2. Fußball-Bundesliga:Starke Ingolstädter behaupten Tabellenführung

FC Ingolstadt 04 - Eintracht Braunschweig

Der alte und neue Tabellenführer in der 2. Fußball-Bundesliga: der FC Ingolstadt

(Foto: dpa)
  • Der FC Ingolstadt besiegt Eintracht Braunschweig 1:0 und entwickelt sich zu einem ernsthaften Aufstiegskandidaten.
  • Fortunda Düsseldorf gewinnt 4:1 beim starken Aufsteiger Darmstadt 98 und der FSV Frankfurt holt einen wichtigen 3:0-Sieg beim SV Sandhausen
  • Hier geht es zu den Ergebnissen und zur Tabelle.

Lucas Hinterseer beschert Ingolstadt den Sieg

Der FC Ingolstadt entwickelt sich zu einem ernsthaften Aufstiegskandidaten in der 2. Fußball-Bundesliga. Die als einziges Team noch ungeschlagenen Oberbayern besiegten am Sonntag den auswärts unverändert schwächelnden Bundesliga-Absteiger Eintracht Braunschweig knapp mit 1:0 (1:0) und führen damit auch nach dem neunten Spieltag die Tabelle an. Der österreichische Angreifer Lucas Hinterseer (23) erzielte vor 7750 Zuschauern unmittelbar nach der Pause das umjubelte Siegtor.

Die gute Nachricht für die Gastgeber vor dem Anpfiff war, dass Torwart Ramazan Özcan sich fit meldete. Der Österreicher, der sich im Training am Fuß verletzt hatte, war ein wertvoller Rückhalt. Özcan reagierte beim Stand von 0:0 jeweils glänzend bei Braunschweiger Torchancen von Vegar Eggen Hedenstad (18. Minute) und Mirko Boland (37.). Beide Teams lieferten sich einen intensiv geführten Kampf. Furios kam Ingolstadt aus der Kabine: Nach einem Steilpass von Pascal Groß überwand Hinterseer bei seinem dritten Saisontor den herausstürzenden Braunschweiger Torwart Rafal Gikiewicz.

Frankfurt holt ersten Dreier nach fünf sieglosen Spielen

Der FSV Frankfurt hat seine Talfahrt in der 2. Fußball-Bundesliga beendet. Nach fünf Spielen ohne Sieg gewannen die Hessen am Sonntag beim SV Sandhausen verdient mit 3:0 (0:0) und verließen das Tabellenende. Dank der Tore von Faton Toski (52. Minute), Edmond Kapllani (64., Foulelfmeter) und Vincenzo Grifo (88.) verbesserte sich die Mannschaft von Trainer Benno Möhlmann auf den Relegationsplatz und blickt wieder optimistischer in die Zukunft. Sandhausen verpasste dagegen den dritten Heimsieg in Serie. Beide Teams leisteten sich vor 5012 Zuschauern im Hardtwaldstadion zunächst viele Fehlpässe und erspielten sich kaum Torgelegenheiten. Besonders der FSV trat sehr verhalten auf, die Führung kurz nach der Pause kam daher überraschend: Toskis satter 13-Meter-Knaller zum 0:1 war der erste Schuss der Gäste auf das Sandhausener Tor. Erst danach wurde es etwas lebhafter. Als Kapllani mit seinem Strafstoß die zweite Gäste-Chance zum zweiten Treffer des FSV genutzt hatte, fand Sandhausen kein Mittel mehr, um die Partie noch zu drehen.

Düsseldorfer Pohjanpalo gelingt Hattrick in Darmstadt

Fußball-Zweitligist Fortuna Düsseldorf hat Aufsteiger SV Darmstadt 98 die erste Heimniederlage der Saison beigebracht. Beim 4:1 (2:0) am Sonntag vor 16 150 Zuschauern am Böllenfalltor war der Finne Joel Pohjanpalo mit drei Treffern (12., 26. und 57. Minute) überragender Mann in den Reihen der Rheinländer, für die außerdem Charlison Benschop (47.) traf. Für Darmstadt war Tobias Kempe (46.) erfolgreich. Düsseldorf profitierte in der ersten Hälfte von zwei haarsträubenden Abwehrfehlern der Heimmannschaft. Zunächst rutsche Außenverteidiger Fabian Holland weg, Sergio da Silva Pinto legte den Ball auf Pohjanpalo, der das erste Tor gegen Darmstadt in einem Heimspiel am Böllenfalltor in dieser Saison erzielte. Dann war es Innenverteidiger Romain Brégerie, dessen schwach gespielter Rückpass zur Vorlage für Pohjanpalo geriet. Als kurz nach Beginn der zweiten Hälfte Kempe der Anschlusstreffer gelang, schöpften die Gastgeber kurz Hoffnung. Doch schon im Gegenzug gelang Benschop das 3:1. Pohjanpalo machte spätestens in der 57. Minute per Kopf alles klar.

