3:1 gegen Juve:Barcelona gewinnt die Champions League

FC Barcelona v Juventus - UEFA Champions League Final

Torschütze Luis Suárez nach seinem Treffer zum 2:1.

(Foto: REUTERS)
  • Der FC Barcelona schlägt Juventus Turin im Finale der Champions League 3:1.
  • In einem hoch unterhaltsamen Match gelingt Luis Suárez der entscheidende Treffer - mitten in der Drangphase der Italiener.
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Triple für Barcelona

Der FC Barcelona hat nach vier Jahren das zweite Triple der Vereinsgeschichte gewonnen. Die Katalanen krönten durch ein 3:1 (1:0) im hochklassigen Finale im Berliner Olympiastadion gegen Juventus Turin ihre überragende Saison mit dem Gewinn der Champions League. Ivan Rakitic (4. Minute), Luis Suárez (68.) und Neymar (90.+7) erzielten vor 70 500 Zuschauern die Treffer für Barça, das seinen fünften Triumph in der Königsklasse nach 1992, 2006, 2009 und 2011 perfekt machte. Jubeln durfte auch Keeper Marc-André ter Stegen, der als fünfter deutscher Legionär den Pott gewann.

Dem italienischen Rekordmeister um die WM-Helden von 2006 blieb dagegen trotz einer Energieleistung und des zwischenzeitlichen Ausgleichs von Alvaro Morata (55.) das Happy End verwehrt. Juve muss weiter auf den ersten Königsklassen-Titel seit 1996 warten.

Spektakel von Beginn an

Auf das erhoffte Spektakel brauchten die Fans nicht lange zu warten. Schon in der 4. Minute überrumpelten Neymar und Andrés Iniesta auf der linken Seite die Juventus-Defensive. Den von Iniesta verwertete der frühere Schalker Rakitic aus kurzer Distanz zur frühen Führung. Der spanische Meister und Pokalsieger versuchte die Verunsicherung bei den Italienern zu nutzen und schnell ein zweites Tor nachzulegen. In der 12. Minute verfehlte Neymar frei vor dem Tor einen Musterpass von Lionel Messi nur um Zentimeter, kurz darauf verhinderte Gianluigi Buffon mit toller Parade gegen Jordi Alba einen höheren Rückstand.

Erst nach gut 20 Minuten gelang es Juve - mit einem Durchschnittsalter von 30 Jahren und 153 Tagen zweitältestes Team in einem Finale - sich ein wenig vom Druck des Gegners zu befreien. Nach einem Konter über Paul Pogba klärte der anfangs unsicher wirkende Javier Mascherano im letzten Moment vor dem einschussbereiten Carlos Tevez zur Ecke (20.). Der FC Barcelona blieb jedoch das klar spielbestimmende Team. Messi ließ sich häufig weit zurückfallen, um als Spielmacher hinter den Spitzen zu agieren. Häufig konnten sich die Juve-Abwehrspieler nur mit Härte gegen ihre Widersacher im blau-roten Trikot behaupten. Vor allem Arturo Vidal bewegte sich in seinen Duellen am Rande der Legalität.

Juves Angriffsspiel kam dagegen auch deshalb nicht recht auf Touren, weil von Andrea Pirlo im Mittelfeld keine Kreativität ausging. Die letzte gute Möglichkeit vor der Pause für Barca verpasste Suárez, dessen Flachschuss in der 39. Minute haarscharf am Pfosten vorbeistrich.

Suárez erlöst Barça

Nach dem Seitenwechsel parierte der 37-jährige Buffon mit einer weiteren Glanztat den Schuss von Suárez, dann jagte Messi den Ball knapp über das Tor (50.). Fünf Minuten später wurde Barça für den verschwenderischen Umgang mit seinen Torchancen bestraft, als Morata den ersten perfekt inszenierten Angriff von Juve zum Ausgleich nutzte. Als der bis dahin wenig geprüfte ter Stegen einen Schuss von Tevez mit toller Parade nur abklatschen konnte, war der frühere Angreifer von Real Madrid zur Freude der Turiner Fans zur Stelle und traf zum 1:1.

Juventus zeigte nun anders als in der ersten Halbzeit Kampf und Leidenschaft und machte sich daran, das Spiel zu drehen. In der 63. Minute zielte Tevez beim Abschluss etwas zu hoch. Mitten hinein in die aufkeimende Aufbruchstimmung traf den italienischen Rekordmeister das 2:1 durch Suárez wie eine kalte Dusche. Der Uruguayer traf zu seinem siebten Tor im Wettbewerb, nachdem Buffon erstmals eine Unsicherheit zeigte und den Schuss von Messi nach vorne abprallen ließ.

Dem vermeintlichen 3:1 durch Neymar drei Minuten später versagte der türkische Schiedsrichter Cüneyt Cakir die Anerkennung. Der Brasilianer hatte sich den Ball selbst an die Hand geköpft. Eine knappe Viertelstunde vor Schluss schickte Coach Luis Enrique Xavi für Iniesta auf den Rasen und verhalf dem 35-Jährigen damit zu einem standesgemäßen Abschied im Barca-Trikot. Mit 151 Champions-League-Einsätzen ließ Xavi Real-Torwart Iker Casillas hinter sich und ist nun alleiniger Rekordhalter in der Königsklasse.

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