2:3-Niederlage gegen Schweiz:Spiel der verpassten Möglichkeiten

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Schon wieder Reto Berra: Die deutschen Stürmer um Marcel Noebels verzweifeln am Schweizer Torhüter (Foto: AFP)

Den Traum vom Viertelfinaleinzug bei der Eishockey-WM müssen die deutschen Spieler fast schon aufgeben. Sie unterliegen der Schweiz 2:3. Die Stürmer verzweifeln vor allem am überragenden NHL-Torwart der Eidgenossen.

Das deutsche Eishockey-Nationalteam hat mit der zweiten WM-Niederlage binnen 24 Stunden seine zuvor guten Aussichten auf das Viertelfinale fast schon verspielt. Nach dem 2:3 (1:1, 1:2, 0:0) am Mittwoch gegen die zuvor noch punktlose Schweiz muss das Team von Bundestrainer Pat Cortina nun wohl entweder Rekordchampion Russland oder die USA schlagen, um doch noch die Runde der letzten Acht zu erreichen.

Mit fünf Punkten bleibt die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) nach vier Spielen Fünfter der Gruppe B. "Wir hätten mehr verdient gehabt", sagte Kai Hospelt von den Adler Mannheim nach der vermeidbaren Pleite in dem wichtigen Spiel, in dem das junge deutsche Team vor allem im Schlussdrittel reihenweise gute Chancen nicht nutzte. "Natürlich war das eine große Chance, aber wir werden wieder aufstehen und weiterkämpfen", bekannte Stürmerkollege Alexander Barta nach seinem 150. Länderspiel.

Nächster Gegner ist Weißrussland

Nächster Gegner ist am Samstag Gastgeber Weißrussland (15.45 Uhr/Sport 1). Bereits dann ist ein Sieg Pflicht, um die Chance auf das Viertelfinale zu wahren. Zwei Tore des Hamburgers Thomas Oppenheimer (14./48. Minute) waren vor 11 628 Zuschauern zu wenig für das Cortina-Team, das gegen den WM-Zweiten wie schon am Dienstag beim 0:4 gegen Finnland erhebliche Abwehrschwächen zeigte. NHL-Profi Damien Brunner (13.), Denis Hollenstein (33.) und Kevin Romy (37.) trafen für Schweiz, die mit drei Auftaktpleiten zuvor den schlechtesten WM-Start seit 19 Jahren erlebt hatten.

Bundestrainer Cortina reagierte auf das schlechte Spiel am Dienstag und stellte sein Team erneut um. Der Kölner Moritz Müller stand diesmal nicht im Kader, und AHL-Stürmer Marcel Noebels war im Angriff trotz bislang guter Leistungen überzähliger Mann.

Auf Oppenheimer ist im Sturm Verlass

Dafür setzte Cortina etwas überraschend erneut auf Rob Zepp im Tor. Der Berliner sah auch bei der Führung der Schweizer bei deutscher Unterzahl etwas unglücklich aus und ließ bei freier Sicht einen Schuss von Roman Josi durch die Schoner gleiten, den Brunner von den New Jersey Devils nur noch über die Linie bugsieren musste. Auch im Mitteldrittel offenbarte das junge deutsche Team zahlreiche Abstimmungsprobleme und lud die Eidgenossen immer wieder zu Kontern ein.

Auch zeigte sich der deutsche Erzrivale im Abschluss deutlich effektiver. Der Doppelschlag durch Hollenstein und Romy war folgerichtig, der 1:3-Rückstand verdient. Wie schon bei den Auftaktsiegen gegen Lettland und Kasachstan war immerhin auf WM-Neuling Oppenheimer Verlass. Mit seinem vierten Tor hielt der Hamburger die Deutschen zunächst im Spiel.

Allerdings konnte die junge DEB-Auswahl im Schlussdrittel auch beste Chancen nicht nutzen. Vor allem der Mannheimer Kai Hospelt und der junge Noebels von den Adirondack Phantoms sorgten immer wieder für Gefahr, konnten NHL-Keeper Reto Berra aber nicht mehr überwinden. Auch vier Minuten vor dem Ende ließ der Torhüter aus Colorado Barta, Weiss, Felix Schütz und Constantin Braun reihenweise verzweifeln.

© Süddeutsche.de/sid/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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