TSV 1860 München findet unten nicht raus

Freude in Hamburg und Lautern

Der 1. FC Kaiserslautern hat in der 2. Fußball-Bundesliga zumindest vorübergehend die Tabellenführung übernommen. Die Pfälzer gaben im Südwestduell dem Karlsruher SC mit 2:0 (2:0) das Nachsehen. Im zweiten Samstagspiel setzte sich der FC St. Pauli im Duell der Kult-Klubs mit 3:0 (1:0) gegen Union Berlin durch und schob sich damit ins Tabellenmittelfeld. Der KSC dagegen muss nach seinem guten Saisonstart am Sonntag durch seine dritte Niederlage in Serie nach den FCK-Treffern von Srdjan Lakic (20.) und Marcel Gaus (35.) den Sturz in die untere Tabellenhälfte befürchten. In Unterzahl war für die Badener nach der Roten Karte für Manuel Torres (74./Tätlichkeit) die zweite Auswärtsniederlage nicht mehr zu verhindern. Anschließend machten Krawallmacher beider Teams auf den Tribünen des Fritz-Walter-Stadions über Sitze und Absperrungen hinweg Jagd aufeinander. Gegenstände flogen über die Ränge, und Knallkörper wurden gezündet. Eingreifende Polizei-Einheiten konnten die Lage schnell wieder beruhigen. Angaben zu Verletzungen und Verhaftungen lagen zunächst nicht vor.

FCK dominiert im Derby

Kaiserslautern präsentierte sich im heimischen Fritz-Walter-Stadion fünf Tage nach der 2:3-Niederlage bei Bundesliga-Absteiger 1. FC Nürnberg gewohnt engagiert. Die Mannschaft von Trainer Kosta Runjaic übernahm vor 39.079 Zuschauern auf dem Betzenberg schnell die Initiative. Lohn für den Einsatz waren schon vor dem Seitenwechsel die Treffer von Lakic und Gaus, nachdem die KSC-Abwehr in beiden Situationen im eigenen Strafraum den Überblick verloren hatte. Im zweiten Durchgang blieben die Platzherren trotz der Einwechslung von zwei zusätzlichen KSC-Offensivkräften spielbestimmend, konnten aber ihre spielerische und in der Schlussphase auch nummerische Überlegenheit trotz Chancen-Plus nicht in einen deutlicheren Erfolg ummünzen.

Union rutscht ab

Christopher Nöthe (23.) war per Foulelfmeter zum 1:0 für die Norddeutschen erfolgreich. Vorausgegangen war eine Notbremse von Björn Jopek an Ante Budimir, die mit der Roten Karte geahndet wurde. Marc Rzatkowski (73.) machte dann mit seinem Treffer alles klar. Die Vorarbeit leistete John Verhoek, der in der 88. Minute den Endstand herstellte. Durch die Niederlage rutschten die Eisernen von der Spree auf Relegationsplatz 16 ab. Am Millerntor holten die Berliner weder in der 2. Bundesliga noch in der Regionalliga einen Sieg (drei Unentschieden und fünf Niederlagen). In der 17. Minute hatte Union-Kapitän Damir Kreilach freistehend eine große Chance für die Gäste verpasst. In der 27. Minute bot sich wiederum Kreilach per Freistoß eine gute Gelegenheit, doch der Ball verfehlte das Tor knapp. Budimir (31.) per Kopf hatte für die St. Paulianer noch eine Chance zur Resulatserhöhung.

