5:0-Sieg des FC Bayern:"Das hat Spaß gemacht"

Chemnitzer FC v FC Bayern Muenchen - DFB Cup

Robert Lewandowski feiert eines seiner Tore gegen den Chemnitzer FC.

(Foto: Bongarts/Getty Images)
  • Der FC Bayern gewinnt in der ersten Runde der DFB-Pokals 5:0 gegen den Chemnitzer FC.
  • Robert Lewandowski trifft dopppelt und bleibt - noch wichtiger - trotz kurzer Schrecksekunde unverletzt.

Von Benedikt Warmbrunn, Chemnitz

Am Ende dieses Nachmittags gab es zwei gute Nachrichten und eine sehr gute für den FC Bayern, die sehr gute kam bereits in der 32. Minute. Wenige Augenblicke zuvor lag Robert Lewandowski am Boden, das Gesicht verzogen vom Schmerz, er fasste sich an den Oberschenkel, die Ärzte des FC Bayern sprinteten zu ihm. Der einzige nicht ansatzweise zu ersetzende Feldspieler der Mannschaft in Not, seinen Ausfall könnte er kaum kompensieren, das wusste Carlo Ancelotti, nervös wippte der Trainer an der Seitenlinie hin und her. Dann aber humpelte Lewandowski am Spielfeldrand entlang, und in jener 32. Minute kam der Angreifer zurück aufs Feld, er sprintete sofort wieder. Nichts passiert.

Die sehr gute Nachricht für den FC Bayern war also, dass sich die Verletztensituation an diesem Nachmittag nicht weiter verschärft hatte.

Eine der beiden guten Nachrichten war, dass sich die Reise nach Chemnitz auch sonst gelohnt hatte. 5:0 (1:0) gewann der FC Bayern in der ersten Runde des DFB-Pokals beim Drittligisten, es war ein unaufgeregter, letztlich souveräner Auftritt. Die Mannschaft nutzte den Nachmittag vor allem, um das Gefüge weiter zu stabilisieren, das nach den aufgeregten, ganz und gar nicht souveränen Testspielen gewaltig zu wackeln schien. Mit zunehmender Spieldauer wurden in Chemnitz auch die Passfolgen des Titelfavoriten feiner, gewann das Spiel des FC Bayern immer weiter an Struktur. "Wir haben das von der ersten Minute an seriös gemacht, das Spiel immer kontrolliert", lobte Sportdirektor Hasan Salihamidzic.

Der Glaube der Gastgeber dürfte bereits beim Blick auf die Aufstellung des FC Bayern gesunken sein, Ancelotti setzte mehr oder weniger auf seine beste verfügbare Elf; für den verletzten Javi Martínez begann Niklas Süle in der Innenverteidigung. Im Mittelfeldzentrum spielten Sebastian Rudy und Corentin Tolisso.

Torwart Ulreich kommt nur bei Rückpässen an den Ball

Der Glaube des Chemnitzer FC an eine Sensation lebte dann in der Partie immerhin 20 Minuten lang, so lange traf kein Münchner ins Tor. Einmal spielte sich Chemnitz sogar nah heran ans Tor der Gäste, Okan Aydin flankte im Strafraum, aber er flankte zum Münchner Rafinha, der wie im Supercup als Linksverteidiger agierte. Dann, in der 20. Minute, legte sich Lewandowski den Ball zum Freistoß zurecht, er schoss durch die Mauer, dabei wurde der Ball das erste Mal abgefälscht. Und dann stand auf der Torlinie noch Feldspieler Daniel Frahn, er fälschte den Ball ein zweites Mal ab, mit der Hand, was aber egal war: Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus wertete den Versuch als Tor. Bis zur Halbzeit hätte der FC Bayern die Führung noch weiter ausbauen können, Lewandowski (44., 45.), Kingsley Coman (45.) oder Franck Ribéry mit einem Volleyschuss in der Nachspielzeit verfehlten jedoch jeweils das Tor. Sven Ulreich, der Münchner Torhüter, berührte den Ball bis dahin nur nach Rückpässen seiner Mitspieler. "Wir haben den Gegner in keinster Weise unterschätzt", sagte Salihamidzic.

Sollte dieser Gegner in der zweiten Halbzeit dennoch weiterhin auch nur heimlich an eine Sensation geglaubt haben, wurde dieser Glaube durch einen Konter in der 51. Minute endgültig zerstört. Thomas Müller passte zu Ribéry, der spielte den Ball direkt weiter auf die andere Spielfeldseite, es ging nun alles ganz schnell, zu schnell für den Außenseiter. Auf der rechten Seite war auf einmal Coman völlig unbewacht, er legte sich den Ball zurecht, schoss, zum 2:0 für die Gäste.

Anschließend zerfaserte das Spiel der Gäste kurzzeitig, Abwehrchef Mats Hummels ruderte minutenlang mit den Armen durch die Luft, "da hatten wir zu oft einen Ballverlust, einen Konter, einen Ballverlust, einen Konter", tadelte er später. Die kurze Chemnitzer Drangphase endete mit einem weiteren schnellen Angriff der Münchner, an dessen Ende Lewandowski den Ball nur noch aus einem Meter ins leere Tor schieben musste (60.). Der Chemnitzer Widerstand war endgültig gebrochen, locker erspielte sich der FC Bayern noch ein paar Torchancen, Ribéry mit einem direkt verwandelten Freistoß (79.) und Hummels mit einem Kopfball (89.) erzielten die weiteren Tore. "Das hat Spaß gemacht", sagte Joshua Kimmich, der rechts verteidigen durfte.

In dieser Endphase war auch Zeit für weitere Wechsel, in der 63. Minute ging Lewandowski vom Platz, er lief flüssig, und für ihn kam Arjen Robben nach langer Pause aufgrund einer Wadenzerrung. In den verbliebenen 27 Minuten lief er durchgehend flüssig, er blieb unverletzt, und das war dann die zweite gute Nachricht.

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