3:1-Sieg in Wolfsburg:Ein Punkt bis Europa

VfL Wolfsburg - Eintracht Frankfurt

Frankfurts Trainer Niko Kovac: Merke, Fußball ist merkwürdig! Und von Saison zu Saison ist manchmal alles anders, als man denkt – und am Ende kontert die Eintracht.

(Foto: Peter Steffen/dpa)

Frankfurt gewinnt schon wieder auswärts, schon wieder durch Konter, schon wieder trifft Sebastian Haller. Trainer Niko Kovac muss ob des Erfolgs seiner Mannschaft lachen - und hat einen simplen Erklärungsversuch.

Niko Kovac kann sich die Auswärtsstärke von Eintracht Frankfurt selbst nicht richtig erklären. Der Trainer der Eintracht lachte, als er das souveräne 3:1 (2:0) beim Frankfurter Angstgegner VfL Wolfsburg erklären sollte. "Fußball ist schon merkwürdig", sagte er. "In der letzten Saison war es genau umgekehrt." In der vergangenen Spielzeit, das meinte er, hatte seine Mannschaft lieber zu Hause das Spiel kontrolliert. Aktuell liege seinen Spielern eher das Kontern. Es liegt ihnen so gut, dass es langsam fast unheimlich wird.

"Frankfurt hat unsere Fehler gnadenlos bestraft", schimpfte Wolfsburgs einziger Torschütze Maximilian Arnold (66. Minute). Schon vor Arnolds sehr ansehnlich mit einem Schuss in den Winkel verwandeltem Freistoß lief kaum etwas zusammen bei den Wolfsburgern. Sebastien Haller (18.) mit seinem achten Saisontor und Timothy Chandler (22.) hatten die Gäste früh entscheidend in Führung geschossen. Die Entscheidung gegen nur noch zehn Wolfsburger besorgte der eingewechselte Luka Jovic (85.) für die Eintracht, die zuvor drei Niederlagen in Serie ohne Torerfolg gegen die Niedersachsen kassiert hatte. Da Nany Landry Dimata nur eine Minute nach dem Anschlusstreffer nach wiederholtem Foulspiel die Gelb-Rote Karte gesehen hatte, war der erhoffte VfL-Aufschwung schnell passé. "Das war der Genickbruch", sagte Abwehrspieler Felix Uduokhai.

Wolfsburg bereitet sich auf die nächste Zittersaison vor

"Wir müssen uns bei den Fans entschuldigen. So etwas sollte uns nicht noch einmal passieren", sagte VfL-Sportchef Olaf Rebbe. Für den Volkswagen-Club, der in der vorherigen zehn Spielen nur einmal gegen Frankfurt verloren hatte, ist die Tendenz wieder negativ. Es droht die nächste Zittersaison, was Trainer Martin Schmidt und Rebbe zuletzt noch kategorisch ausgeschlossen hatten. "Wir können alle die Tabelle lesen", sagte Rebbe nun.

Wolfsburg ist seit nunmehr fünf Bundesligaspielen sieglos und erzielte dabei nur zwei Treffer. Der Drittletzte der Vorsaison rutschte mit weiterhin nur 20 Zählern aus 19 Spielen auf Rang 13. In Daniel Didavi war ein wichtiger Offensivspieler kurzfristig wegen Knieproblemen ausgefallen. Die ohnehin zuletzt so erfolglose Offensive des VfL blieb so erneut harmlos. "Das war ein gebrauchter Tag für uns als Team, aber auch für drei, vier Spieler. Wir nehmen jede Menge Arbeit mit in die Woche", sagte VfL-Coach Schmidt. Im Niedersachsen-Duell am Sonntag bei Hannover 96 muss er neben Dimata zudem Josuha Guilavogui ersetzen, der seine fünfte Gelbe Karte sah.

Deutlich einfacher ist dagegen der Ausblick auf die Arbeitswoche für Frankfurts Coach Kovac, auch in Frankfurt können sie ja die Tabelle lesen. Mit nun 30 Punkten aus 19 Spielen ist die Eintracht Siebter. Nur noch einen Zähler Rückstand haben die Hessen auf Platz vier, vorerst gar auch auf Rang zwei. Und mit 21 Punkten ist auswärts nur der FC Bayern bislang erfolgreicher. Obwohl Frankfurt bereits am Freitag gegen Borussia Mönchengladbach ran muss, gab Kovac seinen Spielern am Montag frei.

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