Die Löwen hängen unten fest

Der TSV 1860 München hat unter Interimstrainer Markus von Ahlen die erste Enttäuschung erlebt. Beim kriselnden VfR Aalen unterlagen die Löwen zum Auftakt des 9. Spieltags 0:2 (0:0) und verpassten die Chance, sich vom Tabellenkeller abzusetzen. Nach der vierten Saisonniederlage dürften sich die Bemühungen vergrößern, Ex-Nationalspieler Bernd Schuster als Trainer zu verpflichten. Aalen gelang der erste Erfolg nach zuvor sechs sieglosen Spielen und zog mit neun Zählern nach Punkten mit den Löwen gleich.

Die Tore fallen in den letzten zehn Minuten

Fabian Weiß (83.) und Arne Feick (86.) sorgten mit ihren Treffern für den späten Triumph der Aalener. Vor 9226 Zuschauern war Aalen zu Beginn sichtlich bemüht, die Durststrecke zu beenden. Nachdem das Team von Trainer Stefan Ruthenbeck in der anfänglichen Drangperiode jedoch nicht zum Torerfolg kam, fanden sich die Löwen immer besser zurecht. Es entwickelte sich eine unterhaltsame Begegnung, in der die Löwen für den Höhepunkt sorgten.

Löwen-Chancen verpuffen

Der Treffer in der 40. Minute wurde wegen einer Abseitsstellung von Rubin Okotie jedoch nicht anerkannt. Im zweiten Durchgang flachte die Partie aufgrund vieler Ungenauigkeiten und Fehlpässe ab. Die besten Chancen der Münchner ließen Julian Weigl (60.) und Okotie (70.) ungenutzt liegen. Besser machten es später auf Aalener Seite Weiß und Feick. Beste Spieler bei Aalen waren André Hainault und Nejmeddin Daghfous, 1860 hatte in Daniel Adlung und Valdet Rama seine auffälligsten Akteure.

Nürnberg kämpft sich zurück

Der kriselnde Absteiger 1. FC Nürnberg hat den zweiten Sieg in Serie verpasst, seinen Aufwärtstrend aber fortgesetzt. Die Franken erkämpften zum Auftakt des neunten Spieltags mit einer engagierten Vorstellung ein 1:1 (0:1) beim VfL Bochum und blieben erstmals in dieser Saison zweimal nacheinander ungeschlagen - vier Tage zuvor hatte der Club den 1. FC Kaiserslautern 3:2 bezwungen. Bochum, das sich zumindest teilweise für das 0:5-Debakel gegen Heidenheim rehabilitierte, den Sprung auf Platz zwei aber verpasste, war in einem spannenden Spiel durch ein Traumtor von Michael Gregoritsch (44.) in Führung gegangen, ehe Jakub Sylvestr (56.) für die Gäste egalisierte. Für die Gastgeber war es das fünfte 1:1 im fünften Heimspiel der Saison - nie zuvor war ein Team mit mehr Heim-Unentschieden in die 2. Liga gestartet.

Fürth bleibt oben dran

Die SpVgg Greuther Fürth hat sich dank Tom Weilandt wieder der Spitzengruppe der 2. Fußball-Bundesliga angenähert. Die Franken bezwangen Erzgebirge Aue durch zwei Treffer (8. und 17.) des Mittelfeldspielers 2:0 (2:0) und haben vorerst nur noch zwei Punkte Rückstand auf Spitzenreiter FC Ingolstadt. Weilandt erzielte beim vierten Fürther Heimsieg im fünften Spiel seine Saisontore vier und fünf und zeichnet sich für alle der letzten vier Treffer verantwortlich. Aue musste nach zuletzt sieben Zählern aus drei Partien einen Rückschlag hinnehmen und fiel auf Rang 17 zurück.

Klare Überlegenheit

Die Gastgeber stellten vor 12.690 Zuschauern von Beginn an die bessere Mannschaft und belohnten sich dafür. Bei seinem ersten Treffer profitierte Weilandt davon, dass Aues Keeper Martin Männel den eigentlich ungefährlichen Schuss ins Tor lenkte. Neun Minuten später traf er im Nachschuss mit einem Heber. Nach der Pause bemühten sich die Sachsen um mehr Offensivdrang, große Chancen erspielte sich Aue aber nicht. Die Gastgeber taten nicht mehr als nötig und verwalteten das Ergebnis. Bester Spieler der Fürther war neben Weilandt Marco Stiepermann, bei Aue überzeugte allenfalls Romario Kotzorg.

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