noch einmal offen, als Mertesacker Stajners Freistoß einköpfelte. Doch für die beeindruckend konterstarken Hausherren machte Ghanas Internationaler Boakye dann per Doppelpack alles klar.

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