31. Spieltag der 2. Bundesliga:Frankfurt wahrt Aufstiegs-Chance

FSV Frankfurt - Dynamo Dresden

Der Frankfurter Edmond Kapllani (l) und Romain Bregerie von Dynamo Dresden kämpfen um den Ball. 

(Foto: dpa)

Der FSV Frankfurt kann nach einem Sieg gegen Dynamo Dresden noch von der Bundesliga träumen. Für Erzgebirge Aue geht der Abstiegskampf weiter: Gegen Duisburg gibt es immerhin einen Punkt.

Die Spiele der 2. Liga im Überblick

Der FSV Frankfurt bleibt in der 2. Fußball-Bundesliga auf Tuchfühlung zum Aufstiegs-Relegationsplatz. Die Hessen bezwangen Dynamo Dresden durch Treffer von Yannick Stark (55.), John Verhoek (67.) und Odise Roshi (84.) trotz einer über weite Phasen schwachen Leistung 3:1 (0:0) und verkürzten den Rückstand zum drittplatzierten 1. FC Kaiserlautern mit dem vierten Sieg aus den vergangenen fünf Spielen vorerst auf zwei Punkte. Die Pfälzer können mit einem Sieg bei Energie Cottbus am Montag den alten Abstand aber wiederherstellen.

Für die Gäste, für die Pavel Fort den Ehrentreffer erzielte (86.), bedeutet die Pleite nach zuvor drei Spielen ohne Niederlage einen bitteren Rückschlag im Kampf um den Klassenerhalt. Dynamo bleibt mit nunmehr drei Punkten Rückstand auf Erzgeburge Aue Tabellen-16.

In einer schwachen ersten Halbzeit waren die Gäste vor 6075 Zuschauern die gefährlichere Mannschaft. Tobias Müller grätschte eine flache Hereingabe knapp am Tor vorbei (29.), Cristian Fiel traf vier Minuten später ebenso nur den Pfosten wie Tobias Kempe nach der Pause (52.). Vom Aufstiegskandidaten aus Frankfurt war bis dahin nicht viel zu sehen. Die schwache Chancenverwertung der Dresdner sollte sich allerdings rächen. Zunächst traf Stark nach einem Konter per Schlenzer von der Strafraumgrenze zur Frankfurter Führung, Verhoek und Roshi sorgten für die Entscheidung. Beste Spieler beim FSV waren Manuel Konrad und Torschütze Stark, bei Dresden überzeugten Kempe und Müller.

Aue muss bangen

Erzgebirge Aue hat einen weiteren kleinen Schritt in Richtung Klassenerhalt in der 2. Fußball-Bundesliga gemacht. Die Mannschaft von Trainer Karsten Baumann hat nach dem 0:0 gegen den MSV Duisburg drei Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz. Die Gäste aus dem Ruhrgebiet stehen nach dem sechsten Spiel in Folge ohne Niederlage und acht Zählern Vorsprung auf Rang 16 dicht vor der Rettung.

FC Erzgebirge Aue -  MSV Duisburg

Aues Rene Klingbeil (r) versucht, Duisburgs Kevin Wolze auszuspieln

(Foto: dpa)

Vor 9000 Zuschauern waren die nun seit vier Spielen unbesiegten Gastgeber von Beginn an die spielbestimmende Mannschaft. Fabian Müller (10.) und Nicolas Höfler (22.) vergaben aber die ersten Möglichkeiten. Die größte Chance der ersten 45 Minuten bot sich Michael Fink, der in der 34. Minute aus elf Metern freistehend das Duisburger Tor verfehlte.

Auch nach dem Wechsel drängten die Gastgeber auf die Führung. Ein Schuss von Müller verfehlte sein Ziel aber knapp (62.), Jakub Sylvestr traf zwei Minuten später nach schöner Einzelleistung den Pfosten. Duisburg konzentrierte sich nur auf die Defensivarbeit und fand im Spiel nach vorne kaum statt. Bei Aue verdienten sich Müller und Höfler gute Noten, bei Duisburg überzeugten die Innenverteidiger Dustin Bomheuer und Branimir Bajic.

Braunschweig steigt auf nach 28 Jahren

FC Ingolstadt v Eintracht Braunschweig- 2. Bundesliga

Jubelnde Niedersachsen: Eintracht Braunschweig kehrt in die erste Liga zurück.

(Foto: Bongarts/Getty Images)

Es ist der grandiosese Höhepunkt einer bemerkenswerten Saison: Nach 28 Jahren Abstinenz ist Eintracht Braunschweig zurück in der Bundesliga.

Den umjubelten Siegtreffer erzielte Damir Vrancic mit einem sehenswerten Freistoß-Tor in der 2. Minute der Nachspielzeit. Für die Löwen ist es der dritte Bundesliga-Aufstieg nach 1974 und 1981. Dem Braunschweiger Spiel war von Beginn an keine Aufstiegseuphorie anzusehen. Sehr bedächtig und kontrolliert, fast schon zurückhaltend agierte die Lieberknecht-Elf. Ingolstadt hielt durchaus ebenbürtig dagegen. Lediglich als Steffen Bohl (17.) von der Strafraumgrenze knapp verzog, keimte etwas Torgefahr auf.

