60. Geburtstag von Karl-Heinz Rummenigge:Von der "Bratwurst" zum Alpha-Tier

"Das wird nie einer", hat Franz Beckenbauer einmal über ihn gesagt. Zum 60. Geburtstag von Karl-Heinz Rummenigge, aus dem doch einer geworden ist: seine Karriere in Bildern.

Von Dominik Fürst

14 Bilder

Karl Heinz Rummenigge FC Bayern München; Karl-Heinz Rummenigge

Quelle: imago/Horstmüller

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Jede große Karriere beginnt klein. So war das auch im Jahr 1974, als ein gewisser Karl-Heinz Rummenigge, geboren im westfälischen Lippstadt und 19 Jahre alt, zum FC Bayern München wechselte, wo sich Weltfußballer wie Franz Beckenbauer, Sepp Maier und Gerd Müller um den Rang des Alpha-Tieres stritten. "Das wird nie einer", urteilte Beckenbauer über Rummenigge und nannte ihn eine "Bratwurst". Aus dem jungen Karl-Heinz wurde trotzdem einer.

Uli Hoeneß und Karl Heinz Rummenigge beide FC Bayern München Torjubel; Karl-Heinz Rummenigge

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Die Ära der Alphatiere währte nicht ewig, und Rummenigge etablierte sich bald als wichtiger Bestandteil der Bayern-Mannschaft - zeitweise als Sturmpartner seines späteren Freundes Uli Hoeneß (links). In seiner ersten Saison schoss Rummenigge in 21 Spielen fünf Tore. In dieser äußerst erfolgreichen Zeit gewann der FC Bayern zweimal hintereinander den Europapokal der Landesmeister, die heutige Champions League - 1976 mit Rummenigge in der Startaufstellung.

Karl-Heinz Rummenigge

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1976 holte Bundestrainer Helmut Schön Rummenigge (fünfter von links) in die Nationalmannschaft. Sein Debüt feierte der 22-Jährige beim Länderspiel in Cardiff gegen Wales. Deutschland gewann 2:0. Die wirklich großen Erfolge für Rummenigge sollten aber erst noch folgen.

Karl-Heinz Rummenigge

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Auf dem Zenit: 1980 führte Rummenigge (links) das DFB-Team zum Europameister-Titel in Italien. Er bereitete im Finale gegen Belgien den 2:1-Siegtreffer von Horst Hrubesch vor und wurde zum besten Spieler des Turniers gewählt.

Karl-Heinz Rummenigge

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Mit Bayern hatte er im selben Jahr die Meisterschaft gewonnen und war mit 26 Treffern Torschützenkönig geworden. Mit der Wahl zu "Europas Fußballer des Jahres" folgte seine persönliche Krönung. Rummenigge erhielt die Auszeichnung auch im darauffolgenden Jahr 1981.

Karl-Heinz Rummenigge

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Der Triumph mit der Nationalmannschaft ließ sich für Rummenigge nicht wiederholen. Bei der Weltmeisterschaft 1982 übernahm Paul Breitner seine Führungsrolle, während Rummenigge sich angeschlagen durchs Turnier schleppte. Im Halbfinale gegen Frankreich sorgte er dennoch für einen großen Moment: Deutschland lag in der Verlängerung mit 1:2 hinten, als Trainer Jupp Derwall den verletzten Bayern-Spieler brachte. "Mon dieu, Rümmenisch!", soll Frankreichs Staatspräsident François Mitterrand auf der Tribüne gestöhnt haben. Zurecht. Rummenigge schoss ein Tor (Bild), Deutschland gewann im Elfmeterschießen. (Das Finale entschied Italien für sich.)

Historie

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1982 erreichte der FC Bayern noch einmal das Finale im Europapokal der Landesmeister (hier ein Torschuss Rummenigges im Spiel gegen ZSKA Sofia). Das Finale ging schließlich mit 0:1 gegen Aston Villa verloren, Rummenigge vergab dabei eine Menge großer Chancen.

Karl-Heinz Rummenigge

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Und doch: Rummenigge gewann als Spieler beinahe alles, was es zu gewinnen gab. Er wurde Europameister, Deutscher Meister, DFB-Pokal-Sieger und holte den Europapokal der Landesmeister sowie den Weltpokal. In seinen letzten drei Jahren beim FC Bayern spielte er mit seinem Bruder Michael zusammen.

Karl-Heinz Rummenigge

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1984 schied Deutschland in der Vorrunde der Europameisterschaft aus und Karl-Heinz Rummenigge machte sich auf nach Italien. Er wechselte zu Inter Mailand, wo er zwar nicht mehr an die großen Erfolge anknüpfen konnte, aber großen Eindruck hinterließ. Zu seinem Abschied drei Jahre später sagte ein Mannschaftskollege: "Karl-Heinz Rummenigge ist und bleibt in Italien ein Mythos." Er hatte in 64 Spielen 24 Tore erzielt.

Karl-Heinz Rummenigge

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Es folgte ein letzter Abstecher in die Schweiz zu Servette Genf, wo Rummenigge seine Karriere ausklingen ließ. Nach seinem letzten Pflichtspiel im Jahr 1989 sagte er: "Ich nehme gern Abschied, denn ich habe meinen Job 15 Jahre lang total ausgelebt und ausgekostet." Vom Fußball trennte er sich auch nach seiner aktiven Karriere nicht.

Karl-Heinz Rummenigge

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Was nicht funktionierte: Rummenigge als Co-Kommentator von Fußballspielen im Fernsehen, hier neben Gerd Rubenbauer. Die Kritiken fielen teilweise vernichtend aus, da kam es Rummenigge sicher gelegen, dass ihn der FC Bayern 1991 ins Präsidium berief.

Karl-Heinz Rummenigge

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In seinen ersten Jahren im Präsidium des FC Bayern stand Rummenigge im Schatten von Präsident Franz Beckenbauer, schärfte jedoch sein Profil, als er sich zunehmend als "Außenminister" des Klubs etablierte. Sein Engagement in internationalen Gremien führte ihn zum Vorsitz der europäischen Fußballvereine (ECA), den er seit 2008 innehat. Aus Rummenigge ist ein Alpha-Tier geworden.

Borussia Dortmund v FC Bayern Muenchen - UEFA Champions League Final

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Die Erfolgsgeschichte bekam Dellen, als Rummenigge 2013 zwei Luxusuhren nach Deutschland einschmuggeln wollte. Er wurde zu einer Geldstrafe von 249 900 Euro verurteilt und ist vorbestraft. Sein Freund Uli Hoeneß sitzt wegen noch schwerwiegenderer Steuerdelikte sogar im Gefängnis. Es dauerte, bis sich die öffentliche Empörung in beiden Fällen beruhigte.

Karl-Heinz Rummenigge

Quelle: dpa

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Dennoch wurde, was klein angefangen hatte, für Rummenigge zu einer großen Erfolgsgeschichte. Beim FC Bayern fungiert er seit der Umwandlung des Klubs in eine AG als Vorstandsvorsitzender. Beinahe jährlich legt der Verein neue Rekordzahlen vor, von sportlichen Triumphen ganz zu schweigen.

© Süddeutsche.de/fued/ska/rus
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