2. Liga:VfB Stuttgart will mit Nachwuchstrainer in die Bundesliga

Hannes Wolf

Hannes Wolf

(Foto: dpa)

Ein "Nobody" soll den VfB Stuttgart zurück in die Bundesliga führen: Hannes Wolf wird neuer Trainer des schwäbischen Traditionsklubs. Der VfB bestätigte am Dienstagabend nach dem 2:0-Sieg im Zweitligaspiel gegen Tabellenführer Eintracht Braunschweig die Verpflichtung des 35-Jährigen, der bisher für die U19 von Borussia Dortmund verantwortlich war und am Mittwoch erstmals das VfB-Training leiten wird.

"Wir freuen uns, dass wir Hannes Wolf verpflichten konnten", sagte Stuttgarts Sportvorstand Jan Schindelmeiser: "Wir glauben, dass er auf Strecke der richtige Mann für uns ist." Wolf stach bei der Suche nach einem Nachfolger für den am vergangenen Donnerstag zurückgetretenen Jos Luhukay weitaus prominentere Kandidaten wie Markus Gisdol oder André Breitenreiter aus.

"Ich kenne ihn schon lange und freue mich, dass er zu uns kommt", sagte der frühere Dortmunder und heutige VfB-Profi Kevin Großkreutz. Ob Wolf bereits am Freitag im Auswärtsspiel beim VfL Bochum sein Debüt gibt, ist noch nicht bekannt.

Wolf hatte mit den Dortmunder A-Junioren in der abgelaufenen Saison den deutschen Meistertitel geholt, nachdem ihm dies bereits zweimal mit der U17 des BVB gelungen war. Der gebürtige Bochumer, der als Spieler nie höher als in der Oberliga (1. FC Nürnberg II) aktiv war, gehört zu den größten Trainer-Talenten Deutschlands.

Vorgänger Luhukay hatte den VfB mit seinem Rücktritt nach nur 121 Tagen Amtszeit vier Monate nach dem Bundesliga-Abstieg erneut in schwere Turbulenzen gestürzt. Der Niederländer, der beim fünfmaligen deutschen Meister erst am 17. Mai mit dem Ziel direkter Wiederaufstieg angetreten war, hatte zermürbt vom öffentlichen Zwist mit Schindelmeiser aufgegeben.

Von den ersten vier Spielen hatte der VfB zwei verloren, schwerer als die sportliche Enttäuschung wogen allerdings die Störungen zwischen Luhukay und Schindelmeiser. Der Coach war offenbar mit den durch den Sportvorstand getätigten späten Neuverpflichtungen Carlos Mané, Takuma Asamo und Benjamin Pavard alles andere als einverstanden.

Unter Interimscoach Olaf Janßen, der die Mannschaft mit den Ex-Nationalspielern Andreas Hinkel und Heiko Gerber an seiner Seite auch gegen Braunschweig betreute, gelang am vergangenen Samstag zunächst ein 1:0 in Kaiserslautern. Der frühere Kölner Bundesliga-Profi, bislang Assistent von Luhukay, kam aber als Nachfolger seines Chefs nicht in Frage. Ob Wolf das Trio übernimmt, ist noch offen.

Schon am Dienstagmorgen hatte sich eine Überraschungslösung in der Trainerfrage abgezeichnet - ein Trio mit BVB-Anstrich wurde gehandelt. Als aussichtsreicher Anwärter neben Wolf galt Daniel Farke, 39, der derzeit die zweite Mannschaft von Borussia Dortmund in der Regionalliga West trainiert. Auch David Wagner, 44, früherer Coach der Dortmunder Reserve war offenbar in der Verlosung, war aber wohl vom englischen Zweitliga-Tabellenführer Huddersfield Town kaum loszueisen.

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