Zu selten funktionierte das Passspiel der Eintracht über mehrere Stationen, spätestens am Strafraum der Gastgeber fehlten zündende Ideen. Die Ausfälle von Kapitän Dennis Kruppke und Mirko Boland hemmten offenbar die Kreativität. Da allerdings auch Ingolstadt wenig einfiel, hatte zumindest die Braunschweiger Deckung alles im Griff. Beide Teams rieben sich sehr mit intensiven Zweikämpfen im Mittelfeld auf. Vom müden Geschehen auf dem Rasen ließen sich die etwa 2.500 prächtig gestimmten Fans aus Braunschweig nicht beeinflussen.

Sie vertrauten darauf, dass sich ihre Mannschaft schon noch steigern würde. Doch der deutsche Meister von 1967 fand gegen die kantigen Oberbayern weiterhin keine Mittel. Ein recht harmloser Kopfball von Torjäger Dominik Kumbela (38.) sorgte wenigstens für ein Raunen auf der Tribüne. Aufregung gab es, als FCI-Torhüter Ramazan Özcan (45.) im Strafraum den Braunschweiger Orhan Ademi am Rande des Erlaubten rempelte, Schiedsrichter Martin Petersen aber weiterspielen ließ.

Mit Wiederbeginn nahm Braunschweig etwas mehr Fahrt auf. Schüsse von Kumbela (50.) und Benjamin Kessel (53.) ließen eine Drangphase erwarten, doch die Eintracht ließ wieder etwas nach. In der 71. Minute versuchte es Kumbela mit einem Solo, aber verzog ebenfalls. Erst als alle sich mit dem 0:0 abgefunden hatten, traf Vrancic. Bei Ingolstadt gefielen besonders Andre Mijatovic und Marvin Matip. Braunschweig hatte in Damir Vrancic und Deniz Dogan seine auffälligsten Akteure.

Bochum siegt, Jahn steigt ab

Der VfL Bochum steuert derweil mit Peter Neururer weiter zielstrebig auf den Klassenverbleib zu. Am 58. Geburtstag des Trainers gewann die Revierelf das Kellerduell beim SV Sandhausen verdient mit 1:0 (1:0) und feierte unter Neururer den dritten Sieg in Serie. Dank des Treffers von Marcel Maltritz (41. Minute) verbesserte sich der VfL zunächst auf Rang 14. Für Aufsteiger Sandhausen ist das erste Zweitliga-Abenteuer der Vereinsgeschichte dagegen nach nur einem Jahr so gut wie beendet. Gewinnt der Tabellen-16. Dynamo Dresden am Samstag beim FSV Frankfurt, steht die Rückkehr in die dritte Liga fest.

Nach einer kämpferisch starken Anfangsphase des Tabellenvorletzten übernahm Bochum vor 4400 Zuschauern im Hardtwaldstadion das Kommando. Das Kopfballtor von Maltritz zum 0:1 war der Lohn für die höhere spielerische Qualität des VfL, der leicht höher hätte gewinnen können. Die Gastgeber wirkten nach der Pause über weite Phasen hilflos und kassierten die vierte Niederlage nacheinander.

Jahn Regensburg ist dagegen nach nur einem Jahr in der 2. Bundesliga drei Spieltage vor dem Saisonende abgestiegen. Das Schlusslicht unterlag mit 0:1 (0:0) beim 1. FC Union Berlin. Torsten Mattuschka erzielte per Elfmeter (63.) den einzigen Treffer. Die Bayern haben in den vergangenen 23 Spielen nur einen Sieg geholt. Union gewann durch den ersten Sieg gegen Regensburg in Liga zwei nach zuletzt vier sieglosen Spielen wieder drei Punkte und belegt vorläufig Rang sechs.

Die erste gute Chance hatten die Gäste bereits in der 3. Minute, als Unions Björn Kopplin nach einem Kopfball von Francky Sembolo auf der Linie klärte. Danach passierte vor 16 857 Zuschauern im Stadion An der alten Försterei in der ersten Hälfte vor beiden Toren aber nicht mehr viel. Regensburgs Kongolese Sembolo hatte noch die beste Gelegenheit, als er knapp am langen Eck vorbeischoss (37.).

Das mäßige Niveau setzte sich auch im zweiten Durchgang fort. Passend, dass für die Führung der Berliner durch Kapitän Mattuschka ein Elfmeter herhalten musste. Schiedsrichter Harm Osmers wertete die Aktion von Tim Erfen gegen Baris Özbek als Foul (62.). Die Gäste wehrten sich tapfer gegen die Niederlage, am Ende fehlten aber die nötigen Mittel.

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