Nach dem Krieg konnte Ernst Willimowski nicht in das wieder zu Polen gehörende Oberschlesien zurückkehren, er galt als Kollaborateur und Verräter. So tingelte er heimatlos durch mehr als ein Dutzend Vereine. Längere Zeit hielt er es nur beim VfR Kaiserslautern aus, nämlich von 1951 bis 1955. Allerdings sorgte er immer wieder mit Alkoholeskapaden für negative Presse, schoss aber weiter Tor um Tor. Erst mit 43 Jahren hörte er auf. Er scheiterte dann als Kneipenwirt und landete schließlich als Nachtportier beim Nähmaschinenhersteller Pfaff in Karlsruhe, wo er 1997 starb und begraben wurde.
Zu seinem Todestag schmücken Fans aus Oberschlesien regelmäßig sein Grab. Doch die Deutschen vergaßen ihn völlig. Im zwei Kilo schweren Prachtband "100 Jahre DFB" von 1999 ist der einstige "Wunderstürmer" mit keiner Silbe erwähnt. Dafür ist er in die Literatur eingegangen: Der deutsche Dichter Stan Lafleur hat ihm ein Gedicht gewidmet, der bekannte bosnisch-kroatische Schriftsteller Miljenko Jergović einen saftigen Roman.