30. Spieltag der Bundesliga:Der vierfache Max Kruse

FC Ingolstadt 04 - Werder Bremen

Max Kruse von Bremen jubelt nach dem Sieg mit 2:4 gegen Ingolstadt.

(Foto: dpa)

Werder Bremen hat dank eines alles überragenden Vierfach-Torschützen Max Kruse seine Erfolgsserie in der Bundesliga ausgebaut. Nach dem am Ende klaren 4:2 (1:1) beim stark abstiegsbedrohten FC Ingolstadt ist die Mannschaft von Trainer Alexander Nouri bereits seit zehn Spiele in Folge ungeschlagen. Mit nun 42 Punkten ist für die Bremer weiterhin die noch vor Wochen undenkbare Qualifikation für die Europa League möglich. Die Schanzer sind weiter Tabellenvorletzter und müssen mit nur 28 Punkten vier Spieltage vor Saisonschluss mit dem Schlimmsten rechnen.Trotz einer überzeugenden Vorstellung reichte es nach den Toren von Dario Lezcano (32.) und einem fragwürdigen Foulelfmeter von Pascal Groß (62.) nicht zum dritten Heimsieg nacheinander, weil Kruse (45.+1, 82., 90.+4) einen Viererpack schnürte.

"Wir haben als Team eine hervorragende kämpferische Leistung gebracht und sind mit unserer Willensstärke zurückgekommen. Ich bin froh, dass ich die Tore gemacht habe, aber das ist ein Verdienst der ganzen Mannschaft und des ganzen Vereins. Ich will mich nicht aus der Mannschaft hervorheben", sagte Max Kruse nach dem Spiel. Und zur unvermeidlichen Frage, ob nun ein Anruf von Bundestrainer Jogi Löw möglich sei: "Das müssen sie ihn fragen, das kann ich nicht beurteilen. Ich versuche, Woche für Woche meine Leistung zu bringen und arbeite hart an mir."

Der Tabellenletzte Darmstadt 98 hat seinen ersten Auswärtssieg der laufenden Saison erkämpft und den nahezu perfekten Abstieg aus der Bundesliga um eine weitere Woche aufgeschoben. Die Mannschaft von Trainer Torsten Frings gewann überraschend mit 2:1 (0:0) beim enttäuschenden Hamburger SV.Kapitän Aytac Sulu (51.) und Felix Platte (53.) trafen mit einem Doppelschlag für die Lilien kurz nach der Pause und vergrößerten damit gleichzeitig die Abstiegssorgen an der Elbe wieder massiv. Der geschockte HSV, der zuvor neun Spiele in Serie im Volksparkstadion ungeschlagen geblieben war, blieb fast alles schuldig, kam nur noch durch ein Eigentor von Fabian Holland (90.+3) zum Anschlusstreffer. Vor 56.132 Zuschauern begann die Partie mit einer unschönen Szene. HSV-Fans hatten eine Rauchbombe und Böller gezündet, Schiedsrichter Sascha Stegemann (Niederkassel) unterbrach das Spiel für rund drei Minuten.

"Wir dürfen jetzt nichts schlechtreden und müssen die Köpf frei bekommen. Wir bleiben bei uns und wissen, dass wir es schaffen", sagte Lewis Holtby zur Gefühlslage des HSV nach der Niederlage. Aytac Sulu, der Kapitän der Lillien hat eine simple Erklärung für den Erfolg des SV Darmstadt: "Wir sind zu 99,9 Prozent abgestiegen, da spielt es sich ein wenig befreiter. Wir hatten letzte Woche schon ein bisschen Glück, heute hatten wir auch wieder Glück. Es ist eine Mischung aus Leichtigkeit und nichts zu verlieren."

Eintracht Frankfurt hat seine lange Sieglos-Serie beendet und die Abstiegsängste des FC Augsburg wieder vergrößert. Die Hessen gewannen nach zuletzt zehn Partien ohne Erfolg gegen den FCA mit 3:1 (0:1). Dank eines Doppelschlags des Mexikaners Marco Fabian (78./87.) und eines Treffers von Ante Rebic (90.+1) ist der Klassenerhalt damit wohl sicher. Während sich Frankfurt fortan voll auf den Kampf um die Europa League konzentrieren kann, müssen die Augsburger weiter zittern. Für die Gäste traf Jeffrey Gouweleeuw (9.). "Ich bin sehr erleichtert. In der zweiten Halbzeit haben wir drei Dinger gemacht. Das war sehr wichtig für unsere Moral", meinte Timothy Chandler von der Eintracht zum Sieg.

Hertha BSC bleibt dank seiner Heimstärke und Vedad Ibisevic weiter auf Kurs Europapokal und hat die Abstiegssorgen des VfL Wolfsburg weiter vergrößert. Der Hauptstadtklub gewann gegen den Pokalsieger von 2015 trotz einer ganz schwachen ersten Hälfte noch mit 1:0 (0:0) und hat als Fünfter beste Chance auf die Europa-League-Qualifikation. Es war bereits der zwölfte Heimsieg in dieser Saison für das Team von Pal Dardai.Die Wolfsburger bleiben dagegen im Tabellenkeller. Das Team von Andries Jonker muss mit 33 Punkten mehr denn je den Abstieg fürchten. Torjäger Ibisevic traf in der 59. Minute für die Gastgeber. "Es ist eine geile Truppe. Wir kämpfen und hatten heute auch das nötige Glück", sagte Per Skjelbred zur Leistung der Hertha. Wolfsburgs Trainer Andries Jonker sprach von einer "Riesenenttäuschung".

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